Pinta Opti Trophy 2024 in Medemblik/NL

Am Donnerstag, den 12. September, war es soweit. Mit vollem Trailer ging es vier Stunden lang zum IJsselmeer: Meine erste Regatta auf dem Meer! Seit Wochen habe ich mich darauf gefreut. Sieben Kinder vom SHM und insgesamt 72 Seglerinnen und Segler sollten teilnehmen in den Opti-Klassen A und B. Je 36 Kinder starten in den beiden Klassen.

Freitags hatten wir bei guten Windverhältnissen ein tolles Vortraining vom Leistungsstützpunkt und waren startbereit für die Regatta. Für mich war es das erste Mal, dass ich mich mit Wellengang und dessen Verhalten auseinandersetzen musste. Auch, dass ich mich vom Hafen so weit weg aufhielt, war völlig neu für mich. Aber ich sammelte dabei spannende tolle Erfahrungen.

Leider ließ der Wind nach, sodass es am Samstag sofort mit einer Startverschiebung begann. Nach etwas Warten konnten wir in B dann aber drei Läufe segeln. Die Segler*innen aus A haben vier Läufe absolviert.

Abends waren wir alle müde, aber glücklich. Und erwartungsvoll für Sonntag. Aber der Wind ließ uns im Stich. Von 11 bis 14.30 Uhr warteten wir in unseren Optis und Schlauchbooten mit unseren Trainern. Es gab Startversuche und Abbrüche. Dabei die Konzentration oben zu halten, war schwierig. Endlich gab es doch noch einen Start und das Warten war nicht umsonst.

Zum Schluss sah die Platzierung wie folgt aus:
In Opti A auf dem 1. Platz war Jonny Seekamp vom WVH, auf dem 2. Platz war Lars Schmitz vom DYC und auf dem 3. Platz war Paul Fiete Hickstein vom SCD. Vom SHM belegte Carl-Anton Stollner den 28. Platz.

In Opti B auf dem 1. Platz war Fia Echternach vom KYC, auf dem 2. Platz war Lukas Cordes vom YCL und auf dem 3. Platz war Henriette Helene Pfeiffer vom ETUF.

Vom SHM lagen Finn Langemeier auf Platz 14, Claas Pompey auf Platz 22, Luise Pütz auf Platz 27, Marleen Vogel auf Platz 30, Josua Cantzen auf Platz 34 und Jacob Kassaoui auf Platz 36.

Übrigens war es Finn Langemeiers letzte Opti-Regatta. Viel Spaß und Erfolg im Laser, lieber Finn! Außerdem war es die letzte Opti-B-Regatta von Marleen Vogel. Dir wünsche ich viel Spaß und Erfolg in Opti A, liebe Marleen!

Die Pinta samt Vortraining war ein super Erlebnis und schon jetzt weiß ich, dass ich nächstes Jahr sehr gern wieder dabei bin!

Luise

Sparkassen-Opti-Cup 2024

Als wir endlich die elf Boote aufgebaut und ins Wasser gelassen hatten, wurden wir zum Segelclub Münster abgeschleppt. Wegen des wenigen Winds gab es eine Startverzögerung. Nach 1,5 Stunden Wartezeit, in den wir bei strahlendem Sonnenschein das spiegelglatte Wasser beobachten konnten, ging es dann endlich los. Wegen des wenigen Winds waren wir ziemlich langsam. Gruppe C (Hansa und Segelclub Münster) musste immer zwei Runden segeln und Overschmidt nur eine Runde. Insgesamt gab es zwei Durchläufe, zwischendurch gab es Kuchen und Würstchen.

Die ersten von Overschmidt und Gruppe C sind nicht traditionell im Aasee baden gegangen, wahrscheinlich wegen der Blaualgen, sondern wurden mit dem Wasserschlauch abgespritzt. Zurück wurden wir auch geschleppt, so dass wir dann um vier Uhr wieder im Hafen waren. Dann haben die netten Trainer noch beim Abbauen geholfen. (Die Ergebnisse im Detail findet Ihr unter der Fotogalerie.)

