Segelfreizeit Heeg 2018

Wer möchte so etwas nicht erleben?

Ideale Segelbedingungen mit sicher ausgerüsteten Polyvalken, Unterkunft in modern eingerichteten Ferienwohnungen und gesellige Abende im Kreis von Segelbegeisterten. Wie in den letzten Jahren haben Hedwig Hörbelt-Grantzow und Klaus Veelker diese Tour wieder professionell vorbereitet. Herzlichen Dank für die lückenlose Organisation und Ausarbeitung der Segeltouren.

Am Freitag den 25.05.2018 trafen sich 33 Teilnehmer im Alter von 10 bis 70 Jahren in Pharshoeke zur 23. Segelfreizeit Heeg. Die Anreise erfolgte individuell im Auto, auf eigenem Kiel oder in Fahrgemeinschaften. Nach dem Bezug der Ferienwohnungen dem Verholen der acht Polyvalken gab es das erste gemeinschaftliche Abendessen. Bei einer Auswahl von drei verschiedenen Suppen war für jede Geschmacksrichtung etwas dabei. Nach Einholung erster Wetterprognosen und Bekanntgabe des Törnziels für Samstag unternahmen wir den ersten Schlag zur Rakkenpolle. Unter Nutzung des Außenborders erreichten wir mit 3,5 Knoten Marschfahrt die Insel in ca.15 Minuten. Bei Sonnenuntergang am romantisch knisternden Lagerfeuer erklangen Shantys von Wind, Meer und Bärten. Als wir die Rückfahrt antraten war eine leichte Brise zu spüren, sofort wurden die Segel gehisst. Außenborder aus und Ruhe. In Pharshoeke angekommen klang der Abend gesellig aus.

Am nächsten Tag Wind Nord Ost, drei Beaufort in Böen vier, zum Abend zunehmend fünf, strahlender Sonnenschein, Temperaturen über 25° Celsius, Regen ade. Nach einem reichhaltigen Frühstück fand um 10.00 Uhr die Skipperbesprechung für den heutigen Törn statt. Leinen los um 10:30 Uhr. Der Nord-Ost-Wind füllte die Segel. Raumschots und vor dem Wind trieben wir Richtung Treffpunkt. Die Navigation auf dem Heegermeer war relativ einfach. Man schaue auf die Fahrwassertonne und las die Zahlen ab. Die roten Backbord Tonnen haben gerade Zahlen, die grünen Steuerbordtonnen haben ungerade Zahlen. Danach wird in der Seekarte, die im Boot befestigt ist, die Zahl gesucht. Und schon hat man seinen Standort. Die 4,2 Seemeilen raumschots zum Treffpunkt Nieuwe Kreispolle waren erholsam, wenige Schiftmanöver und Fachgespräche übers Segeln füllten die Zeit. Nach einer stärkenden Pause von ca. 60 Minuten segelten wir als Flottille in das Fahrwasser Swarte Walde Richtung Koudemer Far. Die Dönkes flogen von Boot zu Boot und es wurde viel gelacht. Kurz vor der Autobrücke wurde der Mast gelegt. Unter Außenborder fuhren wir in den Stadthafen von Koudum. Nach dem Anlegen gingen wir in die beschauliche Innenstadt zum Mittagesen. Hier gab es für jeden Hunger das Passende. Nach 90 Minuten hieß es Abschied nehmen. Aufgrund der schon fortgeschrittenen Zeit mussten wir dann den geplanten Besuch in Elahuizen streichen, um unseren Zeitplan einhalten zu können. Wir freuten uns alle auf das Grillen in Pharshoeke. Um 15:40 Uhr legten wir in Koudum ab. Beim Mastsetzen hinter der Autobrücke wurde auch Reff Zwei eingebunden. Die Wetterprognose mit Böen fünf Beaufort machte Eindruck. Der längste Schlag der Segelfreizeit mit 14 Seemeilen stand an. Auf der Höhe von Elahuizen wurde es nass durch das Einsetzen des Bugs in die Wellen kam ein leichter Spray übers Deck. Glücklich die, mit Ölzeug unterwegs waren. Um 19:00 Uhr trafen alle körperliche müde aber gut gelaunt in Pharshoeke ein. Jetzt standen die Vorbereitungen für unser Grillfest an. Von Steaks, Würstchen, Putenbrustfiles bis hin zu Pilzen, Zuchini und Gemüsespießen war für jeden was dabei. Leckere Soßen und Salate rundeten das Essen ab. Es wurde spät, der Abend unvergessen.

Sonntag, Törnziel Elahuizen. Bei Wind Nord Ost drei in Böen vier ging es zu Kaffe und Appelgebak mit Schlag. Wieder super Segelwetter und alle waren dabei. Mit 4,5 Knoten fahrt segelten wir die 8,5 Seemeilen mit Reff zwei an der Kreuz zurück nach Pharshoeke. Nach der Ankunft reisten einige schon um 16:00 Uhr ab. Der Beruf, die Schule oder anderer Verpflichtungen riefen. Das Wetter blieb nicht stabil. Um 17:30 Uhr waren Gewitterwolken in Pharshoeke zu erkennen die über Woudsend lagen. Das passte uns gar nicht, da wir bei „De Waterport“ in Woudsend Tische bestellt hatten. Schnell wurden Wetterprognosen eingeholt, die Gewitterzelle zog Richtung Woudsend. Sollten wir es wagen? Alarmablegen, alle auf die Polyvalken. Schnell waren die Polyvalken Seeklar. Segel hoch und Richtung Gewitter, Richtung Woudsend. Vom Heegermeer in dem Waldseinster Rakken. Die Wolken wurden immer dunkler, der Wind fegte die Pollen aus den Bäumen. Man konnte glauben, es würde schneien. Anlegen vor der Klappbrücke direkt vor dem Restaurant, schnell über Straße schon waren wir in der Gaststätte und hatten Platz genommen. Keine Minute zu spät Plötzlich kam Starkregen und unerwartet erbsengroße Hagelkörner vom Himmel. Die Gewitterfront hätte uns mit voller Wucht erwischen können. Gut das wir bei „De Watersport“ auf Getränke warteten. Nach Spareribs und anderen Köstlichkeiten, war vom Gewitter nichts mehr zu spüren, bei Sonnenuntergang machten wir uns auf den Heimweg zu unseren Ferienhäusern. Der letzte Abend wurde noch lang.

Am Montag stand die Rückfahrt an. Wie jedes Jahr besuchten wir auch diesmal eine besondere Stadt: Leeuwarden, die Kulturhauptstadt 2018. Sie beeindruckt durch ihren mittelalterlichen Kern mit über 600 Denkmälern und den Grachten, sowie Ihrem schiefe Turm. Gaststätten luden zum Verweilen ein. Nach einem ausgiebigen Stadtrundgang traten wir den langen Heimweg an. Ein erlebnisreiches Wochenende ging zu Ende. Wer möchte so etwas nicht erleben?

(Bernhard B.)