MSC-Opti-Pokal 2022

Segeln auf dem Mühlenberger Loch – das war ein Erlebnis der besonderen Art. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir morgens mit dem Auto in das Hafengebiet am Mühlenberger Segelclub. Durch die bei Manage2Sail eingestellten Dokumente war ganz klar, wo man auf dem eher beengten Raum parken konnte und wer wo slippen sollte. Schön war es, Rosalie und Louis vom YCRE und Christian vom DYC mit ihren Eltern auch dort zu treffen. Steuerleutebesprechung war um 11:30, anschließend sollten die Kinder noch kurz warten, bevor geslippt werden durfte, da “da Seehunde sind, die noch schlafen…”, wie es in der Steuerleutebesprechung geheißen hatte. 😉

Beim Slippen gab es dann einen besonderen Service: ein Mitglied des MSC stand mit Neoprenanzug im Wasser und half den Kinder, das Ruder anzubringen und hielt die Boote fest, bis alles klar war. Im engen Hafen und bei 4-5 Windstärken war das eine tolle Unterstützung. 

Kurz vor der Hafenausfahrt wurden alle Kinder von Motorbooten aufgenommen, die die Kinder über die Fahrtrinne der Elbe in das Regattagebiet im Mühlenberger Loch schleppten. Lasersegler im Hafen erzählten uns, dass man ansonsten mit dem Opti keine Chance hat, gegen die starke Strömung anzukommen. Ab dann war von Land aus nicht mehr viel zu sehen. 

Der Wind war mit vier bis fünf Bft. in der ersten Wettfahrt recht stark, nahm im Laufe des Nachmittags aber etwas ab. Einige Eltern nutzen die Zeit, um mit dem Fernglas ihre Kinder zu beobachten. Alternativ boten aber das Elbeufer und das nahe Blankenese, das man über sehr viele Treppenstufen schnell erreichen konnte, auch andere Möglichkeiten, die Zeit urlaubsgleich zu verbringen. Interessant war es auch, den riesigen Containerschiffe, die die Fahrrinne hin und wieder passierten, zuzuschauen und nachzuschauen, in welchen Hafen der Welt diese gerade aufbrachen. Gespräche mit anderen Eltern ergaben sich schnell auf der Mole des Mühlenberger Hafens und auf der Terrasse des MSC. 

Einige Stunden später wurden die ersten A-Segler:innen wieder zurückgeschleppt. Das Procedere war ähnlich. Dieses Mal halfen einige Eltern vor Ort, die richtigen Slipwagen für die richtigen Boote aus dem Slipwagenhaufen herauszufischen und wieder war ganz schnell eine Mühlenberger Seglerin vor Ort, die mit ins Wasser ging und beim Rausslippen half. Jule kam zufrieden zurück. Fest davon überzeugt, im zweiten Lauf einen Frühstart gehabt zu haben, freute sie sich, dass ihr Lauf gewertet worden war und sie sich in allen drei Läufen im ersten Drittel platzieren konnte. Damit lag sie am Ende des ersten Regattatags insgesamt auf Platz 11 bei 42 Teilnehmer:innen. 

Im Sonnenschein konnten die Segler:innen sich dann bei Nudeln und Tomatensauce stärken und sich vom Tag erholen. Dann die gute Nachricht für alle, die am Wochenende gerne ausschlafen: Aufgrund der Tideabhängigkeit des Segelreviers konnte das Ankündigungssignal für die erste Wettfahrt erst am Sonntag um 14:30 Uhr gegeben werden. Wir mussten uns kurz damit abfinden, dass wir damit wohl erst spät am Sonntag nach Hause kommen würden, entschieden uns dann aber dafür, die ausgedehnte Zeit am Sonntagmorgen zu nutzen, um in Ruhe frühstücken zu gehen. 

Obwohl sich dann am Sonntagmittag kaum ein Lüftchen regte, entschied die Regattaleitung, die Kinder doch schon mal zu 14:30 Uhr ins Regattagebiet zu schleppen, um bei zunehmendem Wind eventuell doch starten zu können. Super organisiert wurden auch dieses Mal wieder in Rekordtempo Schleppverbände zusammengestellt. Von Ferne sah man, wie die Boote im Pulk zusammenstanden, einen Startversuch konnte man nicht ausmachen. Um die Wartezeit zu versüßen, schickte der MSC dann noch ein Boot mit Vanilleeisbechern ins Regattafeld, um alle Kinder zu versorgen. Kurz danach wurde endgültig abgebrochen. 

Bei der Siegerehrung wurden alle Kinder mit einem Preis versorgt – Flip-Flops mit Optimotiv für alle Teilnehmenden bis auf die jeweils drei Erstplatzierten. Jule war mit ihrem elften Platz sehr zufrieden und der Heimweg von Hamburg nach Münster ging ganz ohne Stau erstaunlich schnell.

Der MSC-Opti-Pokal ist definitiv eine Regatta der besonderen Art, die wir für A- und etwas erfahrenere B-Segler:innen mit in die Hansa-Regattaplanung aufnehmen könnten.  

Petra