Dümmer Finale 2023

30. September bis 1. Oktober: Es ist Herbst und der Wasserstand des Dümmer Sees ist nochmal pünktlich vor dem Dümmer Finale der Piraten, Conger und Vaurien um einige Zentimeter gesunken. Doch auch das gelegentliche KLONK am Schwert (zum Glück aus Metall) und das daraufhin panische Hochziehen von diesem konnte unsere Freude, endlich wieder bei mehr als zwei Windstärken zu segeln, nicht trüben.

Aber der Reihe nach: Die Hansa-Flotte fuhr dieses Mal mit ein paar weniger Segler*innen. Zunächst geplant war nur die 4398 mit mir, Melina, und meinem Bruder vom Aachener Boots Club, Sebastian. Erfreulicherweise fand Josh doch noch Zeit und mit Henrik vom SCM auch ein Boot samt Steuermann (seines hatte ich ja in Beschlag genommen).

Auf der Hinfahrt durften wir uns durch etliche Autos, Staus und Baustellen quetschen – Ferienbeginn lässt grüßen. Zum Glück waren wir bereits am Freitag mit massig Zeit los gefahren. Vor Ort also Zelt aufgebaut, Reis kochen und das Timing der Gasflasche feiern, die just in dem Moment leer wurde, als der Reis fertig war.

Der Samstag brach an mit gutem Wetter, ausreichend Wind und vielen Freunden, die inzwischen eingetroffen waren. Geplant waren samstags drei und sonntags zwei Läufe. Auf dem Wasser stellten wir zügig fest, dass der Wasserstand mal wieder selbst für Piraten nicht ganz ausreichte und man mit ganz herunter gelassenem Schwert entweder ab und an Steine fand oder über Kies schrabbte. Zum Glück lernten wir recht schnell, wo auf der Bahn das Schwert besser ein Stück oben sein musste und wo es endlich tief genug wurde.

Die Läufe am Samstag verliefen recht unspektakulär. Fynn und Henny (SVB und ABC) gewannen beide souverän, wir segelten zufrieden auf Platz 6 und 7. Im zweiten Lauf nahm der Wind leider ab, und nach dem Zieldurchgang war allen Beteiligten klar, dass es das für den Tag gewesen sein sollte und trieben langsam Richtung Hafen. Ein Windfeld sorgte nochmal kurz für Aufsehen und Sorge, ob doch noch ein Flautenrennen an- (und ab-)geschossen werden sollte, doch die Wettfahrtleitung war gnädig und entließ uns mit den Congern und Vaurien in den Feierabend.

Abends gab es ein leckeres Buffet und das Versprechen auf Windfinder von ordentlich Wind am nächsten Tag. Dieser kam zwar leider nicht direkt am Sonntagmorgen, doch hatten wir genug Wind für zwei schöne Wettfahrten, bevor in der dritten Wettfahrt die versprochenen Böen kamen. An diesem Tag wurde es nochmal spannend – vor allem an den vorderen Platzierungen. Fynn und Henny, die am Vortag so stark vorgelegt hatten, kamen im ersten Lauf weniger gut zurecht und segelten einen 5. Platz. Wir hatten indes arg Probleme mit einem verdrehten Spi (8 im Segel) und wurden nach einer grandiosen Startkreuz vom ca. 3. Platz auf etwa den 15. durchgereicht. Doch traurig sein half nicht, im schlimmsten Fall wär das der Streicher. Mit der Einstellung, ein bisschen Glück und gutem Teamwork schafften wir es doch noch auf der nächsten Kreuz gefühlt das halbe Feld zu überholen und erreichten das Ziel schließlich (wie fast immer bei dieser Regatta) auf einem erfreulichen 7. Platz.

Zum Start des nächsten Laufs knallte den gestrigen Favoriten noch das Dreieck der Großschot aus dem Traveller. So mussten sie noch zwei Minuten vorm Start anfangen Ersatz zu basteln, da so Kreuzen nicht möglich war. Ca. eine Minute nach allen anderen überquerten sie also doch noch die Startlinie und segelten souverän einfach an fast allen noch vorbei auf den 5. Platz.

Der letzte Lauf wurde für ihren Sieg somit mehr als spannend. Letztlich schafften sie einen weiteren ersten Platz und sicherten sich so den Sieg punktgleich vor Nick und Tobi (ABC) und mit einem Punkt Abstand vor Franz und Yoram (SVWS und BSC). Wir durften uns über unseren 6. Platz freuen. Josh und Henrik (SHM und SCM) ersegelten den 16. Platz.

Insgesamt war es ein sehr schönes Wochenende mit gutem Wind und spannenden Läufen. Vielen Dank an die Veranstalter der SVH. Inzwischen gibt es auch eine Lösung für das Wasserproblem: ab 2025 soll das Dümmer Finale an Pfingsten ausgerichtet werden (ob es dann wohl umbenannt wird?).

