Die Boote sind aus dem Wasser ins Winterlager gezogen, die Fingerstege zieren Teile unserer Hafenanlage – beides sicheres Indiz dafür, dass die segelarme Wintersaison begonnen hat.
Wie in den vergangenen Jahren ist das der Auftakt für die frei zugängliche Donnerstagsveranstaltung ab 19:30 „SHM Themenabend“.
Die Einführungsveranstaltung dazu findet am 30.11. im Clubraum statt.
Zum Einen gibt es darin einen Einblick über den Fahrplan der Veranstaltungsreihe, der weit über die in der on-line Interessenabfrage verwendeten Schlagworte hinaus geht, zum Anderen es gibt auch die dafür vorgesehenen einzelnen Termine. Es ist zudem vorgesehen, soweit möglich auch noch Anregungen und Beeinflussung durch die Anwesenden entgegen zu nehmen. Für Neulinge ist es natürlich wichtig, das ganze „Verfahren“ vorgestellt zu bekommen.
An dieser Stelle schon einmal vorweg: für die Veranstaltungen am 7.12. sowie am 14.12. wird um Anmeldung gebeten! Die konkrete Aufforderung dazu wird es im zugehörigen e-Hanseaten geben.
Im Herbst dieses Jahres hatten zwei SCM-Mitglieder eine regelrechte Schnapsidee. Bei einem Kaltgetränk dachten die beiden sich: Lass uns doch ein altes Segelformat wiederbeleben, welches in der Form auf dem Aasee einmalig ist. Die Rede ist vom 8h-Rennen, ein Start in der Früh und Segeln bis zum Sonnenuntergang. Wenn das Ende der Saison naht und der Entzug von Wind und Wasser droht, kann man sich einmal noch die volle Dröhnung geben. Das ganze fand während Allerheiligen statt, und zur positiven Überraschung des Veranstalters folgten insgesamt 37 Seglerinnen und Segler auf drei Piraten und acht c55 diesem Aufruf.
Vom SC Hansa waren ein Pirat und zwei c55 dabei: Simply more (c55) war mit Team Hawaii unterwegs. Die Crew (Hanna B., Henry F., Arash E. und Fritz N.) hatte keine gemeinsame Segelerfahrung auf der c55, und das Spi-Setzen wurde zuvor an zwei Trainingstagen eingespielt. Am Tag der Regatta, mit Musik, Obst, Riegel und etwas zu trinken bestückt, ging es mit der gesamten Crew an die Startlinie. Später sind aus Gewichtsgründen nur drei gesegelt. Auf der Simply more gab es im Laufe des Rennens für Crew-Wechsel fünf schnelle Jump In & Outs am Steg. Das Rennen konnte die Crew souverän mit 30 Runden auf den dritten Platz über die gesamte Zeit verteidigen. Bei der Simply red (Dirk M., Susann W., Thomas N., Olivier K., Karl-Heinz K. und als Gast Julia W.) stand vor allem der gemeinsame Segelspaß im Vordergrund, wodurch der hintere Platz keine Rolle spielte. Der SHM-Pirat mit Carl G., Josh K., Luca W. ersegelte einen mittleren Platz.
Aber jetzt nochmal ganz von vorn: Während der Steuermannsbesprechung gab es noch kühlen Dauerregen, welcher sich aber pünktlich zum Start verabschiedete und einem Wechsel aus Sonne und Wolken (ohne Regen!) mit kräftigen Böen Platz machte. Und so galt es für die Crews, Sitzfleisch zu beweisen, die Konzentration zu wahren, um nicht unangenehm von den Böen überrascht zu werden und trotzdem die Manöver sauber auszuführen. Denn der anfängliche Gedanke, dass man acht Stunden entspanntes Freizeitsegeln vor sich hatte, wich bei einigen Crews einem erbitterten Kampfgeist. Und so kamen und gingen die Bahnmarken in Luv und Lee, Stunde um Stunde. An Land wurden währenddessen Häppchen gereicht und Getränke ausgeschenkt, um die Crews bei Kraft und Laune zu halten.
Obwohl die beiden angetretenen Bootsklassen Pirat und c55 mit dem gleichen Yardstick-Faktor belegt sind, zeichnete sich relativ zügig ab, dass die Bedingungen auf dem Aasee für die wendigeren und leichteren Pirat-Jollen besser waren. Die Vielzahl der Tonnenrundungen sorgte dafür, dass die Boote sich immer wieder sehr nah kamen, und bei einer Lee-Tonnenrundung musste um Haaresbreite Joshs Ruderanlage in „Frührente“ gehen. Doch trotz zunehmender Erschöpfung und immer wiederkehrender intensiver Böen gingen alle Crews und Boote unbeschadet durchs Ziel und in Richtung Winterruhe.
