Koudum, Niederlande, 13. bis 16. Juni 2025
Auch in diesem Jahr fuhren wir als Segelclub nach Koudum: 48 Personen, sechs Ferienhäuser und zwölf Polyvalken.

- Koudum, am Fluessen / Heegermeer gelegen, mit den Städten oder Dörfern Koudum, Gaastmeer und Heeg an der Nordwestseite und Woudsend, Balk und Elahuizen an der Südostseite
- Koudum, wo Du herrlich segeln und mit Clubmitgliedern klönen kannst
- Koudum, mit am Donnerstagnachmittag Einkaufen, am Freitagabend Suppe und Baguette genießen, am Samstagabend Grillen mit Salaten und am Sonntagabend Essengehen

Das alles ist so ziemlich jedem Teilnehmenden, oder wer davon gehört hat, bekannt. Aber was macht Koudum so attraktiv?

Hast Du schon mal:
Während der Wind den ganzen Tag aus derselben Richtung weht, 10-, 20-Mal gewendet, oder zurücksegelnd, 10-, 20-Mal gehalst?
Bist du schon mal:
Bei Windstärke 4 oder 5 vom Legerwall aus gestartet und hast dann bemerkt, dass Du, während des Segelns, ein zweites Reff setzen musst, alles bei ziemlich hohem Wellengang unter Beachtung der Ausweichregeln?
Hast Du schon mal:
– während des Segelns die Segel geborgen und den Mast gelegt, um unter einer kleinen Brücke hindurchzufahren, unter der das Boot nur mit einem Schuhlöffel Platz hindurchfahren kann, und dann, immer noch fahrend, den Mast wieder gesetzt und die Segel gehisst?
– diese Manöver organisiert und kommuniziert?
Bist Du schon mal:
– mit zwölf Polyvalken mit voller Takelage durch einen engen Kanal gesegelt?
– mit einem Außenborder gefahren?
Ein Zweitakt-Außenbordmotor: mit einer mühsam zu ziehenden Startschnur, der abstirbt, weil man vergessen hat, zu entlüften, den Benzinhahn zu öffnen oder Benzin nachzufüllen, oder weil er einfach überflutet ist.
Ein Außenbordmotor, bei dem Du den Motor umdrehen musst, um rückwärts zu fahren, während Du gleichzeitig das Ruder bedienen musst.

Hast Du Dich schon mal:
Auf ein Stück „Appelgebak met Slagroom“ gefreut und dann feststellen müssen, dass einer der 48 Mitsegler*innen das letzte Stück gegessen hat?
Hast Du schon mal:
Hedwig als Koudum-Organisatorin kennen gelernt? Nun, das kannst Du nächstes Jahr ein letztes Mal und das wird auch ihr 15. Mal als Organisatorin sein!
Das alles ist Koudum für mich.
Vielen Dank an alle, besonders an Hedwig, für ein weiteres erfolgreiches Wochenende in Koudum.
Ben M.



















Der Wettergott bot nämlich alles auf, was an ungemütlichem Wetter möglich ist: Bei Windstärke 7, Regen und Hagel wurden drei Dickschiffe im Außenhafen von Stavoren übernommen, während sich die Bianca, die Marlin und die zwei Plattbodenschiffe Flierefluiter und Joffer Anna durch die Wellen kämpften. Allein die Leonie war schon am Tag vorher sicher im Hafen gelandet – konnte aber wegen des Starkwinds nicht einmal an einen besseren Platz umgelegt werden. Dem Wetter war auch ein Zwischenfall geschuldet, der sich noch im Hafen von Heeg ereignet hatte: Bei der Leinenarbeit rutschte Herbert vom rutschigen, schmalen Holzsteg zwischen den Booten und landete rücklings im kalten Wasser. Die anderen Plattboden-Segler waren jedoch rasch zur Stelle und ließen einen Palstek ins Wasser, in dessen Schlaufe Herbert treten konnte. So gelang es, ihn wieder an Bord zu nehmen – bis auf eine kleine Blessur am Bein glücklicherweise unversehrt.
Der jüngste Teilnehmer, im Alter von 10 Jahren hieß Rasmus, „der Gott der Winde“. Den Namen hat sich unser Moses auf dieser Freizeit wohl verdient. Am Samstag war die geplante Tour nach Sneek auf Grund des starken Windes (5 bis 6 Bft. in Böen 7) nicht zu machen. Sicherheit geht vor. Trotzdem wurde es ein gelungener Samstag. Ein fremdes Dickschiff segelte vollbesetzt, ich mochte nicht hinsehen, da waren fast 10 Segler drauf. Echt krass, der Tiefgang. Des Bootes natürlich… Aber auch unsere wagemutigen Valkensegler wagten sich bei dem sehr frischen Wind auf das Heegermeer, de Fluessen. Kurz vorm Ablegen wurde noch von Boot zu Boot gerufen, das der „Kaffee verkeert“ in Woudsend bei „de Waterspoort“ sehr lecker sei. Also nix wie hin, und schon lagen drei Polyvalken mit den Besatzungen direkt an der Brücke in Woudsend, und hatten das sogenannte „Hafenkino“ pur. Alle anderen Valken blieben im Umkreis von Heeg.
Am Freitag fahren Heiner und ich schon früh mit dem Auto nach Stavoren, um die KATJA besser kennenzulernen. KATJA ist unsere gecharterte Bavaria 32, mit der wir vom 5.9. bis 7.9. über das IJsselmeer segeln möchten. Doch bevor wir das Schiff in der Außenmarina übernehmen, lassen wir uns zu einem Imbiss an der Schleuse verführen – Kibbeling – echt lekker.
Im Hafen sehen wir auch schon einige bekannte Gesichter: das Plattbodenschiff ANNA hat den Weg von Heeg bis nach Stavoren geschafft und liegt am Steg. Klaus M. hat die Anlegemanöver seiner Nachwuchsskipper mit Argusaugen beobachtet.

