Mittelmeertörn ’23: Sizilien und Liparische Inseln
Um die Wende von September auf Oktober fand das traditionelle Mittelmeer-Flottillen-Training statt. Die Teilnehmerzahl war mit über vierzig gewohnt hoch, der SHM war einige Jahre nicht mehr in der Region, und dementsprechend konnten sechs Boote besetzt werden.
Trotz verschiedener Herausforderungen, wie Personentransfers und technischen Problemen an einer Yacht oder der Notwendigkeit, wegen Rumpfschadens durch die Vorcrew sogar mit einer Ersatzyacht Vorlieb nehmen und zur Halbzeit im Heimathafen auch noch wechseln zu müssen, hat das Revier, verbunden insbesondere mit den Vulkanvarianten, den Crews vieles geboten – Sei es kulinarisch, navigatorisch, seglerisch oder auch kulturell.
Allerdings forderten die Probleme den Tribut, dass die Flottille teils in Gruppen zerfiel. Nur beim Highlight im Bojenfeld am Fuße des Stromboli und der Passage in dunklen Morgenstunden mit Blick auf das Feuerspiel war die Flottille in der zweiten Woche komplett. Von daher sind die Berichte von den Wochen eins und zwei individuelle Blicke auf die zwar windschwache, aber landschaftlich und kulinarisch herausragende Mittelmeergegend.
Ekkes S.-K.
Die erste Woche (23.-30.9.2023)
Zunächst einmal ein Blick auf das Revier: Im Tyrrhenischen Meer, nördlich der größten Mittelmeerinsel Sizilien, bilden sieben bewohnte Inseln das Archipel der Liparischen Inseln, auch Äolische Inseln genannt. Die Inseln Alicudi und Filicudi liegen im Westen; Vulcano, Lipari, die Hauptinsel, und nördlich davon Salina, liegen in der Mitte; Panarea liegt östlich der Hauptinsel. Auf der entferntesten Insel im Osten liegt wie ein Leuchtfeuer der größte aktive Vulkan Europas, der Stromboli, auf der gleichnamigen Insel. Seine regelmäßigen feurigen Ausbrüche sind in weitem Umkreis zu sehen. Er bildet für mich neben der Besegelung der Straße von Messina das Highlight des Flottillentörns.
Die Straße von Messina trennt Sizilien vom Festland Italien und ist ein Revier, vor dem Segler*innen Respekt haben. Viel Verkehr, hauptsächlich schnelle Fähren, ein Verkehrstrennungsgebiet mit „Kreisverkehr“, deshalb wenig Platz, sehr starke Strömungen und oft ungünstige Winde. Die Strömung steigert sich manchmal auf mehr als sechs Knoten, was eine Durchfahrt zur falschen Zeit für einen Segler unmöglich machen kann. Selbst Odysseus hat hier auch die eine oder andere unangenehme Erfahrung gemacht. Die Strömung ist gefürchtet, da sich richtige „Whirlpools“, also Strudel, bilden, die auch größeren Booten Probleme bereiten können. Rund viermal täglich kentert der Strom. Verstärkt wird das Ganze durch eine „Stufe“ im Meeresboden. Das südlich der Meerenge gelegene Ionische Meer liegt ca. 1.000 m tiefer als das Tyrrhenische Meer.
Sa, 23.09.2023: Hauptbahnhof Münster 8:45 Uhr, 14 Mitreisende aus verschiedenen Crews treffen sich in guter Stimmung, es geht mal wieder auf Törn. Der Plan: Mit sechs Yachten wollen insgesamt rund 50 Segler*innen des SHM in 14 Tagen die Küsten Siziliens besegeln. Einige fahren wie ich die erste Woche, einige die zweite Woche, andere fahren beide Wochen.
Der Zug ist entgegen unseren Erwartungen fast pünktlich, der Start des Segeltörns ist gelungen. Viele kennen sich von früheren Törns und freuen sich über das Wiedersehen. Ich heiße Norbert und habe erst im Januar dieses Jahres den Weg in den Hansa Segelclub gefunden. Zwar haben sich die Crews schon bei einem Vortreffen kennen gelernt, ich selbst kannte aber nur wenige Teilnehmer*innen vorher und habe so meine Mühe mit der Vielzahl der Namen und Gesichtern.
