Ein abwechslungsreiches Fest voller kleiner und großer Höhepunkte – so lässt sich der vergangene Samstagnachmittag zusammenfassen, an dem im Hansa-Hafen das diesjährige Hafenfest stattfand. Abwechslungsreich nicht zuletzt deshalb, weil das Wetter zwischen Sonnenschein und kräftigen Schauern hochfrequent hin- und herwechselte und dazu einen Wind bot, bei dem nicht nur Seglern die Augen tränten. Aber auch das Programm war eine gründlich choreographierte Aneinanderreihung von Highlights und ließ keine Langeweile aufkommen.
Los ging es mit dem Marine-Shanty-Chor Münster, der bekannte und beliebte Seemannslieder, aber auch Klassiker aus anderen Genres zum Besten gab und nicht nur die Gäste in Stimmung brachte – auch oben auf dem Weg blieben Passanten stehen und schunkelten begeistert mit.
Wer Lust auf mehr hat, der kam beim Shanty-Festival am 12. September im Mühlenhof auf seine Kosten. Dort wurde für einen guten Zweck musiziert – der Erlös der Veranstaltung soll Flutopfern in NRW zugutekommen.
Nach der Begrüßung durch den Hansa-Vorsitzenden Karl-Heinz Kötterheinrich folgten Grußworte von Philipp Hagemann, dem Vorsitzenden des Sportausschusses, Michael Schmitz vom Stadtsportbund sowie von Eveline Kleine vom Seglerverband NRW.
Sie hoben in ihren Worten die gute Zusammenarbeit mit dem SHM hervor und versprachen Unterstützung auch für kommende Projekte. Michael Schmitz kündigte darüber hinaus eine Spende für die Hansa-Jugend an. Anwesend waren auch Barbara Jany vom Sportamt und Werner Witte vom Hiltruper Segelclub. Stadtdirektor und Sportdezernent Thomas Paal, der ehrenamtliche Bürgermeister Klaus Rosenau und die Leiterin des Sportamtes Kerstin Dewaldt hatten bedauert, wegen konkurrierender Termine nicht teilnehmen zu können, wünschten dem Hafenfest aber schriftlich einen guten Verlauf.
Karin Reismann, Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Leistungssports und in ihrer Funktion als ehrenamtliche Bürgermeisterin langjährige Wegbegleiterin des SC Hansa, leitete dann zum zentralen Themenschwerpunkt der Veranstaltung über – der Ehrung des ehemaligen Vorsitzenden Klaus Mechler für seine Verdienste um den Verein. Frau Reismann, die sich dem Anlass entsprechend extra mit einem maritimen Accessoire ausgestattet hatte, erinnerte an viele Gespräche, in denen so manches Hansa-Projekt in die richtigen Bahnen gelenkt wurde, darunter nicht zuletzt der Bau der Bootshalle in Hiltrup.
Als Dank für sein Engagement und seine Leistungen in zwölf Jahren als Vorsitzender erhielt Klaus von Karl-Heinz die goldene Ehrennadel des Vereins. Klaus habe sich – so der amtierende Vorsitzende – intensiv um die Einbindung vieler Vereinsmitglieder in das aktive Vereinsleben bemüht, die ganze Breite der Vereinsangebote unterstützt und nicht zuletzt wegweisende Projekte angestoßen und umgesetzt. Im Anschluss wurde er von zwei jungen Seglerinnen interviewt und gab Auskunft, welches ferne Ziel er gern noch einmal ansteuern möchte und worin die Faszination des Segelns besteht.
Nach einem weiteren musikalischen Intermezzo wurden ein Laser und zwei Optimisten getauft. Die Namen der Optis – Sturmvogel und Waterfall – waren in einem Wettbewerb unter den Optikids ermittelt worden; die Sieger erhielten SC-Hansa-Sweatshirts. Es folgte eine Vorführung von Opti- und Laserseglern, die – bei anständigem Wind und kommentiert von Trainingsleiterin Susann Woehl – zeigten, welche technischen und taktischen Kniffe im Vereinstraining vermittelt werden.
Unterdessen wurde der Grill angeworfen, und wer konnte, sicherte sich zum Essen einen der begehrten weil wetterfesten Plätze unter Zelt, Schirmen oder Pavillon. Gut gesättigt ging es dann an den nächsten Event-Block: Nach einem kurzen satirischen Beitrag über eine fiktive Vorstandssitzung überreichten zwei Hanseatinnen Geschenke an Klaus Mechler, darunter eine Zusammenstellung von Fotos und Dokumenten in Buchform, stilecht dekoriert mit Seglerknoten. Klaus ergriff im Anschluss das Wort und dankte in einer bewegenden Rede seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern, die ihn im Laufe seiner Amtszeit unterstützt und so mit zum Erfolg des Vereins beigetragen haben.
Bei Einbruch der Dämmerung startete dann als letztes Highlight der traditionelle Lichterkorso mit einem halben Dutzend beleuchteter Boote, die sich trotz des kühlen Abendwinds ausdauernd über den See ziehen ließen. Auch wenn die Montgolfiade auf der gegenüberliegenden Seite des Aasees diesmal nicht zeitgleich stattfand, bildeten die Lichter einen stimmungsvollen Rahmen für das gemütliche Beisammensein im Hafen, mit dem das Hafenfest am späten Abend ausklang.
Vielen gebührt Dank für diesen ereignisreichen und gelungenen Tag: Der Vorbereitungsgruppe mit Evelin Gerlach, Steffi Hövener, Reinhard Pruhs, Dirk Steinebach und Karl-Heinz Kötterheinrich; den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern, die an allen Ecken mit angepackt haben; dem Moro 112, das ein leckeres Buffet beisteuerte; den externen Ehrengästen, die trotz engen Zeitplans ihre Verbundenheit mit dem Hansa zum Ausdruck brachten; und nicht zuletzt auch dem Tiefdruckgebiet „Nick“, das zwar mit einigen Regengüssen dazwischengrätschte, im Großen und Ganzen aber ein Einsehen hatte, sodass das Hafenfest 2021 zu einer gelungen Veranstaltung wurde, an die man sich noch lange erinnern wird.
Lars