Das Segel- und Wellness-Wochenende wurde von Olivier und Markus sehr kurzfristig organisiert, nachdem an einem Wochenende die J70 der Heinz-Nixdorf-Stiftung plötzlich verfügbar geworden sind. In weniger als zwei Wochen wurden Campingplatz, Boote und Trainer organisiert und knapp über 20 SHM-Segler zum Möhnesee gebracht. So was von Spontanität, die ich als Engländerin in Deutschland noch nie erlebt hatte!
Das Wochenende ist dann am Rumkerhof Camping Platz in Bad Sassendorf am 5. August losgegangen, als die „early birds“ ihre Wohnwagen und Zelte früh am Abend aufgestellt haben. Die hatten noch die schöne Möglichkeit, eine zusätzliche Nacht mit den Pferden, Hühnern und unbekannten Tieren (die mit Hörnern und ganz viel Haaren…) auf dem Campingplatz zu verbringen. Ein schön entspanntes Wochenende könnte man vielleicht denken…
Nur dann kam noch ab Freitag das Segeln dazu! Eine kurze Einleitung zum Trainer, Boot und Selbstbeteiligung… und dann durften wir die J70 kennenlernen. Los zum Steg!
Die Crews wurden von Markus gut organisiert, um ein breites Erfahrungsspektrum abzudecken, wo jedes Team nur einen ‚Rooky‘ (engl.: Grünschnabel, Anfänger) mit keiner Kielboot-Erfahrung hatte. Und als Rooky selbst kann ich berichten, dass ich schon dankbar war, auch Erfahrene mit an Bord zu haben. Denn an den J70 gab es ganz viele Leinen und relativ viel zu optimieren… mit Achterstag, Unterliek, Cunningham, Baumniederholer, Traveller… Und vier Menschen, die ihr Gewicht koordiniert und optimiert positionieren mussten. Aber dafür haben alle, die an dem Wochendende mitgemacht haben, von dem Trainer ein ganz einfaches Motto gelernt – es soll einfach gut aussehen. Damit man auch danach gute Fotos hat. Da optimale Aerodynamik meistens auch gut aussieht.
Nachdem man es geschafft hatte, abzulegen, was an dem Heinz Nixdorf Steg nicht eine so einfache Geschichte war, konnte man richtig segeln. Und auch spannend so mit gutem Wind. Die Crews saßen öfter mit ihren Füßen außen… und hofften auf trockene Füße und dass der Steuermann nicht zu schnell im Wind dreht. Und wenn die Füße nicht direkt von dem See nass geworden sind, sind sie vielleicht dann einfach von den vielen kurzen Schauern trotzdem nass geworden.
Und dazu kam auch der Gennaker – das war auch spannend – ob beim schnell-vor-dem-Wind-fahren oder bei einer Sonnenschuss-Übung“ …. (damit hatten viele schon ihre Erfahrung gemacht). Es war eine schöne Möglichkeit, was Neues auszuprobieren. Wenn man richtig damit segelt, fühlt es sich gut an… Und wie der Trainer oft betonte, sieht natürlich auch gut aus. Jedoch: wie man genau und am besten den birgt, scheint unter den Crews immer noch ein bisschen umstritten zu sein.
Abends gab es immer gutes gemeinsames Essen und Trinken, sogar ein Team/Crew, die eine Zelt-WG gegründet haben (Bärbel, die zwei Petras und Susann) und, trotz Bernhards zusätzlichem Grill, ganz viel Konkurrenz für den Grillplatz. Mit Bier war man auch, dank Ingo, Markus und dem Waschmaschinen-Kühlschrank, gut versorgt.
Nur leider gab es am Sonntag so viel Wind, dass wir gar nicht segeln konnten. Da eine Crew immer noch nicht die Chance hatte, Pfadfinder bei den Pfadfinderstarts zu sein, heißt das dann einfach, dass wir bald wieder nochmal dahin müssen. Dann bis nächstes Mal!
Helen
[Helen ist Engländerin, hat in England Segeln gelernt und nimmt regelmäßig an dem offenen Freitagstraining teil. Wie einige andere Hanseaten auch, nahm sie erstmalig an dem J70-Training vom 5. bis 7. August auf dem Möhnesee teil.]