Frederik Brauner

Großes Dankeschön von Katharina! Für 1.300 Euro!

Vorletzte Woche war es endlich soweit. Der AaseeTag 2024 mit über 80 Kindern hat aufgrund der vielen Helfer und der Abstimmung der Aasee-Anrainer untereinander einen Überschuss von 1.300 Euro ergeben. Bereits im Vorfeld war beschlossen worden, alle überschüssigen Einnahmen der Kinderneurologie-Hilfe Münster e.V. zu spenden – und dann war es endlich soweit.

Corinna vom SCM, Christoph von der Yachtschule und Malte vom SHM übergaben den symbolischen Scheck an Katharina von der Kinderneurologie-Hilfe Münster e.V. Danke an alle, die das ermöglicht haben! Für 2025 planen wir eine Neuauflage und das Ziel ist ganz klar: 100 Kids, die das Segeln auf dem Aasee erleben.

Malte

Flottille IJsselmeertraining 06.09. – 08.09.2024

Das IJsselmeertraining startete dieses Jahr in Lemmer/NL im Hafen Friese Hoek. Dort standen drei Yachten für uns bereit. Jusephina: Bavaria C36, Skipper Reinhard Pruhs und Co-Skipperin Petra Fellechner, Sathi: Bavaria C34, Skipper Thomas Neumann mit Co-Skipper H.-C. Tielbaar und Sirmione: Bavaria C37, Skipperin Petra Unterbrink und Co-Skipper Walter Dorgarten.

Nachdem die insgesamt 15 Teilnehmer*innen eingetroffen und das Gepäck verstaut waren, ging es zu einem gemeinsamen Abendessen. Ein kurzer Sparziergang führte uns in nahegelegene Pizzeria direkt im Ort. Die gemütliche Atmosphäre und ein leckeres Essen stimmten uns auf die bevorstehenden Ereignisse wunderbar ein. Auch der einsetzende Regenguss tat der guten Laune keinen Abbruch und ließ sich mit einem Kaltgetränk gesellig überbrücken.

Samstagstörn, 22 Seemeilen:
Der Morgen begann mit diesigem Wetter mit mäßiger Sicht. Bis zum Aufklaren nutzen wir die Zeit für ein ausgiebiges Frühstück an Bord, die Sicherheitseinweisung und die Aufgabenverteilung an Bord. Dann war es so weit: die Flottille verließ nach und nach den Hafen Friese Hoek.

Bei anfänglichen ca. 3 Bft Windstärken wurde der Kurs Richtung Hindeloopen gesetzt. Vorbei an einem schier nicht endenden Windpark folgte der nächste Schlag in Richtung Stavoren. Nachdem wir Stavoren passiert hatten, kam die Sonne heraus und bescherte uns sommerliche Temperaturen. Dafür schlief der Wind mehr und mehr ein und wir (Jusephina) beschlossen, den letzten Schlag mit Motorunterstützung
zu absolvieren.

Die Marina von Hindeloopen bestach zum einem durch seine bemerkenswerte Infrastruktur. Saubere Sanitäre Anlagen, Bäcker, Wassersportgeschäft, Hallenbad und sogar ein Yachtservice mit Refit. Zum andern durch seine stark frequentierten ca. 550 Liegeplätze, wo Boote jeden Alters, jeder Größe und Preisklasse zu bestaunen waren. Nachdem alle ihre Boxen gefunden und die Mannschaften ihre Boote klariert hatten, konnte in unmittelbarer Nähe der Ort erkundet werden. Wunderschön gestaltete Gärten mit malerischen Häusern. Dazwischen attraktive Außengastronomie, die zum Verweilen einlädt. Der Hafenmeister war bei der Anmeldung so freundlich, uns für den Abend, das Grillen in der Nähe des Hafenbeckens zu erlauben. So konnten wir entspannt und gut gestärkt den Tag Revue passieren lassen.

