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SEGELCLUB HANSA MÜNSTER e.V.
Seesegeln - 2014 Seenotübung
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Seenotfall im Wellenbad
Flash Videoclip unten (14 min.)

Knapp 20 Hanseaten machten sich am Samstag, den 24.5., zu beinahe unchristlicher Frühe auf, um rechtzeitig vor der normalen Besucherzeit ins Wellenbad nach Ibbenbüren zu fahren und dort die "Teutonenwelle" und anderes dort Angebotenes für eine Seenotrettungsübung für Segler zu nutzen.
Vorangegangen war diverses Organisatorisches inklusive Beschaffung und Bereitstellung der notwendigen Gerätschaften, Ablaufplanung unter den Organisatoren sowie mit den Teilnehmern, PR-Arbeit etc. .
Einige der Teilnehmer haben zwar schon ein nach ISAF-zertifiziertes ähnliches praktisches Sicherheitstraining erfolgreich absolviert, aber auf diesem Gebiete gilt ganz besonders: wer rastet der rostet!
TotaleFür die meisten anderen allerdings war es eine neue Erfahrung, sich mit Rettungsweste und voller Schwerwetterkleidung in die Wellen zu stürzen. Das Erlebnis, wie schnell sich die großen Aufriebskörper der Automatikwesten aufblasen sowie die Erfahrung, wie es sich mit voller Montur schwimmt - nur rückwärts geht es vernünftig (!) - war nicht minder spannend.
Einsteigen
Ganz besonders wichtig war in der Praxis zu erfahren, welche ernsten Probleme von der Crew zu bewältigen sind, wenn im Notfall die Rettungsinsel zum Einsatz kommen muß. Es zeigte sich mit aller Deutlichkeit, dass bereits der Einstieg in die Insel aus dem Wasser nur mit erheblichem Einsatz an Kraft und Geschicklichkeit zu bewältigen ist, was in der Realität eines Ernstfalles - Seegang, kaltes Wasser, Stress - nicht von allen mit Sicherheit problemlos zu bewältigen sein dürfte.

Die zweite wichtige KenternErfahrung war die Problematik, in der für sechs Personen konzipierten Rettungsinsel auch tatsächlich nach und nach sechs Crewmitglieder unterzubringen und gleichzeitig von Innen für die noch im Wasser Treibenden bei deren Einstieg die unverzichtbare Hilfestellung zu leisten.
Die dritte Erfahrung, was es bedeuten würde, zusammengedrängt mit sechs Personen, in der Enge der schaukelnden Insel es über Stunden oder gar Tage aushalten zu müssen, "gönnten" sich die Übungs-Schiffbrüchigen stets nur für wenige Minuten, um dann, sichtlich erleichtert, mit einem Sprung zurück in's Wasser dieser Situation möglichst schnell zu entfliehen.
Das Erkunden der Ausstattung der Insel war für die Unerfahrenen spannend und wertvoll.
AufrichtenEs blieb genügend Zeit auch zu erproben, dass es leichter ist, das Rettungsfloß aus der gekenterten Lage aufzurichten, als es absichtlich zu kentern. Eine Erkenntnis, die für einen denkbaren Einsatz in rauher See ein klein wenig Zuversicht begründen kann.
AbergenParallel wurde von anderen Teilnehmern das simulierte Abbergen durch Helikopter mittels Bergeschlaufe geübt, wobei hier mit einem am Dreimeter-Brett montierten Flaschenzug sehr hautnah zu erfahren war, welche Belastungen bei dieser Art des Abbergens auf die zu winschende Person einwirken. Gleichzeitig konnten mit dem Flaschenzug die Rahmenbedingungen praktisch für den Fall erprobt werden, dass ein über Bord gegangenes Crewmitglied nur auf diesem Wege zurück an Bord geholt werden kann. Die gewonnenen Erkenntnisse werden einfließen in die Optimierung eines derartigen Bergemittels!

Diesen Rettungsmaßnahmen geht allerdings stets voraus, unbedingt eine sichere Verbindung zwischen der Person im Wasser sowie dem Schiff herzustellen. So war das dritte Thema an dieser Station, eine zugeworfene Leine zu halten und sich dann mit einer Hand per Palstek in sie einzubinden. Hier galt besonders: Übung macht den Meister!

Die After Distress BreakfastVorführung des "geworfenen Palsteks" sorgte für anerkennende Begeisterung; für den Einsatz im Wasser wird man den dabei unbedingt zu entwickelnden Schwung allerdings nicht hinbekommen.
Nach vielfältiger Variation der Übung, Abräumen der Gerätschaften und Frischmachen sammelte sich das Team zu einem zweiten Frühstück im Stadtkern von Ibbenbüren, um gemeinsam noch einmal die Erfahrungen revue passieren zu lassen und dabei die neuen Erkenntnisse auszutauschen.
Vielen Dank an das "Aaseebad" in Ibbenbüren für die Bereitschaft, uns die Durchführung dieser Seenotübung zu ermöglichen.

 

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