Nach acht Stunden Wettkampfsegeln kamen einige interessante Zahlen zum Vorschein: Die Cap-Sized Piratencrew mit Josh K. hat – als kleinen Zeitvertreib – etwa 225 Wenden gezählt, die in 35 Runden zustande kamen. Damit landete die Piratencrew mit Josh K. auf Platz 2 hinter dem SCM-Piraten, der hauptsächlich von Charlotte M. gesteuert wurde und insgesamt fast eine ganze Runde mehr absolvierte. Auf einer der acht c55 lief das GPS mit und zählte in 31 Runden knapp 26,6 Seemeilen/49,2km!
Somit war der Tag ein würdiges Ende für diese Regattasaison! Danke an den SCM für die Ausrichtung des speziellen Events und die Einladung! Und als kleine Vorankündigung ist zu erwähnen, dass einige Organisatoren mit Josh K. „am Planen dran sind“, um das winterliche Warten mit einer weiteren Sonderveranstaltung etwas zu verkürzen. Weitere Infos folgen…
Nein, Ihr habt Euch nicht verlesen und wir nicht verschrieben. Unter der obigen Überschrift philosophierte Clubmitglied Ekkes anlässlich des diesjährigen fünfzigsten Vereinsjubiläums im gedruckten „Hanseaten“ trefflich über die mögliche Zukunft des Segelclubs Hansa.
Er überlegte dort: „Werden wir … mit VR-Brille … und Wohnzimmer-Klimagerät als Wettersimulator im Ölzeug auf einem elektromechanischen 6-D-Actor „segeln“ oder benötigen wir nur ein HMI (Human-Machine-Interface), das sich kontaktlos mit dem Hirn verbindet, um in der Cloud gegeneinander zu segeln oder miteinander auf virtuellen Törn zu gehen?“ Übrigens auch digital mit diesem Link nachzulesen.
Aber es geht offensichtlich VIEL schneller als vor einigen Monaten spekuliert: Ende Oktober 2023 war in den „Westfälischen Nachrichten“ ein Bericht mit diesem aufregenden Titel zu lesen: „SEGELN OHNE MENSCHEN AN BORD„. Darin berichtete dpa über ein studentisches Projekt der Uni Darmstadt, in dem ein kleines prototypisches Boot namens „roBOOTer“ entwickelt wird, das den Atlantik autonom überqueren soll (https://www.st-darmstadt.de/ueber-uns/boote/prototyp-ii/). Das Ganze findet im Rahmen des internationalen Wettbewerbs „Microtransat Challenge“ (https://www.microtransat.org/) statt.
Doch gemach: Die hessischen Studierenden werkeln lt. dpa-Bericht nur noch an peripheren Problemchen wie dem Kontaktabriss zum Boot bei ungefähr 600 Metern Entfernung von der Küste. Wie breit ist der Ozean eigentlich, reichen da 600 Meter Kontaktreichweite etwa nicht??!! Nicht berichtet wurde in dem Beitrag übrigens über den seglerischen und programmiertechnischen Umgang mit dem berüchtigten Bermuda-Dreieck…
Rund 800 Mitglieder, jährlich regelmäßig über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, mehr als 20 Trainingstörnangebote und weitere Ideen für 2024 und die Folgejahre. So etwas bringen sicherlich nicht viele Segelvereine zustande.
Fahrtensegeltörns als Trainings für Vereinsmitglieder in unterschiedlichen Revieren sind im SHM seit vielen Jahren Tradition. Selbst in Corona-Zeiten wurden sie vereinzelt in sehr vorsichtiger und abgespeckter Form durchgeführt, dann aber privat organisiert. Der Zuspruch erhöht sich kontinuierlich, die Auswahl an Ausbildungsfahrten war wohl noch nie größer als in der kommenden Saison.