Sonntagstörn, 20 Seemeilen:
In der Nacht frischte der Wind deutlich auf und bescherte uns zum Morgen eine Windstärke von 4 bis 5 Bft. Nach einer kurzen Lagebesprechung kamen wir zum obligatorischen Gruppenfoto zusammen. Danach verließen wir Hindeloopen und setzten Kurs auf den Heimathafen Friese Hoek. Das IJsselmeer empfing uns mit ordentlichem Gegenwind und einem Wellengang von ca. 1 m bis 1,5 m. Die Yacht tanzte in alle Richtungen und zog mit ordentlicher Krängung mit ca. 5 kn voran.

Nachdem wir Stavoren passiert hatten, entschlossen wir uns, nicht dem Tonnenstrich zu folgen, sondern den Kurs weiter beizubehalten. Der Plan war, ca. vier Seemeilen weiter hinauszufahren, um auf raumen Wind abzufallen und so ohne Kreuz zum Windpark zu gelangen. Mit gerefftem Großsegel und Genua zeigte das Log 5 bis 6 Knoten SOG. Die Wellen querab sorgten für ordentliche Bewegung im Schiff, und die ständigen Kurskorrekturen zehrten auf Dauer an den Kräften.

Nach ca. zwei Stunden hatten wir den Windpark erreicht und nahmen damit die letzte Kurkorrektur in Richtung Lemmer vor. Die Wellen kamen nun fast achterlich und überholten die Yacht. Um mehr Ruhe in das Boot zu bekommen, beschlossen wir (Jusephina) unter Motorunterstützung mit den Wellen zu fahren. In Friese Hoek angekommen, erfolgte das letzte Hafenmanöver, und hier zeigte sich abermals, wie hilfreich der Workshop Leinenarbeit vor dem Törn war.

Mein Fazit: Ein toller, lehrreicher Törn in einer Gemeinschaft zum Wohlfühlen. Gern nächstes Jahr wieder.

Georg Welling

Segelprüfung 2024 bestanden

Auch in diesem Jahr konnten am letzten Wochenende erneut zwanzig Aspirant*innen des Segelclub Hansa Münster den praktischen Teil der Segelprüfung für den Sportbootführerschein-Binnen erfolgreich ablegen.

Windstärken zwischen 2 bis 3 Bft waren bei sonnigem Wetter ideale Prüfungsbedingungen. Über die Sommersaison hinweg haben sich die Segelschüler in Zweiergruppen unter Anleitung ihrer fachkundiger Ausbilderinnen und Ausbilder in wöchentlichen Einheiten auf dem Aasee auf die Prüfung vorbereitet. Alle Anstrengungen haben sich gelohnt. Für ein Erinnerungsfoto haben sie die Prüflinge gemeinsam mit dem Prüfer im Hansa-Hafen aufgestellt.

Herzlichen Glückwunsch an alle erfolgreichen Prüflinge und vielen Dank für das Engagement der ehrenamtlichen Ausbilderinnen und Ausbilder in Theorie und Praxis.

Die neuen Kurse beginnen ab dem 28. Oktober 2024.

Leo Schürmann

Laser-Cup 2024 beim Segelclub Hansa

Bei fast idealen Bedingungen mit viel Sonne und einer frischen Brise konnten beim diesjährigen Laser-Cup am Sonntag (8.9.2024) drei Wettfahrten für die drei ILCA-Klassen 4 (Laser 4.7), 6 (Radial) und 7 (Standard) gesegelt werden; der schwache Wind am Samstag ließ dagen nur eine Wettfahrt zu. Insgesamt 37 Seglerinnen und Segler aus NRW und Hessen waren zu der traditionellen Segelwettfahrt an den Aasee angereist. Ausrichter der Regatta war der Segelclub Hansa Münster. Auf dem von den Wettfahrtleitern Matthias Letzel und Fabian Eustermann ausgelegten Kurs lieferten sich die Seglerinnen und Segler spannende Wettkämpfe. Köperliche Fitness, Konzentrationsvermögen und taktisches Verständnis waren gefragt.

