In den Osterferien habe ich erstmals an einer internationalen Regatta teilgenommen. Es ging zum Gardasee. Dort fand das 34. Lake Garda Meeting statt. Bei dieser Regatta traten 921 Kinder aus über 30 Nationen, darunter Santa Lucia aus der Karibik, USA, Neuseeland, Kuwait und fast allen europäischen Ländern an.
Wir fuhren mit meinem Opti über die schneebedeckten Alpen und trainierten zunächst mit der Fördergruppe NRW vier Tage auf dem Gardasee. Vormittags wehte der frische Vento. Mittags aßen wir immer mit der ganzen Gruppe bei strahlendem Sonnenschein auf dem Campingplatz das Essen, was unsere Eltern abwechselnd gekocht haben. Nachmittags blies die Ora aus vollen Kräften. Pützen gehörte also zu unserer täglichen Beschäftigung. Ich lernte, bei viel Welle zu segeln.
Am Mittwoch fand dann der Marsch der Nationen durch Riva statt. Dabei trugen alle Kinder die Flaggen ihrer Nation bei einem Gang durch die engen Gassen Rivas. Anschließend eröffnete der Bürgermeister auf einem großen Platz die Regatta. Wir haben zwar nichts verstanden, da keiner von uns italienisch konnte, aber die Stimmung war bestens.
Am nächsten Tag startete die Regatta. Wir wurden jeden Tag in 5 Fleets eingeteilt und starteten mit über 130 Seglern im Abstand von 5 Minuten. Das war gar nicht einfach, wenn man noch nie an so einer großen Regatta teilgenommen hat. Jeden Tag wurden drei Wettfahrten bestritten und zwischen den einzelnen Wettfahrten hatte man nur 5 Minuten Zeit, ein Brot zu essen, weil man dann schon wieder in die Wartezone musste.
Am ersten Tag lief es gut für mich, ich konnte mich im Mittelfeld platzieren. Am zweiten Tag blies der Wind so stark, dass ich das Boot kaum halten konnte. Ich war froh, nicht gekentert zu sein und jede Wettfahrt beendet zu haben. Dabei platzierte ich mich an den Anfang des unteren Drittels.
Der dritte Tag war der beste. In einer Wettfahrt wurde ich 45., weil ich mich am Gate fast alleine für die Backbordtonnen entschieden habe und so noch ca. 40 Segler überholen konnte.
Am letzten Tag gab es wieder zu viel Wind und ich konnte mein gutes Ergebnis vom Vortag nicht halten. Bei der letzten Wettfahrt kenterte ich, konnte aber trotzdem noch rechtzeitig ins Ziel segeln und verhinderte so ein DNF und einen letzten Platz. Für die Startgruppe nach mir wurde die Wettfahrt abgesetzt, wegen zu viel Windes. Insgesamt wurde ich 466. Damit war ich für meine erste internationale Regatta einigermaßen zufrieden.
Am Abend des Ostersonntags fand die Siegerehrung statt. Dabei wurden noch Segel, Riggs, Uhren und sogar ein Opti verlost. Ich habe leider nichts gewonnen. Dafür war die Regatta aber ein tolles Erlebnis. So wie jeder Erwachsene einmal im Leben bei der Kieler Woche dabei sein möchte, sollte jedes Optikind einmal im Leben beim Gardaseemeeting mitsegeln. Leider liegt die Regatta immer parallel zu Lenas Training in Holland. (Ole Kuphal)