„Ostsee-Flottillentörn“ 2023
Die Rahmenplanung für die kommenden Törns ist im wesentlichen abgeschlossen, und Ende Oktober waren die Törninteressierten zur Vorstellung der Törnplanung ins Clubhaus eingeladen. Jeder Tön wurde dort kurz vorgestellt, gewürzt mit einigen Appetit-machenden Fotos, Fragen gab es zahlreich, die Anmelde- und Interessentenlisten wurden schnell gefüllt und sowohl langjährige Vereinsmitglieder und Fahrtensegler*innen als auch Vereins- und Fahrtensegelneulinge zeigten starkes Interesse an den verschiedene Törnangeboten.
2024 finden sich neben den bekannten Größen wie dem „Training Mittelmeer-Flottillentörn“ oder der „Segelfreizeit Polyvalken“ einige Neuheiten im Programm wie dem „Training Nordsee-Tidentörn“ oder zeitweise ausgesetzte Spezialveranstaltungen wie dem „Training Distanztörn“, der – meist in der Ostsee – lange Segelstrecken mit Nachtfahrten im Fokus hat.
„Hafenmanöver“ in Lemmer 2023
Auch ein spezielles Programm für Eltern mit Kindern wird in den NRW-Sommerferien angeboten. Ähnliches gilt z.B. für die bekannten „Hafenmanöver“ in Lemmer/NL, die nächstes Jahr sogar an zwei Terminen und mit jeweils zwei unterschiedlichen Längen stattfinden werden.
Das „Training Mittelmeer-Flottillentörn“ wird anders als bisher 2024 ohne Crewwechsel über zwei Wochen durchgeführt, um auch Ziele anfahren zu können, die sich in einer Woche nicht erreichen lassen. Der Wunsch hiernach bestand bereits länger und konnte in der 2024er Planung gut berücksichtigt werden, weil die NRW-Herbstferien erst anfangen, wenn im Mittelmeer die attraktiven Ziele, Häfen und Marinas bereits mehrheitlich auf „Winterbetrieb“ umgestellt haben und nicht oder kaum noch verfügbar sind. Aus der Not eine Tugend machen, nennt man das wohl.
„Polyvalken-Segelfreizeit“ in Friesland 2022
Wir sind gespannt, ob die Törnteilnehmerzahl erneut gesteigert werden kann und freuen uns auf abwechslungs- und lehrreiche Segelzeiten im nächsten Jahr.
Text: Hans-Christoph T. Fotos: Besatzungsmitglieder von SHM-Törns
„Das Jahr geht zu Ende, es wird langsam kalt, die Saison ist vorüber und der Winter kommt bald“, so singt es Frank Schönfeldt in seinem Aaseelied. Doch bevor die Saison vorüber ist, steht, allgemein bekannt unter Piratenseglern, der Aaseepokal an. Dieses Jahr haben sich sogar so viele Segler*innen eingefunden, dass der Aaseepokal 2023 mit knapp 80 Meldungen und 160 Seglern und Seglerinnen die größte Piratenregatta der Welt war.
Drei Hansa Crews machten sich am Freitag auf den Weg über den Aasee zum SCM, die restlichen fünf Crews vom Hansa trafen Samstag dort ein und kranten ihre Boote.
Gegen Mittag, als alle Boote gekrant waren, fand dann die Steuerleutebesprechung statt, bei der neben allgemeinen Informationen auch ein ganz besonderes Ereignis angekündigt wurde. Karsten Bredt, besser bekannt als „Butze“, segelte mit dem Aaseepokal 2023 seine eintausendste und damit letzte Regatta.
Nach der Bekanntgabe der Startgruppen machten sich die ersten Segler*innen auf den Weg. Der erste Lauf wurde bei nahezu perfekten Bedingungen, so perfekt, wie sie auf dem Aasee sein können, gesegelt. Danach stand für uns Crewwechsel an und der zweite und dritte Lauf wurden gesegelt. Zum vierten Lauf gingen wir erneut aufs Wasser, auch der vierte Lauf lief super.
Wieder zurück am Steg, gab es, angesichts seines Jubiläums, von „Butze“ gesponsertes Stegbier, sowie kurz später Gulasch vom SCM.
Danach begann traditionell die Party, die dieses Jahr unter dem Motto „Aaseenauten“ stand. So tummelten sich bis tief in die Nacht Aliens und Raumfahrer bei bester Laune im Clubgebäude. Am Sonntag ging es nach dem Frühstück direkt wieder aufs Wasser, doch an diesem Tag lief es für den einen oder anderen müden Alien nicht ganz so gut, und uns hatte es auch erwischt. Nach einem nicht allzu guten Start fielen wir auf der Kreuz einige Plätze zurück, sodass es für den insgesamt 39sten Platz reichte. Ein Platz über uns, mit einem Punkt mehr, landete Josh Köster, der einen nagelneuen Spinnaker gewann. Für uns ein gelungener Saisonabschluss, wir freuen uns aufs nächste Jahr!