Am Ende siegten in der Klasse ILCA 4 Malin Körnich vom Segelclub Prinzensteg (Haltern) vor Michael Jaroschenko vom Segelclub Hansa und Kai Schikarski vom Duisburger Yachtclub.
Bei den ILCA 6-Seglerinnen und -Seglern behielt Paul Patalas vom Segelclub Hansa die Nase vorn. Zweiter wurde Finn Petzold, ebenfalls Segelclub Hansa, Dritter Michael Heise vom Segelclub Crefeld.
Das Rennen beim ILCA 4.7 machte Paul Beumker, Segelclub Hansa vor Manuel Braihan und Ole Stappen, beide vom Yachtclub Bayer Leverkusen.

Bei der anschließenden Siegerehrung und Preisverleihung dankte Hansa-Vorsitzender Karl-Heinz Kötterheinrich den vielen Hansa-Aktiven, allen voran Nicole und Stephan Lütke Notarp, die für einen reibungslosen Ablauf und für eine vielgelobte Bewirtung gesorgt hatten. Viele der anwesenden Gäste aus den auswärtigen Segelclubs haben schon jetzt zugesagt, auch in 2025 wieder am Start in Münster zu sein.

Übrigens: auch der Segelclub Crefeld berichtet auf seiner Homepage über den Laser Cup.

Karl-Heinz Kötterheinrich

IDJoM Ribnitz-Damgarten 2024

Vom 10. bis 16. August fand in Ribnitz-Damgarten die Internationale Deutsche Junioren Meisterschaft im Pirat (IDJoM) statt. Gemeldet waren 47 Boote, darunter Teams aus der Türkei, Chile, der Schweiz, Ungarn und den Niederlanden. Vom Hansa meldete leider nur ein Team, Evi und ich. Melina fuhr als Crew bei Malte vom Yacht Club Rursee mit.

Wir erreichten Ribnitz am Freitag als erstes auswärtiges Team, bauten das Zelt und das Boot auf. Noch einmal wurde kontrolliert, ob das Boot alle Kriterien der Vermessung erfüllte, die am Samstag stattfand, und nach und nach trudelten andere bekannte Teams ein.

Nach erfolgreicher Vermessung und einem Probelauf wurde Sonntagabend die Veranstaltung mit einem reichhaltigen Buffet eröffnet. Die erste Wettfahrt startete am Montag, bei der wir einen 18ten Platz ersegelten. Schnell wurde uns bewusst, wie anspruchsvoll das Revier war und welch eine große Rolle ein gut getrimmtes Boot hier spielte. Die nächsten Wettfahrttage liefen etwas weniger erfogreich, die Bedingungen waren hart und kräftezehrend. Melina und Malte erreichten insgesamt einen 16ten Platz, obwohl sie zwischendurch einen Unfall hatten. Trotzdem hatten wir viel Spaß und haben viel hinzugelernt.

Nach den Wettfahrten wurde viel Halli-Galli gespielt, gegrillt und schöne Abende verbracht. Freitagabend stand dann der Meisterabend an, bei dem die Meister traditionell Getränke ausgeben und alle zusammen feiern. Zeitgleich stand in Ribnitz das Hafenfest statt, das die Teams auch besuchten und zusammen Autoscooter fuhren, wobei es nicht weniger kompetitiv als auf dem Wasser zuging. So wunderten sich andere Kirmesbesucher über Jugendliche, die laut „Raum“ und „Protest“ rufend durch die Gegend fuhren. Abgerundet wurde der Abend durch Livemusik von einer Coverband. Am nächsten Tag ging es dann wieder nach Hause, erschöpft von anstrengenden Tagen, trotzdem voller Vorfreude auf die nächste Regatta.

Evi & Niklas (GER 4364)

Kehraus-Regatta am Rursee ’24

Zusätzlich zu den beiden reinen Piraten-Regatten im Juni am Rursee gibt es die Kehraus-Regatta im Spätsommer, welche auch als Ranglistenregatta für die Piraten gilt; zusätzlich gibt es aber auch andere Bootsklassen, die an den Start gehen. Dieser Angebot folgten in Summe über 70 Crews, die in fünf Startergruppen auf die Bahn geschickt wurden.