Melina

Müde und voller Vorfreude – Absegeln 2022

06.11.2022
Bereits gegen 12 Uhr wurden die ersten ambitionierten Segler:innen am Hafen gesichtet, ein RS Aero lag segelklar am Laser-/Opti-Steg, Windfinder hatte mit 4-5 Bft nicht unrecht. Der Trubel in Umkleiden, Optikeller sowie auf und um den Steg kam zur Steuermensch-Besprechung gegen 13:30 Uhr kurz zum Stillstand, dann stand fest, es werden zwei Wettfahrten à zwei Runden gesegelt. 21 Boote hatten sich gemeldet – von Conger, c55, Laser bis Zugvogel nahezu alle Aasee-heimischen Bootsklassen. Besonders erfreulich waren die Meldungen von vier Laserseglerinnen unter dem internen Code „female power on laser“.

Der Trubel verlagerte sich langsam aufs Wasser. Trotz großzügiger Startlinie wurde es zu 14 Uhr merklich eng. Einige hatten mit den Böen zu kämpfen, an Peilung oder bevorteilte Startseite war zumindest für mich nicht mehr zu denken. Vor der Tonnenrundung die erste Kenterung eines Lasers (trocken!), zwei weitere folgten während des ersten Laufes. Die Raum-Rufe wurden auf dem langen Vorwindkurs hörbar weniger. Wenn nicht gerade durch die Bugwelle der Erstplatzierten ins Schwanken gebracht, bestand hier etwas Zeit zum Durchatmen und Genießen. Da die herbstliche Flaute schon vor drei Wochen den Aasee erreicht hatte, war ich fast nicht mehr an so viel Schotarbeit und Trimm gewöhnt. Mit rund 30 bis 40 Minuten Segelzeit je Lauf, langer Kreuz und Krängung kamen ganz sicher alle Teilnehmenden auf ihre Kosten.

Kaffee, Kuchen und Suppe zur Siegerverkündung runden meine erste Regatta ab. Danke an die Wettfahrtleitung und alle helfenden Hände. Ich habe ein faires, durchaus anspruchsvolles Segeln erlebt – so können wir verdient, müde und voller Vorfreude in die Winterpause gehen.

Text: Alex
Fotos: Sandra

Gewitter & andere Überraschungen – Dümmer Finale 2022

Die Wettervorhersage für das Wochenende des Dümmer Finales der Piraten und Conger (1.-3.10.) sorgte bei uns für Vorfreude und Befürchtungen. Zum einen sollte wunderbarer Wind sein: 5-6 Windstärken, also perfekt für viel Spaß. Zum anderen war dauerhafter Starkregen angesagt, und wir litten bereits letztes Jahr unter vollgelaufenen Zelten. Doch kurz vor der Abreise wendete sich die Regenvorhersage, und es sollte nur noch vereinzelte Schauer geben und nachmittags vielleicht ein Gewitter vorbeiziehen. Also fuhren Josh und ich, Melina, frohen Mutes samstags zu der dreitägigen Regatta. Die einzige Ungewissheit war, ob der See genügend Wasser hatte, um nicht mit dem Ruder aufzusetzen. Von einem ganz runtergelassenen Schwert hatten wir uns innerlich schon verabschiedet. 

Nachdem das Boot flott abgeladen und aufgebaut war, konnten wir sogar noch im Trockenen das Zelt hinstellen. Auf dem Wasser indes dauerte es nicht lange, bis die ersten Tropfen fielen. Das störte aber nicht weiter, da wir mit einem Mordsspaß gerade mit Spi den See entlang flogen. 

Der erste Start wurde recht pünktlich angesagt und Josh, nach Ewigkeiten nochmal am Steuer, fasste den Plan, am Startschiff zu starten. Etwa 20 Sekunden vorm Start, ich zählte gerade laut die Zeit runter, waren wir noch immer leicht rechts vorm Startschiff mit einigen Booten links, die auch dort starten wollten. Plötzlich hörte ich nur von hinten ein „Passt das?!“ von Josh und trotz meines vehementen Neins schoss er zwischen Booten und Startschiff durch die Lücke zur Linie – leider 10 Sekunden zu früh, denn abfallen oder bremsen ging nicht mehr. Und schon war klar, dass wir gerade einen Frühstart vom Feinsten hingelegt hatten, immerhin ohne jemandem wirklich behindert zu haben. Entsprechend bedröppelt waren wir, als wir nach der Rückkehr zur Startlinie als Vorletzte über die Linie segelten (ein anderes Team war viel zu spät zum Start gekommen und winkte uns fröhlich zu, während auch sie starteten).