Manche/r wird sich gewundert haben, dass es hier im Web noch keine Rückmeldung zum Mittelmeer-Flottillentörn 2023 gab – hat er überhaupt stattgefunden? Ja natürlich! Einiges war bezüglich der Organisation komplexer als die Jahre zuvor. Stichworte dazu: Fünf Yachten von drei Vercharterern mit vier zumindest Teil-Crewwechseln sowie eine weitere Yacht vom gleichen Ausgangshafen (Porto Rosa), allerdings eine Woche später startend, jeweils zwei Wochen unterwegs. Dabei der Crewechsel in zwei verschiedenen Häfen. Es wurde alles gut gemeistert und es war eine erlebnisreiche Zeit:
„Endlich an Bord“ war für Crewteile einstimmige Meinung, als sie auf zwei ersten Yachten der Hansa-Flottille (zwei von von 5 + 1 Yachten) in Porto Rosa im Norden Siziliens an Bord gingen. Der zugehörige Skipper einer der beiden Yachten war noch wie die restlichen 23 Segler*innen unterwegs von Catania zum Ausgangshafen.
Zwei abwechslungsreiche Wochen folgen, diverse unterschiedlich große – ich nenne es mal – Unschönheiten gepaart mit sehr vielen großartigen Erlebnissen. Insbesondere für die Seglerinnen und Segler, die die ganzen 14 Tage an Bord verbringen konnten.
Die Schwerpunkte wurden teils durch äußere Umstände, teils durch Yachtcrew-spezifische Vorlieben etwas unterschiedlich gesetzt, wenn es etwa um die Aufenthaltsdauer vor den Inseln Lipari, Panarea, Salina, Vulcano und dem Highlight Stromboli ging. Im Bild oben die gefahrene Route der „Hedoné“, links der Stromboli am Morgen des 4.10. von Bord aufgenommen.
Ausführliche Berichte über den Törn werden im nächsten gedruckten Hanseaten erscheinen.
Ekkes
Blau-weiß-rot: Neue Farbkombi im Mittelmeer 2023
Blaues Wasser und blauer Himmel, weiße Wolken und ebensolche Segel, dazu grünes Land. Solche Farbkombinationen hatten wir schon öfter auf den SHM-Törns. Aber rot? Nun ja, dieses Jahr ging es mit dem Mittelmeer-Flottillentörn nach Italien, genauer gesagt nach Sizilien, noch genauer gesagt in Richtung Liparische Inseln und um sie herum. Was daran besonders ist? Es handelt sich um eine nördlich von Sizilien gelegene Inselgruppe vulkanischen Ursprungs, deren bekanntester und regelmäßig aktiver Feuerberg der Stromboli ist. Seine Rauchwolke war tagsüber häufig sichtbar und seine rotglühenden Eruptionen und Lavaströme in der Dunkelheit der Nächte von nah und fern beeindruckend – wenn nicht gerade Wolken die obere Hälfte des Kegelberges einhüllten.
Um die Monatswende September/Oktober platziert, gab es mediterrane Wasser- und Lufttemperaturen, die wärmende Kleidung meist überflüssig machten, viel Sonne, einige Wolken, gelegentlich ein heftiges Gewitter und ab und zu guten Segelwind, davon aber leider etwas wenig.
Die Landschaft der Inseln und ihre pittoresken Städtchen laden zu Landbesuchen und -ausflügen ein, Vulkane gibt es nicht überall, die Meeresenge Straße von Messina ist eine Herausforderung für Segler*innen, die ihr mit Respekt begegnen, und im Hintergrund – im Dunst, aber nicht unerreichbar – ist das italienische Festland, Kalabrien, zu erahnen. Ortsnamen wie Taormina und Tropea lassen Landeskenner*innen schwärmen.
Der Törn war in vielerlei Hinsicht lehrreich, abwechselungsreich und, egal ob eine oder zwei Wochen, kurzweilig und ist eine Wiederholung wert. Und kulinarisch braucht sich der südeuropäische Staat bekanntermaßen ja sowieso nicht hinter dem dafür bekannten Frankreich zu verstecken.