Insgesamt nahmen sieben Segler*innen von Münsteraner Segelvereinen teil, sechs davon auf Piraten und ich entschied mich, wie letztes Jahr auch schon, mit Seglern vom ABC eine Triascrew zu bilden.

Die Bedingungen waren für den Rursee fast schon untypisch, weil die starken Dreher an diesem Regattatag ausblieben. Daher konnte man mit nahezu berechenbaren Verhältnissen arbeiten.

Trotzdem wurde niemandem langweilig, da mit über 70 Schiffen auf dem Stausee am berüchtigten „Kehrmeter“ (eine steinige Landzunge, die sehr flach ins Wasser ragt) reichlich Betrieb herrschte und sich die unterschiedlichen Startgruppen an den Bahnmarken sammelten.

Soweit ich weiß, kam es nur vereinzelt zu leichten Bootsberührungen, ansonsten blieb alles sportlich, fair und heil.

Die größte Konkurrenz in unserer Startgruppe stellte eine J/70-Crew vom Aachener Boots Club dar, die wir in der ersten Wettfahrt hinter uns lassen konnten, und in der zweiten Wettfahrt des Tages mussten wir uns geschlagen geben.

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Flottille Ostsee 2024 Kopenhagen

Vorab: Wir werden von jeder Woche des Ostseetörns einen Bericht online stellen. Weitere Berichte veröffentlichen wir im gedruckten „Hanseaten“ Anfang des nächsten Jahres.

Um es gleich vorweg zu sagen: Kopenhagen lag von Heiligenhafen aus vielleicht noch in Schlagdistanz – der Rückweg nach Heiligenhafen wäre bei den angekündigten Winden aus Süd und Südwest eine wenig erfreuliche „Stampferei“ geworden. Doch auch ohne den Besuch bei Königin Margrethe (ja, den Titel trägt sie immer noch, auch nach ihrer Abdankung) war es ein wirklich abwechslungsreicher, gelungener Törn! Darum an dieser Stelle schon ein herzlicher Dank an Stefan für die Vorbereitung und Organisation des Törns und an die Skipper, die „alles im Griff“ hatten!

Die Crews

Am 16. August können wir die Yachten übernehmen: Balosbay, Nature, Neela und Piet – die wohlklingenden Beneteau-Yachten sind seit dem immer noch lesenswerten Törnbericht 2022 von Hans-Christoph nicht größer geworden. Auf der engen Sitzbank im Salon haben gerade fünf Personen Platz – auf der Piet wird immerhin ein Regiestuhl als Sitzreserve mitgeführt. Und wenn ein „Schwalbennest“ achtern von zwei Menschen belegt wird, müssen die sich schon „gut riechen können“, denn die einzige winzige Luke ermöglicht kaum Luftaustausch – Wie gut, dass nach kurzer Zeit „Geruchsblindheit“ einsetzt … Sicherheitseinweisung und das Verstauen der Vorräte (Das Wasser in der Bilge war also in Flaschen verpackt).

Das Logbuch der Piet weist für den Samstag 37 sm nach Gedser aus, teils unter Segel, teils unter Motor. Das Queren des Kiel-Ostsee-Wegs bringt Begegnungen der besonderen Art – die rote Palladium (unterwegs mit russischem Öl nach Port Said ?!?) müssen wir lange voraus peilen.

Nach einer Vollmondnacht steht dann die Fahrt durch den Guldborgsund an – der Vercharterer hatte unsere Yachten für das enge und flache Fahrwasser freigegeben, der Wind schläft noch und so steht der nautischen Herausforderung, einem Slalom zwischen Fahrwassertonnen, Stellnetzen, Stangen und vielen Untiefen nichts mehr im Weg. Die Neela, rätselhafterweise weit an der Spitze unserer Kolonne, kann uns dabei alle vor einem geradezu gehässig an einem Fahrwasserknick platzierten Stellnetz warnen.

