SB20 (früher Laser SB3)

Olivier Kirchner
SB3-Obmann
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„Rast los wie ein Kielzugvogel auf Koks.“, fassten die Redakteure der Zeitschrift „Yacht“ Anfang 2008 ihre Eindrücke vom Probesegeln markant zusammen. Das zeigt, dass bei einem Bootsgewicht von ca. 700 kg, einer Segelfläche von 27,3 m² am Wind und einem Gennaker mit 46 m² enorme Geschwindigkeiten möglich sind. Anderseits bleibt das Boot durch einen hohen Gewichtsanteil von 50 % in der Kielbombe sowie einer sehr präzisen Bauweise mit Carbon-verstärktem und ausbalanciertem Ruder dennoch sehr gut beherrschbar. Zugleich wurde ein gleitfähiges Kielboot 2008 aber auch noch als „ungewöhnlich“ angesehen. Von der „Sailing World“ wurde das Boot zum „Boat of the Year 2008“ gekürt und erhielt aufgrund seiner Popularität nur drei Jahre später die Anerkennung als Internationale Klasse der ISAF.

Unser Laser SB20 wurde 2015 angeschafft und „Jovel“ genannt (was das bedeutet, ist natürlich auch über das Münsterland hinaus gut bekannt!). Gesucht war ein Boot, das zu der zunehmend auch in Deutschland populär werdenden Gruppe der sportlichen Kielboote („sportsboats“ wie die Melges 20 oder die J/70) gehörte – Boote, die zwar wie Yachten durch Kiele eine hohe Gewichtsstabilität aufweisen, die aber dennoch in der Lage sind, schon bei mittleren Winden in Gleitfahrt zu geraten und entsprechend schnell zu segeln. Um den Spaß noch zu erhöhen, müssen die Boote mit kleiner eingespielter Crew gesegelt werden. Das sportliche Segeln in kleinen Crews war bislang im Verein noch nicht vertreten und soll mit der SB3 angeboten werden.

Seit 2012 wird das Boot unter der Leitung seines Konstrukteurs Tony Castro und unter dem neuen Namen Laser SB20 gebaut (https://sportsboatworld.com/). In Europa sind besonders in Portugal, Irland, Großbritannien und den Niederlanden große Flotten und entsprechende Regatten angesiedelt. Gleich schnell und ähnlich bedienbar wie die J/70 erfreut sich das Boot anhaltender Popularität und erlaubt einen attraktiven Einstieg ins Kielbootsegeln. Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Tasmanien waren über 60 Crews vertreten.

Ins Clubleben hat das Boot auch schnell Eingang gefunden. Die „Jovel“ wird auch immer mal wieder für Segelwochenenden nach Holland entführt. Für die Crewabläufe und das Segeln mit Gennaker ist eine gesonderte Einweisung nötig.

 

Weiterführende Links:

Wikipedia-Artikel zur SB3

Video zum Test der „Yacht“ (Genau das getestete Schiff ist nun im Clubbesitz.)