Mehr erfahren geneigte Leser*innen über diesen Flottillentörn im gedruckten „Hanseaten“ in einem ausführlichen Bericht, der Anfang des nächsten Jahres mit der Einladung zur Jahreshauptversammlung verschickt werden soll.
Text: Hans-Christoph T. Fotos: Törnmitseglerinnnen und -mitsegler
Alle Zeichen standen auf Sturm. Sieben Windstärken waren angesagt. Doch dann kam es anders. Das Tief zog nördlicher durch und auch schneller. Von den schlimmen Ereignissen in den Häfen der westlichen Ostsee wurde viel berichtet. Am Samstag präsentierte sich der Schweriner See von seiner herbstlichen Seite: es war kalt, nebelig und feucht. Am Nachmittag kam ergiebiger Regen dazu.
Aus Nordrhein-Westfalen sind Lars Rohde vom ETUF und ich (Carl-Anton Stollner) vom SHM angereist, um am 21. und 22. Oktober 2023 am 33. Schweriner Herbstpokal gemeinsam mit über 200 weiteren Optis sowie Lasern und Europes den Schweriner See zu besegeln. Zusammen mit den Coachboats waren fast 500 Boote auf dem Wasser!
Gut organisiert starteten die Optis am Schweriner Yachtclub, während die Europes und Laser sich am Segelverein Schwanenhalbinsel versammelten. Auf Grund der Vielzahl der Boote mussten wir alle noch Bugnummern am Boot anbringen.
Da der See groß ist und durch den teils schnell aufziehenden Nebel auch unübersichtlich werden kann, hatten wir die Möglichkeit wahrgenommen, uns von Trainer Erik vom Yachtclub Warnow aus Rostock mit betreuen zu lassen. Nach Willkommensgruß und warm-up durch Segler/DJ/Barkeeper/Eventmanager/Moderator „Paddy“ folgte die Steuerleutebesprechung und noch eine kurze Besprechung mit Erik, bevor es dann raus auf’s Wasser ging.
Samstag, 1. WettfahrtagSonntag, 2. Wettfahrtag
Am ersten Wettfahrtag machten wir drei Läufe bei nun eher schwachen Winden. Herausfordernd waren die Kälte, der Nebel und der einsetzende Regen. Im Startfeld von 100 B-Optis konnte ich mich im Mittelfeld platzieren. Bei Lars lief es super, er schaffte es nach den drei Läufen mit den Platzierungen 2/3/3 am ersten Wettfahrtag insgesamt auf Platz 2. Am zweiten Wettfahrtag klarte es auf, die Sonne kam raus, es war wärmer, aber auch windiger mit einsetzenden Böen. Heute lief es super bei mir und ich beendete die drei Läufe zunächst mit den Plätzen 7/4/2.
Am Ende wurde es dann spannend: Bei Start mit Flagge „Uniform“ gab es diverse Einträge auf der Tafel, und die Platzierungen veränderten sich nochmal leicht. Zum Glück standen Lars und ich nicht auf der Tafel.
Während bei der Wettfahrleitung die Köpfe rauchten, die Protestverhandlungen abgeschlossen und alle Ergebnisse sorgfältig geprüft waren, sorgte Segler/DJ/Barkeeper/Eventmanager/Moderator „Paddy“ mit seinem Animationsprogramm dafür, dass wir Segler*innen uns schon mal am Podium versammelten.
Dann war es so weit – die Siegerehrung begann. Die Spannung stieg immer weiter, als die Zahlen einstellig wurden! Am Ende schaffte ich es auf den 8. Platz und Lars auf den 3. Platz und damit auf‘s Treppchen. Wir waren beide sehr glücklich mit unseren Platzierungen!
Als Erinnerung haben alle Teilnehmer einen tollen Hoodie erhalten.
… aber zum Glück haben wir nicht drauf gehört. Die Vorhersage war „anhaltende 5-7 Bft mit Starkwind, dazu kräftige Böen, Dauerregen und ein Temperatursturz“. Die Ostseeküste begann schon langsam vollzulaufen und die Nordseeküste wurde immer trockener. Trotzdem fanden sich letztlich sechs Hanseat*innen, die Interesse am Kielbootraining hatten. Die Erwartungen waren aber niedrig; zur Sicherheit wurde schon mal geschaut, ob die Unterkunft auch einen gemütlichen Kaminplatz hat und ein Fässchen Bier mit eingepackt, um die Sturmtage überstehen zu können.