Das „Hase-und-Igel-Rennen“ setzt sich auch am nächsten Tag fort, als sich unsere Flottille im sonnigen Dunst über einer spiegelglatten Ostsee verliert. Die Reihenfolge, in der wir morgens aus dem Sund navigierten, hatte sich nach über 40 sm bis zur schönen kleinen Insel Omö verkehrt. Im kleinen Hafen beobachten wir dann an der beeindruckend häufig pendelnden Autofähre, dass manche Regionen des Münsterlandes schlechter mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind …

Unter Motor

Von Omö nach Kerteminde können wir dann Gennacker setzen – alle? Nein, Thomas auf der Nature muss passen, der Vercharterer hatte das Tuch wohl schlicht vergessen. Auf der Piet leuchtet der Windbeutel sogar in Vereinsfarben und bringt ordentlich Zug. (K)ein sorgenvoller Blick hoch zur riesigen Storebæltbroen (Großer-Belt-Brücke) – der Mast bleibt weit unter der maximalen Durchfahrthöhe von 65 m und wir müssen zum Glück auch nicht dieselbe Maut zahlen wie ein Wohnmobil von unserer Länge für die Überquerung (ca. 125 €). Kerteminde präsentiert sich mit Altstadtcharme, einer großen Marina und bringt sich als möglicher Charter-Ausgangshafen ins Spiel.

Der Gennacker steht!

Früh um 07:00 Uhr geht es am nächsten Morgen auf Südkurs Richtung Marstal. Nach erneuter (anmeldepflichtiger) Passage der Storebæltbroen unter Gennacker erreichen wir das schmale betonnte Fahrwasser bei Rudkøbing. Kräftiger Wind und Seegang verleiten uns zu abenteuerlichen Schätzungen, die in der nautischen Einheit „Seemannsgarn“ abgegeben werden (Plural „Seemannsgerne“ oder „Seemannsgarnie“?). Zwei Schweinswale spielen etwa eine Viertelstunde mit der Piet, der stampfende Bug hat es ihnen besonders angetan. 47,7 sm stehen am Ende des Tages auf der Logge – ein starker Segeltag.

Rund 10 sm weniger sind es dann bis zum kleinen Hafen Orth, der einigen als Drehort und als Liegeplatz des Hausbootes von Hauke Jacobs (gespielt von Hinnerk Schönemann) in der ARD-Krimiserie „Mord bei Nordwest“ bekannt ist. Doch kein Mord muss aufgeklärt werden, unser Einlaufen wird nicht gefilmt, keine Maskenbildner warten am Set – nicht, dass wir es nötig gehabt hätten …

Heiligenhafen liegt am Freitag dicht voraus und dann trennt uns nur der Tankanleger vom Steg des Vercharterers. Nach einer Woche: 220 sm – prall voll mit „Lernangeboten“ oder „Lerngeschenken“ – je nach Perspektive – und Segelerlebnissen in einer schönen dänischen Küstenlandschaft – noch einmal großer Dank an alle, insbesondere Stefan und die Skipper, die das ermöglicht haben!

Holger Hartmann (Text)
Bootsbesatzungen (Fotos)

Familien-Ostseetörn 2024 – Dänemark

Vorab: Wir werden von jeder Woche des Ostseetörns einen Bericht online stellen. Weitere Berichte veröffentlichen wir im gedruckten „Hanseaten“ Anfang des nächsten Jahres.

„Familientörn in die dänische Südsee“ hieß es, vier Crews folgten dem Ruf und fanden sich Anfang August in Heiligenhafen ein. Unsere Crew bestand, neben Skipper Thomas, aus Ralf, Tarik (Smutje!) und Dirk mit ihren insgesamt vier Jungs, zwischen 14 und 16 Jahre alt. Am ersten Segeltag bestand, nach absolvierter Sicherheitseinweisung, die Möglichkeit, kurz abzulegen und die teils noch unerfahrenen Crewmitglieder mit einigen Grundlagen des Segelsports vertraut zu machen – was leider ausgerechnet für die Initiatoren des Törns, Christian und Georg und ihren Familien, zu einer kleinen Havarie führte, deren (glücklicherweise geringfügige) Folgen sie tags darauf am rechtzeitigen Auslaufen mit der Flottille hinderte.

