„Ich komme zur BWC, weil der Duft der Bockwurst mich anzieht wie der Wind in die Segel – und weil die Gemeinschaft hier so warmherzig ist, wie das Essen heute Abend auf meinem Teller.“ – Soweit Jan und Moritz vom ABC, die den Preis für den besten Teilnahmegrund an der BWC bekamen.
Ein kleiner See voller Boote – wie jedes Jahr war die Meldebegrenzung für die BWC vollstens ausgeschöpft und Seglerinnen und Segler von nah und fern tummelten sich auf dem Aasee.
Das Wochenende kündigte sich leider mit wenig Wind an, am Sonntag war überhaupt keiner angesagt. Daher segelten wir am Samstag bereits drei der fünf geplanten Wettfahrten. Wie sich bald herausstellte, war der Start in jedem Lauf entscheidend, dabei nicht die Lage zum Wind, sondern die Seite, auf der ein kleiner Luftzug entlang wehte. So setzten wir und ein paar andere Boote uns erfolgreich vom Feld ab und segelten langsam und behutsam davon. Gelegentlich verabschiedeten sich auch die noch vorhandenen Windfelder vollständig, sodass alle mehr nach Wind beten als danach Ausschau halten konnten. Dies führte zu manch witzigen Bildern, wie Privatböen weit oben in der Luft, die das Wasser nicht berührten. Wie magisch – über spiegelndes Wasser gleitende Piraten.
Die körperliche Anstrengung hielt sich so in Grenzen (abgesehen vom dauerhaften Hängen auf der Leeseite, um den schweren Steuermenschen auszugleichen). Geistig jedoch und vor allem emotional war es doch eine kleine Achterbahnfahrt, wenn sich mal wieder alle außer man selbst in Bewegung setzten. So waren wir alle ganz glücklich, zwischen den Läufen eine leckere Mittagspause im Hafen – einen wortwörtlichen Steinwurf entfernt von der Starttonne – genießen zu können. Dabei gab es nicht nur die namensgebenden Bockwürste, sondern auch leckeren Kuchen. Gut gestärkt ging es also in die letzte Wettfahrt, mit ebenso viel Wind und Flautenlöchern wie zuvor.
Der Abend brachte ein Spanferkel, wie es im Buche steht, zu uns. Josh erteilte diesem die Ehre und verteilte es unter den Segler*innen. Mit all den leckeren Salaten waren alle rundum glücklich verköstigt und verbrachten einen schönen Abend.
Tags darauf hielt die Flaute den Aasee fest im Griff und bei niemandem kam große Segellust auf. So entschied die Regattaleitung frühzeitig und folgerichtig, einzupacken. Gemütliches Einpacken und leckeres Mittagessen mit Resten vom Vortag, später wurden die Siegerinnen und Sieger gekürt. Jochen Bredt und Steffi Wiebe segelten erfolgreich allen davon. Butze und Lisa Hübner, mit einem glänzenden ersten Platz im ersten Lauf und viel Geschick beim Treiben in den anderen Läufen, erreichten den zweiten Platz. Sebastian und ich, Melina, ersegelten die Ehre des Berichtschreibens.
Daneben wurden auf der Siegerehrung auch die kreativen Gründe geehrt, warum man denn zur BWC kommt. Für alle Segler zog Josh eine Überraschung aus der Wundertüte; die begehrte Sonnencreme nutzten alle bereits seit Samstag, einen weiteren Preis gab es für das jüngste Team, Jonah Angelescu und Julian Hentschel vom ABC/SCJ.
Vielen Dank an all die helfenden Hände im Hintergrund und das Regattateam, die so eine schöne Veranstaltung jedes Jahr möglich machen. Dabei wurde trotz der unglücklichen Windbedingungen ein sehr schönes Wochenende gezaubert.
Melina S., GER 4516