Frieslandsegeln 2016

Das Frieslandsegeln findet traditionell Anfang September statt. Diesmal (2.-4.9.) bildeten drei Charterboote, zwei Bavaria und ein Plattbodenboot sowie ein Eignerboot die Flottille.
Frieslandsegeln Crews Der Ausgangspunkt war Stavoren zu dem das Eignerboot und das Plattbodenboot aus Heeg leicht dazu stoßen konnten, da sich der Ausgangshafen direkt neben der Schleuse in Stavoren befindet. Der eigentliche Törn begann am Freitagnachmittag und endete am Sonntag, aber einige Teilnehmer konnten schon eher anreisen oder blieben auch länger. Ein Teil unserer Bootsmannschaft reiste gegen Mittag am Freitag an und konnte sich daher nach der Übernahme des Bootes in einer kurzen Fahrt mit dem Boot als auch mit dem Anlegemanöver vertraut machen. Dies war sehr sinnvoll, da ein Wind mit 4-5 bft uns doch in der Anlegebox stark querab trieb und als wir aus dem Hafen herauskamen, ein starker Wellengang begegnete, in dem das 42 Fuß-Boot eine ordentliche Gischt erzeugte. Wir testeten, wie das Boot auf den Motor reagierte mit seinem Radeffekt, Abstoppverhalten und Steuerungsfähigkeit bei Seitenwind und fanden mit dieser Erkenntnis wieder wohlbehalten den Weg in unsere Anlegebox zurück. Dort gab es das erste „Anlegerbier“ zu dem sich dann auch der Rest unserer später anreisenden Bootscrew dazugesellte. Auch die anderen Boote als auch Crews trudelten allmählich ein, so dass man sich gemeinsam beim abendlichen Grillen versammeln und an den mitgebrachten Einkäufen laben konnte. Der schon frühe Einbruch der Dunkelheit trieb einen dann doch in durchmischten Crews in die Boote zu weiteren Gesprächen in feuchtfröhlichen Runden, die nicht endeten, bevor man sich am nächsten Morgen zum Skipper Treffen verabredete.
Die ursprüngliche Planung, am folgenden Tage das IJsselmeer zu überqueren um in Medemblik zu übernachten, wurde in diesem Treffen verworfen. Grund war der für Sonntag angesagte starke Wind mit 6-7 bft der die Rückfahrt ungemütlich zu werden versprach. Der den aktuellen Wetterverhältnissen angepasste Plan sah dann eine Fahrt zur Vogelinsel im IJsselmeer und Weiterfahrt nach Lemmer mit dortiger Übernachtung vor. Am Sonntag sollte die Fahrt dann über die etwas geschützteren Kanäle Frieslands zurück nach Stavoren gehen.
Aber erstmal hieß es, die Vogelinsel anzusteuern, wozu uns die Tour Planer die Fahrt noch dadurch versüßten, indem sie uns mit ausgeklügelten Aufgaben betrauten, die zu lösen waren. Die äußeren Bedingungen, sonnig und Wind 3-4 bft unter vollen Segeln am Wind, trugen zur lockeren Stimmung an Bord bei. So konnte auch die uns gestellte Aufgabe, einen koordinatenmäßig bestimmten Punkt im IJsselmeer anzusteuern, um von dort aus eine definierte Tonne zu fotografieren und in gleicher Flucht am Horizont eine Landmarke festzuhalten, dies bei mit Kompassnadel und Fotos belegter Dokumentation, mit etwas Mühe aber dann doch erfolgreich gelöst werden. Wir erreichten danach Lemmer bei abflauendem Wind unter Motor, um beim gemeinsamen Abendessen im Restaurant die Eindrücke des Tages auszutauschen. Nach dem Essen wurden die Ergebnisse der Aufgabenlösungen der einzelnen Crews per Beamer und Leinwand präsentiert und bewertet. Da gab es nur Sieger, was alle freute.
Am Sonntag bestätigte sich die Wetterprognose mit zeitweise starkem Regen und durchgehend starkem Wind, der in den Kanälen noch den Eindruck hinterließ, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, nicht über das IJsselmeer zu segeln. Mit dieser Entscheidung waren wir offensichtlich auch nicht allein, denn uns begegneten viele Segler, auch große mehrmastige Plattbodenschiffe mit einigen vollen Segeln vor dem Wind, die ein eindrucksvolles Bild erzeugten, so, dass wir zufrieden und wohlbehalten nach Tank-, Schleusen- und Anlegemanöver in Stavoren ankamen. (Martin W.)