Einchecken des Gepäcks und Durchlaufen der Sicherheitskontrolle, dank guter Vorbereitung der Mitglieder, die diesen Teil der Orga übernommen haben, alles ganz einfach. Vielen Dank dafür. Start in Düsseldorf und Landung in Catania an der Ostküste verlaufen pünktlich. Der Flow wird jäh unterbrochen, da der Bus für den ca. zweistündigen Transfer nach Portorosa, dem Ausgangshafen unserer Flottille, nicht da steht, wo er stehen sollte. Nach einiger Zeit beginnt heftiges Telefonieren. Der Bus hatte auf der Fahrt zum Flughafen einen Unfall, ein neuer Bus musste her, die Wartezeit: weitere zwei Stunden. Wir verbringen die Zeit an einem der Ausgänge, kräftige Schauer drücken die Stimmung weiter. Endlich kommt der Ersatzbus und bringt uns in rasender Fahrt auf der gut ausgebauten Autobahn vorbei an Messina an die Nordküste, nach Portorosa. Die Stimmung hat sich unterwegs rapide gebessert. Nach gut eineinhalbstündiger Fahrt erreichen wir die weitläufige Marina, wo wir schon von einigen Vorausgefahrenen erwartet werden. „Meine“ Crew entert die „Wonder Planet“, eine Dufour 460 GL, 46 Fuß, Baujahr 2020, und richtet sich kurz ein. Der erste optisch gute Eindruck bestätigt sich beim Einchecken am nächsten Tag. Unsere Crew besteht aus Skipper Ingo mit Ehefrau Heti, Aloys und Dolli sowie Kerstin und mir. Alle sind schon oft gesegelt und bringen viel Segelerfahrung mit.
So, 24.09.2023: Am nächsten Tag stehen für die Crew der Einkauf und für Skipper und Co-Skipper die Übernahme des Schiffes auf dem Programm. Wie sehen die Segel aus? Funktioniert die Technik? Wo ist die separate Sicherung für die Ankermaschine? Welche Leitungshähne müssen geöffnet/geschlossen werden und welche geschlossen bleiben? In der Bilge steht ein Wasser-Öl-Gemisch – sieht schlimmer aus, als es ist. Das Einkaufsteam Heti, Dolli, Kerstin und Aloys kommt mit einem gecharterten Van zurück, und wir laden alles auf einen Handwagen. Am Schluss stellt sich heraus – sehr gut eingekauft. Nur wenige Lebensmittel sind nach einer Woche noch im Vorrat, das Bier war am Tag vor der Rückreise schon ausgegangen. Zwischendurch werden immer wieder Kontakte mit den Crews der anderen Schiffe geknüpft. Aber ein Schiff hat es schwer erwischt: Ein Leck, Wasser dringt ein. Die Crew kann zwar sofort auf ein anderes Boot umziehen, muss aber nach Ende der ersten Woche einen Bootstausch hinnehmen. „Wann?“ und „Wo?“ sind Fragen, die Skipper Christian und Crew leider die nächsten Tage intensiv beschäftigen werden. Aber auch auf anderen Flottillenbooten lief nicht alles rund.
Der erste zwischenzeitliche Test eines anderen Flottillenbootes verlief dagegen prima, auch weil Skipper Christian hervorragend mit dem aufziehenden Gewitter umgegangen ist.
Es wird Zeit für die Modenschau in Schwimmweste und die Sicherheitseinweisung. Die Handhabung des Funkgerätes, Anzahl, Lage und Gebrauch der Feuerlöscher, der Gebrauch der Rettungsinsel, der Toiletten und vieles weitere wird vom Skipper ausführlich erklärt. Abends gehen wir essen und finden uns bei interessanten Gesprächen als Team zusammen. Wir beschließen den ersten Tag an Bord mit einem letzten Bier.
Mo, 25.09.2023: Am nächsten Morgen herrscht geschäftige Aufbruchsstimmung. Die Skipper der Flottille vereinbaren als Tagesziel die Insel Lipari. Um 10:30 Uhr fällt unsere Mooring und Ingo fährt den Ableger. Kurz nach der Hafenausfahrt starten wir die ersten Manöver. Das durchgelattete Großsegel wird hochgekurbelt, die Fock ausgerollt. Nachdem wir einen Schluck von unserem Sambuca geopfert und „Rasmus, altes Rübenschwein…“ zitiert haben, zeigt sich dieser geneigt, unserem Wunsch nach brauchbarem Wind nachzukommen. Wir segeln. Das Schiff läuft gut. Wie schnell sind wir? Hm, die Displays der Elektronik zeigen in polnischer Sprache an. Schnell gelingt mit Hilfe des Google Übersetzers die Umstellung auf Deutsch. Jetzt passt alles. Über acht Knoten Fahrt zaubern ein Lächeln auf die Gesichter der Rudergänger*innen. Jeder, der will, steuert die „Wonder Planet“ vorbei an Vulcano, der zu Sizilien nächstgelegenen Insel des Archipels.
