Junioreneuropameisterschaft (JEM) der Piraten am Balaton 2022

Endlich war es wieder soweit! Nachdem die JEM der Piraten in den letzten Jahren Corona-bedingt nicht statt finden konnte, stand nun die JEM am Balaton auf dem Programm. Sofort war für uns klar: Da müssen wir hin. Gesagt, getan! Recht schnell wurde klar, in welcher Konstellation wir dort runter fahren würden, mit GER 4291 Henrik und Josh sowie mit GER 4364 Aike und Gerrit. Relativ spontan kamen dann auch noch Melina und Yannik (SVWS) auf GER 4398 dazu. Da die Euro am 20.07. mit einem Practice-Race begann und wir vorher noch ein paar Segeltage zum Trainieren und zur Erkundung des Reviers haben wollten, buchten wir uns ein Haus ab Sonntag den 17.07. Wir trafen uns also am Samstag Mittag, um die Boote fertig zu verladen und fuhren schließlich gegen 17 Uhr in Hiltrup los. Melina und Yannik fuhren zusammen mit Charlotte und Amelie (SCD) nach Ungarn. Wir fuhren die ganze Nacht durch und kamen um ca. 9 Uhr in Csopak am Balaton an dort angekommen, ruhten wir uns kurz etwas aus und bauten dann unsere Boote auf. Um 14 Uhr bezogen wir unser Quartier und gingen früh schlafen.

Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich segeln gehen, doch das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. 35 Grad und Flaute sind zwar sehr schönes Wetter, um im Balaton schwimmen zu gehen, aber zum Training eher suboptimal. Leider sollte sich dies die nächsten Tage auch nicht ändern. Ein paar kurze Trainingsschläge dank etwas Thermik wurden in den folgenden zwei Tagen jedoch möglich. Auch das Hafengelände füllte sich mit immer mehr Piraten. Da die JEM zusammen mit der Ungarischen Meisterschaft ausgetragen wurde, reisten auch viele Nicht-Junioren-Segler an. Insgesamt waren unter Junioren und Nicht-Junioren zahlreiche Deutsche, Ungarn, Türken, Tschechen und Österreicher vertreten. So kam das Event auf eine Zahl von über 70 Booten. Am Mittwoch den 20.07. begann früh morgens die Vermessung von Segeln und Booten, gefolgt vom Check-In. Danach sollte es mit dem Practice-Race weiter gehen, welches wegen Windmangel leider ausfallen musste. Gegen Abend wurde die Veranstaltung mit einer Zeremonie eröffnet.

Die Steuermannsbesprechung für Donnerstag, den ersten Wettfahrttag, begann um 8.30, und der erste Start war für 10.30 angesetzt. Mangels Wind wurde gegen 9.30 die Starverschiebung an Land bekannt gegeben. Der fehlende Wind wollte sich leider auch den restlichen Tag nicht blicken lassen. Das hieß für uns: ein weiterer Badetag bei Temperaturen um die 40 Grad im Schatten. Am nächsten Morgen zeichnete sich endlich etwas Wind ab, und es ging aufs Wasser. Bei einem leichten Lüftchen wurde der erste Lauf gestartet, zuerst unter Flagge „P“. Der nächste Versuch wurde unter „U“ unternommen und zu guter Letzt wurde dann unter Blackflag gestartet. Henrik und Josh gingen sofort all in, um Josh zu zitieren: „Du kannst noch mindestens fünf Meter an die Linie. Die hängt stark durch.“. Da wars aber schon um die beiden geschehen. Da kann man mal froh sein, da,s ein BFD mittlerweile wieder streichbar ist. Auch in diesem ersten Lauf hatten knapp 50 % der Teams mit dem sehr knapp bemessenen Zeitlimit zu kämpfen.

Am nächsten Wettfahrttag setzte der Wind zunächst zwar schwach aber konstant ein, so dass gesegelt werden konnte. Nach dem ersten Lauf des Tages schlief der Wind ein, und wir warteten ca. 1,5 Stunden. Für Abkühlung sorgte erneut der Balaton, denn es war immerhin 40 Grad heiß. Der vierte Lauf des Tages musste wegen eines aufziehenden Gewitters abgebrochen werden. Viele Teams hatten mit den Gewitterböhen zu kämpfen, aber Team Münster blieb standhaft.

Am letzten Tag segelten wir noch einmal drei Läufe. Bei Aike und Gerrit lief es auf Grund einer leichten Erkrankung nicht so erfolgreich, dafür bei Josh und Henrik umso mehr. Mit einer kleinen selbst organisierten Meisterfeier nahm der Sonntag sein Ende. Den Montag verbrachten wir mit dem Verladen der Boote und dem Aufräumen des Ferienhauses. Dienstagvormittag machten wir uns auf den Heimweg und kamen um ca. 4 Uhr am Mittwoch in Hiltrup an.

Fazit: Der Balaton ist für jeden Segler und Nichtsegler eine Reise wert. Wir konnten viele neue Erfahrungen sammeln und haben eine neue Kultur kennengelernt. Die „Große“ Europameisterschaft der Piraten im September 2023, welche ebenfalls am Balaton stattfinden wird, steht für uns in der Saisonplanung. Jetzt heißt es nur noch, die Qualifikation schaffen und zusammen mit 27 deutschen Teams nächstes Jahr wieder nach Ungarn fahren.

Gerrit

Fotos: Ábel Szűcs – auf Instagram: @abelsperspective + @procelerose