An der Saling eines eintreffenden Seglers sehen wir eine weiße Flagge mit rotem Kreis. Es ist ein Einhandsegler, der beim Anlegen Hilfe benötigt. Seine Vorleinen hat er bereits so klariert, dass sie vom Steg leicht aufgenommen werden können.



Für den nächsten Tag hatten Harm R. und Klaus V. einen wunderschönen Törn geplant.
Rast machten wir in dem Örtchen Balk in einer Pommesbude bei Patat, Frikandel und Bitterballen oder in einem gemütlichen Café. Sehr smakelijk! Eine steife Brise erwartete uns danach auf den Meeren und mit viel Fahrt segelten wir dem Abendbrot entgegen, unterbrochen nur durch gelegentliche kurze Legerwall-Schilf-Erforschungen einer besonders naturinteressierten Crew.
Und schon ist Sonntag Morgen. Für etwa die Hälfte der Teilnehmer bereits der Abreisetag. Aber auch heute war uns der Wind- und Wettergott wieder mehr als gnädig. So konnte der Tag bis zur Abreise unter Segeln verbracht werden. Die Boote wurden nach Heute-Abfahrern und Morgen-Abfahrern aufgeteilt. Letztere konnten ihren Törn etwas ausgedehnter planen. Nachdem die Heute-Abfahrer sich leider verabschieden mussten, machten sich die Zurückgebliebenen per Boot auf den Weg nach Woudsend zum Abendessen im Restaurant. Maren und Andy legten die Strecke über Meer und Kanäle sogar sportlich in Lasern zurück. Es gab Filet, Steak, Fisch, superleckere Spareribs und Klaus V. schwärmte noch lange von seiner zügig verputzten Quiche, die seine treusorgende Heike ihm vorbestellt hatte.
Zum wiederholten Mal fand am letzen Augustwochenende ein Seeseglertreffen des SHM statt, das Andi und viele andere Helfer gemeinsam geplant hatten. Am Freitag trafen sich alle im Städtchen Lemmer, bepackt mit Grillfleisch, jeder Menge Bier und noch mehr guter Laune. Das Wetter war noch etwas unentschlossen, aber die Freude auf die gemeinsame Zeit war genauso groß wie der Optimismus was das Wetter betraf.
Der Samstag begann viel versprechend mit zwar noch leicht bedecktem Himmel aber gutem Wind, und so begannen wir unseren Tag mit einem ausgiebigen Frühstück. Die Skipper trafen sich wie immer um die Details zu besprechen und dann ging es endlich los. Wir durchfuhren Lemmer bei bestem Wetter und konnten das schöne Städtchen vom Boot aus in allen Einzelheiten bewundern. Die Sonne und der Wind ließen uns auch auf dem Weg nach Urk nicht im Stich. Die teilweise doch sehr hohen Wellen sorgten zwar für einiges Unwohlsein, jedoch konnte dass unsere Freude am Segeln nicht beeinträchtigen.
Die Stunden auf dem Meer vergingen viel zu schnell, was wohl auch daran lag, dass Andi uns mit einigen Aufgaben eingedeckt hatte. Ein kniffliges Kreuzworträtsel sollte gelöst werden und beim Fotospiel waren die Kreativität und der Einfallsreichtum aller gefordert.