Wir halten mit rauschender Fahrt auf die Marina di Porto Pignataro auf Lipari zu. Sie ist durch eine große Mauer vor den Wellen geschützt und gilt als eine der sichersten Marinas der Inselgruppe. Kurz vor dem Einlaufen melden wir uns auf VHF an, der Hafenmeister schickt ein Boot, das uns zu unserem Platz lotst. Nach dem obligatorischen Anlegerbier wollen wir zum kostenlosen Shuttle. Als wir an der „Adventure Planet“ vorbeikommen, staunen wir nicht schlecht: Olli als Grillmeister schwingt die Grillzange und entlockt dem im Heck des Schiffes eingebauten Gasgrill würzige Düfte. Wir fahren zum direkt am Rande der Altstadt gelegenen Fähranleger. Bei sommerlichen Temperaturen genießen wir das Flair des historischen Stadtkerns mit seinen zahlreichen, engen Gassen. Im Garten des „Ristaurante Kashbah“ lassen wir den Abend ausklingen. Ein ausgezeichneter Segeltag.
Di, 26.09.2023: Am Dienstag sieht alles so aus, als führe die Flottille nach Panarea, die kleine Insel auf halbem Weg zum Stromboli, und lege sich dort ins Bojenfeld, um von dort aus den Stromboli in einer Nachtfahrt zu umrunden. Aber wir entscheiden uns, einen Hafentag einzulegen. Skipper Christian mit seiner „Adventure Planet“ bleibt auch in der Marina. Wir nutzen den Tag für einen Bummel durch die engen Gässchen und eine ausgiebige Besichtigung der Befestigungsanlagen insbesondere der Cattedrale di San Bartolomeo. Wir entdecken die Eisdiele mit der „besten Eiscreme der Welt“ und kaufen noch einiges ein: Auch wir wollen unseren Gasgrill für ein kräftiges Abendessen nutzen. Grillmeister Aloys tut sein Bestes und die Crew genießt den Abend an Bord. Ein weiterer erfüllter und genussreicher Tag.
Mi, 27.09.2023: Nach Absprache mit Christian segeln wir zur nördlich von Lipari gelegenen Insel Salina. Die kleine Insel Panarea und dahinter der Stromboli begleiten uns an Steuerbord. Ohne Wind fahren wir unter Motor. Schon gegen 15:00 Uhr stehen wir vor der Einfahrt der Marina di Salina. Das Lotsenboot kommt und weist uns den Liegeplatz zu. Der Service ist wesentlich besser, als die Kommentare auf „Navily“ vermuten lassen. Wir besuchen die kleinen, hübschen Gässchen der Inselhauptstadt und vereinbaren am Abend ein Essen beider Crews im „I cinque balconi“. Zum Abschluss nehmen wir einen Malvasia, einen süßen, würzigen Wein, dessen Hauptanbaugebiet hier auf Salina liegt.
Wir haben aus der Entfernung schon den roten Feuerschein des Strombolis sehen können. Als Olli und ich uns zum Fotografieren in Stellung bringen, ist nichts mehr davon zu sehen; der Gipfel hat sich in Wolken gehüllt. Die See ist immer noch rau. In der Marina liegen wir aber sehr ruhig. Ingo liest auf „Signal“, dem Kommunikationsmedium der Skipper, von Volker, Walter und Kalle, also den anderen Schiffen der Flottille, dass sie an Bojen vor Panarea liegen und eine sehr unruhige Nacht erwarten. Sie wollen gegen 5:00 Uhr zum Stromboli aufbrechen, die Insel umrunden und weiter nach Milazzo auf Sizilien.
Do, 28.09.2023: Am Donnerstag, nach ausgiebigem und leckerem Frühstück wie jeden Morgen – danke an Heti, Dolli, Aloys und Kerstin – legen wir gemeinsam mit der „Adventure Planet“ gegen 10:00 Uhr ab und segeln auch Richtung Milazzo. Ein fantastischer Segeltag begeistert uns. Leicht raumer Wind, die Segel sind gut getrimmt, unsere „Wonder Planet“ läuft hervorragend. Milazzo, ein bedeutender Hafen von Sizilien, liegt vor uns. Die großen Industrieanlagen und Raffinerien, die die größte Insel im Mittelmeer wirtschaftlich stark nach vorn gebracht haben, sehen wir schon aus beachtlicher Entfernung. Die Stadt ist Fährhafen für die Liparischen Inseln. Ständig kreuzen Fähren und Tragflächenboote unseren Kurs und Kerstin hält mit Argusaugen Wache, damit uns niemand zu Nahe kommt. Über VHF melden wir uns in der Marina del Nettuno an. Wir werden abgeholt. Der Fahrer des Pilotbootes weist uns an, die Fender nur auf der Backbordseite und sehr tief anzubringen. Also legen wir längsseits an, eine Vorleine ist schnell gelegt, anschließend Springs. Die Steganlagen liegen sehr tief. Zum einfacheren Ein- und Aussteigen stehen entsprechende Treppen bereit. Kurz vor 16:00 Uhr liegen wir fest. Unsere Boote liegen verteilt in der kleinen Marina.
