Leonard Krüger bei der WM/EM-Ausscheidungsregatta in Warnemünde 2010

„Herzlichen Glückwunsch zur Qualifikation zum Kunststoff Cup 2010. Ihr gehört zu den 80 besten Optimistenseglern Deutschlands“, so Günther Nülle, der DODV-Vorsitzende, bei der Eröffnung dieser Ausscheidungsregatta, die zu den anspruchsvollsten Optiregatten Deutschlands zählt. Die besten 12 Segler dieser Regatta werden seit diesem Jahr erstmals in die Jüngsten Segel-Nationalmannschaft des Sailing Team Germany nominiert. Die ersten 5 erhalten die Tickets für die Weltmeisterschaft, die im Dezember in Malaysia stattfindet, und die nächsten 7 fahren zur Europameisterschaft, die im Juli in Polen ausgetragen wird.
Auf Platz 37 der Rangliste hat sich Leonard als drittbester von 10 NRW Seglern für die Teilnahme qualifiziert. Mit dabei auch Amir Dhiman-Heinsch – der ebenfalls SHM Mitglied – hier aber für Niedersachsen und den SCC startet. Amir hat sich – ähnlich wie Leonard im vergangenen Jahr – quasi noch mit den letzten gesegelten Regatten für die Teilnahme qualifiziert.
Das Wetter am ersten Wettfahrttag mit Westwind um 2-3 Beaufort bevorzugt die leichteren Segler. Leonard mit seinen inzwischen 54 kg und 1,75 m Größe kommt nicht so richtig in Fahrt. Er kann nur selten auf der Kante sitzen, muss meist im Boot hocken und kann dabei die Wellen nicht richtig aussegeln. Er segelt einen 29., einen 51. und einen 69. Platz.
Am 2. Wettfahrttag herrscht ein wenig mehr Wind. Aber die 3 Bfd. reichen immer noch nicht. Leonard segelt einen 49., 29., 42. und 47. Platz. Den 69. Platz kann er nun streichen und liegt insgesamt auf Platz 45. Er ist nicht sehr zufrieden und hofft auf den Samstag, für den mehr Wind angesagt ist.

Der Wind kommt dann auch. Am Morgen trotz heftiger Regenschauer frohe Gesichter unter den Großen. „Endlich unser Wind“. Aber sie haben sich zu früh gefreut. Wegen angekündigter Böen bis 7 Bfd. bleiben die Segler mit Startverschiebung zunächst bis 12 Uhr an Land. Dann wird für den Rest des Tages abgepfiffen. Zum Teil herrscht hierüber großes Unverständnis unter Trainern, Teilnehmern und Eltern.

Einige Trainer fahren mit ihren Trainingsgruppen hinaus, um wenigstens die Gelegenheit zu nutzen, Wind und Welle zu trainieren und den Frust abzubauen. So auch Leonard mit seinem Trainer Olaf und seinem Trainingspartner Sascha. Nach 2 Stunden kommen sie zurück: Trotz großer Welle war es da draußen segelbar – eben ein Wetter für die Leistungssegler der Optimistenflotte.
Schade, schade, schade.
Und da der Wind am Sonntag eher noch zugelegt hat, heißt es bereits kurz nach 9 Uhr „Heute keine Wettfahrten mehr“. Enttäuschte Gesichter unter den größeren Seglern, lachende unter den „kleineren“, besonders denen, die nominiert wurden, denn die Ergebnisliste vom Freitag gilt als Endergebnisliste. Aus NRW hat sich der 12 Jahre alte Ingmar Vieregge vom Düsseldorfer Yachtclub für die WM Teilnahme qualifiziert. Leonard ist mit seinem 45. Platz der viertbeste NRWler. Amir hat Platz 56. erreicht.