Die letzte warme Mahlzeit vor der Überfahrt nach Ærø haben wir dann – Insidertip, den Ralf bekommen hatte – beim „besten Italiener von Heiligenhafen“ eingenommen, mit Abstand: nur einen Steinwurf von knapp drei Kilometern zu Fuß vom Liegeplatz entfernt. Fast der gesamten Crew ist es sogar gelungen, die mediterranen Leckereien des Vorabends bis zum Ablegen bei Windstärke 5 um 6 Uhr morgens tatsächlich auch zu verdauen. Der erste richtige Segeltag verging dann wie im Wellenflug auf dem Send.

Drei Inseln sind wir innerhalb einer Woche angelaufen – neben Ærø auch Skarø und Langeland – und es blieb dank teils nur kurzer „Schläge“ genug Zeit für Sightseeing – sei es die pittoreske „Märchenstadt“ Ærøskøbing oder eben Skarø, eine Insel, die bei lediglich 26 Einwohner*innen immerhin eine Eisdiele, eine Kirche und eine Fischräucherei beherbergt. Besonders unsere jugendlichen Crewmitglieder zog das lebendige Flair Skarøs in seinen Bann.

Der Törn hat nicht nur unsere Crew zusammengeschweißt, sondern auch die drei verbliebenen Bootsbesatzungen einander näher gebracht, in Form von Beiliegen zwecks gemeinsamen Badens, eines Grillabends, aber ebenso im Rahmen einer Begegnung am „Treffpunkt rote Tonne“ in der Nähe von Skarø.

Trotz des dominierenden Familien- und Freizeitaspekts des Törns, eine wichtige Erkenntnis drängte sich unserem Skipper Thomas immer wieder auf: „Ab zwei Boote ist es eine Regatta.“ Der dabei objektiv nur moderate sportliche Erfolg unserer Crew ist nur angemessen zu würdigen, wenn man den Aspekt der Nachwuchsförderung ins Kalkül zieht. Hier wurde durch Thomas Aufbauarbeit geleistet, deren Erfolg sich höchstens langfristig zeigen kann. Wir sind aber überzeugt, unseren Skipper dadurch entschädigt zu haben, dass wir an einigen Abenden mit ihm nicht nur das Hafenkino besucht haben, sondern auch die eine oder andere Hauptrolle ergattern konnten!

Dirk Halm

SBF Trainingswochenende 2024

Langweer in Friesland (NL) – Trainingswochenende für Praxisprüfung SBF Binnen unter Segel

(v. l.) Andreas, Jan, Detlef, Rupert, Jutta, Miriam, Michael, Tobias und Hund Oskar, es fehlen: Lars, Rene, Sigrid, Masoud, Jule

In langjähriger Tradition hat Rupert Osterhaus ein Trainingswochenende vom 30. August bis zum 1. September für Prüflinge des SBF Binnen unter Segel in Langweer organisiert. Gesegelt wurde auf drei Polyvalken, besetzt mit den Ausbildern Rupert und Detlef, zwei ehemaligen Schülern, sechs Prüflingen, (Hansa)-Familie und Hund.

Nach einem gemeinsamen Grillabend am Freitag ging es am Samstag zum Manövertraining auf den Langwarder Wielen, bei bestem Sommerwetter und vor allem bei gutem Wind. Mit Fahrwasser, regem Schiffsverkehr und zwei Regattafeldern eine deutlich größere Herausforderung als in den Trainingseinheiten auf dem Aasee!

Am Sonntag stand das Wasserwandern in diesem wunderschönen Segelrevier im Vordergrund: über Kanäle in benachbarte friesische Meere, Mastlegen vor niedrigen Brücken, Zwischenstopp im Städtchen Heeg… Es gibt so viel zu entdecken, dass zwei Tage definitiv zu kurz sind. Also: unbedingt wiederkommen!

Auf die Prüfung am 14. September bei uns am Aasee sind die Prüflinge auf jeden Fall gut vorbereitet. Ein ganz herzlicher Dank gilt Rupert für die Organisation und beiden Ausbildern für die vielen Tipps zur Segelpraxis.

Jutta Th.