Da alle Schiffe der Flottille vereint in einer Marina liegen, organisiert Ekkes ein gemeinsames Abendessen. Wir sind über 30 Crewmitglieder und alle bestellen á la carte. Ein Kraftakt für das Servicepersonal. Wie die es geschafft haben, alle Wünsche der großen Gruppe in kürzester Zeit zu erfüllen und die gut aussehenden und sehr schmackhaften Speisen auf die Tische zu zaubern, meine Hochachtung! Nur zufriedene Gesichter. Katharina, Ekkes´ Frau, lotst uns zur „besten Eisdiele der Welt“, die hatten wir doch schon in Lipari, aber diese in Milazzo ist wahrscheinlich nicht zu übertreffen. Wir Schleckermäuler sind begeistert.
Fr, 29.09.2023: Die Spannung auf das Highlight Straße von Messina hält sich in Grenzen. Das Wetter: trübe und kein Wind. Unter Motor richten wir unseren Kurs nach Osten, Richtung Messina. Unterwegs sehen wir einen Schwertfischfänger, einen markanten Schiffstyp mit einem hohen Stahlmast von ca. 15 bis 20 Meter und einem ca. 20 bis 30 Meter langen Ausleger am Bug. In der Mastspitze sitzen die Beobachter, die dem Steuermann und dem Harpunier an der Spitze des Auslegers die Richtung zum Schwertfisch weisen. Während der Saison im Sommer ist die Fangflotte zum Schrecken der Segler in der Straße von Messina regelmäßig anzutreffen. Die Schiffe folgen den Schwertfischen, sie sind völlig auf ihre Arbeit konzentriert und jagen nur dem Fisch nach. Wenn oben einer ruft und die Richtung anzeigt, gibt der Schiffsführer Gas, der riesige Bugausleger schwenkt in affenartiger Geschwindigkeit herum, dass einem schon beim Zuschauen ganz schwindelig wird. Echt bizarr. Für uns Segler bedeutet das „Annäherungsalarm“, denn die Zickzackkurse der Schiffe sind unmöglich vorherzusehen.
Die Wolkendecke reißt auf, und als wir gegen Mittag den Leuchtturm Capo Peloro auf der Huk zur Einfahrt in die Straße von Messina passieren, bricht die Sonne durch. Der Wind frischt auf, kommt aber von vorn. Sofort gehen auf der „Wonder Planet“ die Segel hoch, und wir segeln hoch am Wind in der Straße von Messina. Unsere Ankunft ist so geplant, dass wir, trotz Vollmond, in relativ schwacher Strömung einfahren können. Die Whirlpools sind dann auch glücklicherweise relativ klein und machen keine großen Probleme. Gegen 15:00 Uhr erreichen wir die Marina del Nettuno. Wir werden angewiesen, einen Liegeplatz anzulaufen, der starkem Seitenwind ausgesetzt ist, eine Herausforderung für jeden Rudergänger. Mehrere Anläufe scheitern, der Bug wird immer wieder vom kräftigen Wind weggedrückt. Dann plötzlich der Ruf von Ingo: „Ich kann nicht steuern, das Ruder klemmt!“. Mühsam erreichen wir einen Teil der Schwimmstege, an dem wir längsseits anlegen können, und machen fest. Wir tauchen sofort das Heck ab, keine Leine oder etwas anderes im Ruder oder im Propeller. Glück gehabt. Wir wollen gerade aufbrechen zum Abendessen, da kommt der Hafenmeister und erklärt: Das Schiff müsse auf den vorgesehenen Liegeplatz. Unwillig bereiten wir uns vor, zu allem Übel frischt der Wind wieder auf. Das Ruder bewegt sich, wir schaffen das Manöver und sind dann auch selbst geschafft. Wir suchen ein Lokal zum Abendessen, teilen uns in drei Crews auf drei Lokale auf und verbringen unseren letzten gemeinsamen Abend unter uns.
