„Wir haben den Rasen in einen Sumpf verwandelt“, „April, April“. Nein, natürlich haben sie das nicht getan, aber als wir, nachdem man uns den Weg erklärt hatte, den Trailer am Freitagabend auf eine Wiese schoben, sumpften die Räder ein, als wäre der Rasen ein Sumpf. Nur mit vereinten Kräften mehrerer hilfsbereiter Menschen vor Ort, gelang es uns unsere Trailer vor Ort abzustellen. Ein ganz schöner Kraftakt. Doch der April ist nicht nur für seine Aprilscherze am ersten Tag des Monats bekannt, sondern auch für sein wechselhaftes Wetter. So führte uns unserer Weg zurück zum Yachtclub Steinhuder Meer e.V., den wir am Samstagmorgen antraten, durch teilweise mit Schnee bedeckte Felder.
Anstatt einfach die Schlösser für den Trailer zu öffnen, mussten wir uns mit Werkzeug gewaltsam Zugang zu unserem Segelsachen verschaffen, da das Schloss sich nicht mit der Zahlenkombination, die wir dafür im Kopf hatten, öffnen ließ. Schon als wir unsere Segel aufstellten und versuchten die Nock zu fangen, zeigte sich, dass der Wind ein ernst zunehmender Gegner war.
Nach der Steuerleutebesprechung, bei der noch einmal betont wurde, dass Aufgeben bei dem Wind keine Schande sei, wenn wir nicht mehr könnten, fuhren wir hinaus auf das Meer. Und es war sehr guter Wind, der stark blies. Nach der ersten Wettfahrt, in der ich selbst recht orientierungslos am Ende im Optimisten Feld gelandet war, starten wir gleich eine zweite. Diese brach ich ab, da mir zu kalt war, doch die anderen segelten sie noch erfolgreich zu Ende. Am Ende des Tages, als alle in den Hafen zurück gekehrt waren, gab es heißen Kakao, genau das richtige für die ermatteten Segler*Innen, die sich stärken und aufwärmen konnten. Am Abend machte ich mich noch daran, die Kombinationen für das Schloss durchzuprobieren und bekam es nach knapp achthundert Kombinationen auf. Erleichterung.
Wir trafen uns am Sonntag gegen neun Uhr wieder am Verein, wo wir neue Bändsel erhielten, dafür, dass wir uns angemeldet haben. Die Boote wurden aufgebaut und auf Grund des Windes vorwärts geslippt. Auch am Sonntag war es windig und kalt. Eine meteorologische Wohltat für das Segeln, aber ein zermürbendes Monster für den menschlichen Körper. Ich selbst blieb an Land, während draußen auf dem Wasser weitere Wettfahrten gesegelt wurden, und trank mit den Eltern Heißgetränke im Restaurant dort. Doch so ganz untätig blieben wir nicht, da wir schon mein Boot verluden, ehe dann Schlag auf Schlag die Laser hinaus geslippt wurden. Beim anschließenden Beladen des Trailers wurden wir von Murphy’s Gesetz nicht verschont, denn ausgerechnet dann prasselte ein kräftiger Hagelschauer auf uns nieder, weswegen sich das Verladen der Boote etwas verzögerte. Dann fuhren wir aber, nicht ohne noch einmal in den Genuss des heißen Kakaos und des schlammigen Rasens gekommen zu waren, zurück nach Münster. Es war ein schönes Regattawochenende mit gutem Wind, gutem Kakao und vor allem viel Spaß bei den Wettfahrten.
Vielen Dank an die Veranstalter vom Yachtclub Steinhuder Meer für eine super organisierte Regatta!
Lucas