Vielleicht war es Zufall, vielleicht trug aber auch Optimismus dazu bei, denn trotz der Vorhersagen setzte man sich am ersten Abend zusammen und ging Erklärungen zum Gennakersegeln anhand von Bildern, Diagrammen und Segelbootmodellen durch. Da die Unterkunft auch eine Segelschule beherbergt, war alles da, was man zum theoretisieren, erörtern und … ach egal; sehr schöner Abend jedenfalls.
Am nächsten Morgen gab es eine vorsichtige Wetteraufklärung vom Segellehrer, umherfliegende Äste wurden ignoriert, der Gennakersack allerdings gegen Trapezhosen eingetauscht. Dann wurde einige Zeit im Hafen investiert, um die Boote kennenzulernen, das laufende Gut zu kontrollieren und Abläufe besonders zum Einziehen der beiden Reffs zu üben. Beide Boote waren mit Elektromotoren ausgestattet.
Statt Gennakern standen am ersten Vormittag optimierter neutraler Trimm bei unterschiedlicher Segelkonfiguration, sicheres Halsen und schnelle Raumschotskurse, 8en-Segeln und Trapezeinsatz auf dem Programm.
Zu Mittag hat sich ein tolles Kulturprogramm selbstorganisiert, da es einer der wenigen Tage war, an dem die noch vollständig erhaltene Sägemühle in Woudsend in Betrieb war. Bei dem Wind lief die Mühle auch ganz ohne Tuch in den Mühlenflügeln ordentlich.
Danach wurde entschieden, eine größere Runde über die Kanäle zu segeln, die unter üblichen Windverhältnissen bis zur Dämmerung kaum zu schaffen wäre. Die Crews übten sich am Austarieren bei schnellen Vorwindkursen, sowie vor allem immer wieder am Ein-/Ausreffen und Setzen/Bergen auch bei engen Manövern im Kanal. Auf kurzen kreuzbaren Abschnitten wurden sofort wieder Segel gesetzt. Und als sich zeigte, dass die Elektromotoren die kurzen Abschnitte direkt gegenan tatsächlich schafften, dachten alle, dass die Runde machbar ist. Zweifel kamen jedoch nochmals auf, als Wind und Wellen beim Queren des Slotermeeres den kleinen Booten klare Grenzen aufzeigten. Aber wir hatten ja Platz. Es war sonst keiner da. Unter Landabdeckung ließ sich dann nochmal fein üben. So war es am Ende ein „rasanter Ritt über Kanäle und Seen“, wie ein Teilnehmer kommentierte.
Auch der zweite Tag bot abwechslungsreiche Segelmöglichkeiten bei Sonne, Regenbögen und ganz wenig Regen – zumindest direkt über den Booten. Es konnte sogar einmal ausgerefft werden. Nach einer kurzen Pause beiliegend bei wenig Wind wurde in wieder aufziehenden heftig-deftigen Böen zurückgesegelt. Alle waren konzentriert und aufmerksam an den Schoten und beim Raushängen, so dass die Boote mit schnellen flüssigen Manövern sicher zurückgebracht werden konnten. Das abschließende Segelbergen ging dann schneller als der Wind schauen konnte. Letztlich tolles Segeln, bei meistens super Wetter, viel Sonne und viel Spaß. Vorhersagen – pffft.
Kleinigkeiten, wie ein Getriebeschaden auf der Anfahrt und eine Rückfahrt im zweiten und vierten Gang braucht man nicht erzählen. Leider gibt es keine Bilder vom Vereinsvorsitzenden im Trapez hängend. 🙂
„Kannst Du noch einen Opti gebrauchen?“ Die Frage stellte Holger vom Hamburger Segelclub e.V. (HSC) vor einigen Wochen. Jetzt habe ich das Boot geholt, aus Bosau am Plöner See, wo es die letzten Jahre auf Kinder nur wartete, aber nicht gesegelt wurde. Das ändert sich im nächsten Jahr.
Aus Bosau, aus Hamburg – nach Münster
Der neue alte Optimist verstärkt unsere Trainingsflotte bzw. ersetzt ein anderes Boot, bei dem der Reparaturaufwand zu hoch würde und das Material insgesamt einen Refit nicht lohnenswert macht. Geboren wurde er als Trainingsopti für den Hamburger Segelclub in Dänemark. Danach kam er in Holgers Hände, der ihm ein neues Segel, neuen Baum und Pinne „spendierte“ und ihn für die Familie an den Plöner See legte. Hier ist er nun jahrelang nicht bewegt worden – was bei unserer Opti-Gruppe selten passiert. Holger und ich kennen uns schon einige Jahre vom Folkejunior-Segeln, und so kam eins zum anderen. Er hat das Boot unserem Verein geschenkt.