Sa, 30.09.2023: Ich bin schon um 7:00 unter der Dusche. Zusammen mit Dolli holen wir leckere Brötchen. Mein Weg führt mich in die in Hafennähe liegende Kathedrale von Messina. Ein letztes Frühstück an Bord, Danke für schöne Stunden und viele Erlebnisse und neue Freundschaften an die Crew der „Wonder Planet“. Skipper Ingo und Heti bleiben eine weitere Woche an Bord, Dolli und Aloys reisen in die City und bleiben eine weitere Woche auf Sizilien. Kerstin und ich müssen weiter zum Flughafen.
Der von Kerstin und Dolli organisierte Shuttle holt uns und weitere Crewmitglieder von anderen Schiffen von der Marina ab und bringt uns zum Busbahnhof. Von dort geht es zum Flughafen Catania und weiter nach Düsseldorf. Ein weiterer Shuttle bringt uns nach Münster. Alles perfekt organisiert und durchgeführt. Danke an alle Organisatoren und Skipper, die sich viel Arbeit und Mühe gemacht haben, um den Crews ein tolles Segelerlebnis zu ermöglichen. Nächstes Jahr? Klar bin ich wieder dabei!
Norbert Pierick
Die zweite Woche (30.9. – 7.10.2023)
Unser Segelabenteuer begann am 30. September 2023 als zweite Truppe des Mittelmeertörns. Eine Gruppe von acht begeisterten Seglerinnen und Seglern aus Münster brach auf, um die Wunder des Mittelmeers zu erkunden, mit dem Ziel Catania in Sizilien und weiter mit seinen Liparischen Inseln.
Nach unserer Ankunft in Catania teilten wir uns in zwei Gruppen auf, jede mit einem eigenen Ziel im Auge. Eine Gruppe von vier Personen setzte ihre Reise nach Portorosa fort, während die andere nach Messina aufbrach.
Am Morgen des 1. Oktober segelten wir von Portorosa zur ersten Etappe unserer Reise, dem bezaubernden Cap d’Orlando. Wir hatten Glück mit dem Wind und konnten so gut wie den ganzen Weg segeln. Der Hafen empfing uns herzlich und wir verbrachten dort eine friedliche Nacht, umgeben von der maritimen Atmosphäre.
Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise mit mäßigerem Wind fort und nach einigen Seemeilen unter Segeln erreichten wir Salina mit Motorunterstützung. Der Morgen lud dazu ein, den Berg zur Grotte zu erkunden und die Natur in ihrer vollen Pracht zu erleben.
Am 3. Oktober segelten wir teils unter Segel, meist unter Motor, weiter nach Stromboli, vorbei am faszinierenden, spuckenden Vulkan, bis wir das Bojenfeld erreichten. Hier kamen alle Boote wieder zusammen und einige von uns genossen das Restaurant Observatorium, wo wir das überaus beeindruckende Spektakel des Vulkans aus nächster Nähe bewundern konnten. Das italienische Essen in einer schönen Gemeinschaft rundete den Abend ab und der Abstieg war äußerst lustig.
Während die anderen Boote am frühen Morgen des 4. Oktober nach Salina fuhren, nahm unser Boot jedoch Kurs auf die Insel Vulcano mit dem unvergleichlichen Schwefelgeruch. Dort verbrachten wir die Nacht und erkundeten die Insel am 5. Oktober mit Motorrollern. Anschließend durften wir die wohltuende und stinkende Wirkung des Naturfangos erleben. Abends, nachdem sich alle Boote wieder getroffen hatten, bestiegen wir den Vulkan und blickten in die Tiefe der Erde und in eine sagenhafte Aussicht. Einige von uns verbrachten den Abend auf Ingos Boot am Schwimmsteg, wo die Sterne über uns eine Spur extra zu leuchten schienen.
Am 6. Oktober traten alle Boote den Rückweg unter Motor nach Portorosa an, wo wir unsere Schiffe aufräumten und den Tag mit einem gemeinsamen Flottillenessen im Hafen beschlossen.
Am nächsten Morgen, nach der Abnahme der Boote, begaben wir uns gemeinsam mit dem Bus nach Catania, von wo aus wir nach Düsseldorf flogen. Diese Reise wird uns stets in Erinnerung bleiben, gefüllt mit Abenteuern, Freundschaft und der Schönheit des Mittelmeers und seinen Inseln mit beeindruckenden Vulkanen.
Diana Fricke