So war der Start zwar ein kleines Fiasko, aber wir ließen uns den Spaß nicht nehmen und hatten bereits kurz vor der Luvtonne das eine oder andere Boot eingeholt. Optimistisch baute ich also den Spibaum an. Da kam schon wieder eine Überraschung von hinten: wieso zögerte Josh, den Spi zu ziehen? Zu viel Wind? Nicht in meiner Welt! Schließlich hatte ich in diesem Jahr schon bei mehr Wind den Spi oben, vertraute vollkommen auf unser beider Fähigkeiten und überzeugte Josh, einfach das Teil hochzuziehen (Dass nur ich den Trockenanzug angezogen hatte, ignorieren wir mal geflissentlich). Ab da ging es bergauf; nicht nur die Laune stieg mit jeder Welle, auf der wir entlang bretterten, sondern auch unsere Platzierung wurde immer besser und wir rasten an allen ohne Spi oder ohne Welle vorbei. Nach drei Runden hatten wir den zehnten Platz erreicht und waren sichtlich stolz, aber auch etwas überrascht, dass der Frühstart keine Hürde gewesen war. 

In der Pause zum zweiten Lauf entdeckten wir eine schwarze Wolkenwand am Himmel. Kein gutes Zeichen, aber es schien, als würde sie vorbei ziehen. Einige Zeit später sahen wir jedoch plötzlich AP über H am Startschiff, also ab in den Hafen. Die Wettfahrtleitung hatte scheinbar Infos, die wir nicht sahen. Entsprechend versuchten wir, zügig zum Hafen zu segeln. Ein kleiner Umweg musste jedoch sein, da wir abseits des Wertfahrtgebietes sonst mit dem Ruder aufsetzen würden. Etwa 100 m vorm Hafen holte uns dann das Gewitter ein, und wir holten schnell die Segel runter. Währenddessen kenterten einige Piraten und Conger; der Wind wurde unglaublich stark, die Blitze gleichzeitig mit Donner, und der Regen verwandelte sich in Hagel. Insgesamt war es also so laut, dass der zwei Meter weiter in luv stehende Josh mich absolut nicht mehr verstehen konnte. Zum Glück kam der Wind weiterhin auflandig, und so trieben wir flott in den Hafen und mussten nicht gegen den Wind schieben (paddelnd hätten wir keine Chance gehabt).

Insgesamt war es eine Erfahrung, die ich ungern wiederholen möchte. Es ist letztlich nichts Ernsteres als ein kaputtes Deck bei einem anderen Piraten passiert. Trotzdem war der Anblick von etlichen gekenterten Booten während eines Gewitters recht beklemmend. Mir war zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, ob die Boote absichtlich gekentert waren, um einem Blitzschlag abzuwenden oder ob die Böen alle umgerissen hatten. Gut, dass Josh super kompetent ist und das Boot stets im Griff hatte. 

Die nächsten Tage verliefen ruhiger; wir segelten mal mehr, mal weniger zufriedenstellend, und der Wind war auch etwas gezähmter. Einige Winddreher sorgten für Haareraufen, da eine Wettfahrt in einem Straßenbahnrennen endete, da der Wind so weit gedreht hatte, dass viel taktisches Segeln nicht mehr möglich war. Auch zerrte ein Lauf an unseren Nerven, da manchen die Bedeutung von Bahnmarkenraum plötzlich fremd geworden war.

Die Platzierungen in den Wettfahrten waren immer bunt durchmischt, da viele Teams ähnlich gut und erfolgreich waren und auch die besten Teams sich immer wieder von hinten nach vorne kämpfen mussten. Trotzdem können wir auf sechs schöne Wettfahrten und drei Tage mit einer tollen Gemeinschaft und leckeren Buffets beim Abendessen zurückblicken. 

Wir gratulieren herzlich den Siegern Fynn (SVB) und Henrik (ABC), den Zweitplatzierten Andreas und Martin (WVG) und den Drittplatzierten Torsten (SVK) und Tobias (WVG). 

Bericht: GER 4398 (Melina & Josh)

3. Workshop der Jugend 2022

Bei herrlichem Frühlingswetter konnten die letzten Instandhaltungsarbeiten an den Piraten ausgeführt werden. Parallel dazu wurde der richtige Segeltrimm eingestellt und die passenden Slipwagen aufgearbeitet. Unterstützung erhielten wir aus den Bootsklassen Conger, SZV und Laser. Dafür vielen Dank, und wir wünschen Euch einen guten Start in die Saison.

Das kommende Wochenende wird gemeinsam mit Piraten und SB3 trainiert. Zur pre-Saison am 3. April erwarten wir alle Bootsklassen zum sportlichen Wettbewerb an der Startlinie.

Thomas K.