„Super Mischung aus Segeln und Urlaub“
Sardinien, Korsika, 20. September bis 4. Oktober 2025
Der Trainingstörn ging von Olbia in Nordsardinien mit vier Schiffen in einer Flottille in Richtung Norden. Bei bestem Wetter mit sommerlichen Temperaturen um 24 Grad fuhren wir bei guten Bedingungen durch das kristallklare Wasser des Mittelmeeres bis nach Portisco, wo wir die erste Nacht verbracht haben.

Am nächsten Tag stand die Überfahrt zum Arcipelago di la Maddalena an, einer Inselgruppe vor der Nordostküste Sardiniens im Tyrrhenischen Meer. Ziel war die Hauptinsel La Maddalena; sie zeichnet sich vor allem durch ihre schönen Strände und die schöne Innenstadt aus. Nach dem Anlegen und Klar Schiff machen stand der erste Stadtbummel an. Bei leckerem italienischem Eis konnten wir die engen und verwinkelten Gassen erkunden.

Für den nächsten Tag wurden unsere Pläne, weiter in Richtung der Straße von Bonifacio zu fahren, leider durch den Mistral unterbunden. Durch diesen starken Fallwind aus Nord- bis Nordwestrichtung hatten wir zwar bestes Sommerwetter, jedoch zu starken Wind, um mit unseren Charterbooten gefahrlos bis Bonifacio zu segeln. Somit wurde ein Hafentag ausgerufen. Durch die vier Crews wurden verschiedene Aktivitäten geplant. Es fanden Fahrrad- und Bustouren, sowie Badeausflüge mittels der Schlauchboote statt.
Somit konnte das spätsommerliche Wetter in entspannter Atmosphäre genutzt werden. Bei den verschiedenen Touren konnten wir uns von der atemberaubenden Schönheit des Arcipelago di la Maddalena überzeugen lassen. Highlights waren verlassene Ankerbuchten und schöne Felsformationen. Für jeden war etwas dabei, um das sommerliche Wetter in Sardinien zu nutzen.

Jeden Tag wurde durch die Skipper der Flottille das aktuelle Wetter kontrolliert und bewertet. Leider besserte sich die Vorhersage nicht, sodass wir gezwungen waren, im Hafen von Maddalena zu verweilen und die Landschaft weiter zu erkunden. Sobald das Wetter es zuließ, wurden Segelmanöver gefahren und traumhafte Buchten des Archipels angesteuert. Nach einer Woche stand der Crewwechsel bevor. Aufgrund der guten Anbindung von La Maddalena wurde sich dafür entschieden dies dort durchzuführen. Mit Bus und Fähre fuhren die neuen Crewmitglieder vom Flughafen zum Hafen von Maddalena.
Am nächsten Tag wurde erneut das Wetter kontrolliert und die Überfahrt in Richtung Frankreich geplant. Bei schönem Segelwetter fand die Fahrt in Richtung Bonifacio statt. Gegen Nachmittag haben wir die Stadt an der Südspitze der französischen Insel Korsikas erreicht.

Wir wurden überwältigt von der vielleicht schönsten Hafeneinfahrt der Welt. Mittelalterliche Gebäude thronen anmutig über den steil abfallenden Klippen an der Südspitze Korsikas auf einer Landzunge. Dieses Bild vom Segelboot aus zu sehen war eins der Highlights der gesamten Tour.
Nach dem obligatorischen Anlegerbier stand die Erkundung dieser wunderschönen Stadt auf dem Tagesplan. Um die Stadt Bonifacio zu erkunden mussten jedoch zunächst an die achtzig Höhenmeter auf den Straßen erklommen werden. An der Spitze der Stadt wurden wir dafür jedoch mit einem wunderschönen Ausblick auf das Mittelmeer, Sardinien und die steilen Klippen belohnt.

Am nächsten Tag stand ein kurzer Weg in Richtung der Insel Lavezzi an. Diese Insel befindet sich zwischen Frankreich und Italien. Sie ist unbewohnt, erreichte aber durch ein schweres Schiffsunglück im Jahr 1855 tragische Berühmtheit. Auf dieser Insel sind heute noch zwei Gräber mit verstorbenen Seeleuten zu besichtigen. Alle warfen ihre Anker, bis auf einer …. Heiner und ließen uns durch den ruhigen Seegang des Mittelmeeres in den Schlaf wiegen.

Nach dieser schönen und erholsamen Nacht sind wir auf den Geschmack vom Ankern gekommen. Somit stand der Plan für die nächste Nacht fest. Wir machten, dieses Mal mit allen vier Booten, mitten im Meer in traumhafter Lage zwischen den Inseln Razzoli, Budelli und Santa Maria an Ankerbojen der Nationalparkverwaltung fest. In Sichtweite konnten wir die anderen Crews mittels Schlauchboot besuchen und uns zu den gemeinsamen Erlebnissen austauschen.
Leider war das Ende des Törns bereits in greifbarer Nähe. Dazu gesellte sich eine ungünstige Wetterprognose mit starken Winden. Aus diesem Grund stand eine längere Fahrt in Richtung Olbia bevor. In der Bucht von Olbia fanden wir mit dem Ort Golfo Aranci den passenden Ort, um den vorhergesagten Starkwind abzuwettern. Nach einer stürmischen Nacht stand am nächsten Tag eine Wanderung zum Promontorio di Capo Figari bevor. Einem verlassenen Hause mit einem großartigen Ausblick über die Bucht von Olbia. Nach einer kräftezehrenden Wanderung von ca. 13 km stand das gemeinsame Flottillen Abschiedsessen in einer italienischen Pizzeria bevor. Bei hervorragender Pizza aus dem Steinofen und gut schmeckendem Wein wurden die Erlebnisse der letzten zwei Wochen ausgetauscht ehe am nächsten Tag die Überfahrt nach Olbia und die Abgabe der Schiffe bevorstand.

Der Segeltörn nach Sardinien hatte eine super Mischung aus Segeln und Urlaub geschaffen, auch wenn die Anzahl der Segeltage aufgrund des zeitweise starken Windes vermindert werden musste, war die Zeit mit abwechslungsreichem Alternativprogramm kurzweilig. Es war ein schöner Abschluss bei sommerlichen Wetter, ehe es für die meisten wieder ins verregnete Münster zurückging.
Tobias Lammerding und Jan Lakebrink