Einmal nach Hamburg, dann nach Bosau, dann nach Hamburg (hier kurz Julia W. getroffen, die bei der Inklusionsregatta am HSC aktiv war), und jetzt ist „der Neue“ in der Halle. Er braucht Pflege, die wir ihm im Rahmen der Refits geben werden und dann geht er nächste Saison wieder aufs Wasser.
Danke Holger, im Namen aller Trainingskids des Segelcubs Hansa.
Die sechs Zugvogel-Teams mit Kerstin und Julia, Dieter und Richard, Bernhard und Karl-Heinz, Arash und Henry, Judith und Papa Albrecht sowie, last but not least, Beate und Dirk, waren am letzten Samstag schon echt gefordert. Bei reichlich Wind mit teils heftigen Böen musste man schon konzentriert, engagiert und mit vollem Körpereinsatz die drei Regattaläufe absolvieren. Dem Publikum im Hansa-Hafen und auf den Wegen um den Aasee wurden dabei reichlich Action-Fotomotive geliefert.
Am Ende des Tages kamen Arash und Henry mit Wasser, Wind und Welle am besten zurecht und landeten als Siegerteam auf Platz 1.
Die Anmeldezahlen für die eigentlich als zweitägige Ranglistenregatta gedachten Wettfahrten waren im Vorfeld leider nicht erreicht worden, so dass der Hansa Cup kurz entschlossen zum Club-internen Event umfunktioniert wurde. Der Stimmung bei den Segelcrews, den Zuschauern und den Helferinnen und Helfern tat das kleinere Format aber keinen Abbruch. Mit dem neunjährigen Linus Woehl, unterstützt von seiner Mutter Susann, war auch die Wettfahrtleitung kompetent besetzt. Linus brachte auch die Siegerehrung souverän und mit viel Spaß über die Bühne.
Beigetragen zur ausgesprochen guten Stimmung hat nicht zuletzt die ausgezeichnete Versorgung mit Kuchen – Bestnoten (!) für die selbstgebackenen Köstlichkeiten -, schmackhaften Nudelgerichten und Getränken. Im Clubhaus klang der Abend mit einem gemeinsamen Abendessen und vielen Fachsimpeleien dann harmonisch aus. Das Orgateam um Richard und Reinhard hat wieder ganze Arbeit bei Vorbereitung und Durchführung geleistet – gute Voraussetzungen für eine neue Ausgabe des Hansa Cups in 2024, mit vielleicht dann stärkerer Resonanz auch aus auswärtigen Vereinen.
Noch hat die Veranstaltng nicht begonnen, es kommen noch Einige!
„Wow, was iss’n hier los? Mitgliederversammlung?„ – könnten Unbeteiligte gedacht haben, wenn sie am 26.10.2023 in den großen Clubraum geschaut hätten. In der Spitze knapp 60 Anwesende konnte ich zählen. Die sogenannte „Kick-Off“ Veranstaltung, zu der unser Fahrtenseglerobmann Klaus mehrfach eingeladen hatte, war sehr gut besucht. Viele mussten stehend den kurzen Vorstellungen der einzelnen für 2024 angebotenen Veranstaltungen folgen.
Viel Applaus gab es zum Geleisteten des Obmanns, der Organisatoren und der Schiffsführer (und Co’s) der vergangenen Jahre.
Insgesamt 16 online-Anmeldelisten waren zum Termin freigeschaltet. Neben seit Jahren Bekanntem sind für das kommende Jahr Änderungen und auch Neuauflagen eingeplant. So etwa füllten sich die Listen für die Flottille „Familien/Eltern“ Ostseetraining sehr schnell. Oder: Aufgrund der Erfahrungen der letzten Herbstflottillentrainings und der Lage der Schulferien findet der Mittelmeertörn in Griechenland nunmehr 14-tägig ohne Crewwechsel statt (vollständige Liste vergleiche Törnfahrplan 2024).
Die on-line Listen zu den Anmeldungen sind mittlerweile abgechlossen.
Es steht wieder ein abwechsungsreiches Fahrtenseglerjahr bevor!