Münster/Duisburg - Auch in diesem Jahr nahmen wieder Segler aus Münster an der traditionsreichen Rheinwoche teil. Die Rheinwoche, Europas längste Fluss-Segelregatta, wird seit 1922 zu Pfingsten auf wechselnden Teilstrecken des Rheins ausgerichtet. Die diesjährige Route führte auf einer Strecke von 120 Kilometern von Oberwinter bei Bonn über Köln und Düsseldorf nach Duisburg.
Bei mäßigen bis teilweise frischen Winden kämpften 120 Boote an drei Tagen in unterschiedlichen Bootsklassen gegeneinander. Die Münsteraner Segler Steffen und Christine Bersch traten in der Klasse der BM-Jollen gegen sechs weitere Boote an. Am Ende wurde der Platz eins von den Vorjahressiegern Ignatios Souvatzis und Dieter Mayer vom Yachtclub Mittelrhein (YCM) vor Ingbert Dortelmann und Andreas Wöllenweber vom TV Vennikel (TVV-WSA) belegt. Einer alten Tradition folgend wird bei den BM-Jollen der dritte Platz mit der „Bronzenen Gaffel“ geehrt. Nach mehreren spannenden Wettfahrten und einem Fotofinish in Düsseldorf konnten sich die Segler aus Münster diesen prestigeträchtigen Pokal sichern.
"Die Rheinwoche ist eine landschaftlich sehr abwechslungsreiche, aber auch recht anspruchsvolle Regatta", sagte Steffen Bersch. "Zum einen weisen die Großstadt- bzw. Industriestrecken - besonders Krefeld/Duisburg - durch die ständig wechselnde Bebauung einen nach Richtung und Stärke wechselnden böigen Wind auf. Zum anderen muss natürlich der Frachtschifffahrt ausgewichen werden; den richtigen Zeitpunkt dazu abzupassen, um dann das vorbeigefahrenen Schiff ohne weitere Manöver passieren zu können, ist genauso entscheidend für die Wettfahrt wie die traditionelle Regattataktik in Bezug auf die Konkurrenten."
Die BM-Jolle ist eine traditionelle Niederländische Kieljolle (dort einfach 16m²-Klasse genannt). Im Ursprungsland nach 80 Jahren immer noch eine sehr aktive Regattaklasse, ist sie in Deutschland meist nur lokal einzeln vertreten. Trotzdem finden sich bei der Rheinwoche und einzelnen überregionalen Veranstaltungen immer wieder BM-Regattafelder. (Steffen) 