30. September bis 1. Oktober: Es ist Herbst und der Wasserstand des Dümmer Sees ist nochmal pünktlich vor dem Dümmer Finale der Piraten, Conger und Vaurien um einige Zentimeter gesunken. Doch auch das gelegentliche KLONK am Schwert (zum Glück aus Metall) und das daraufhin panische Hochziehen von diesem konnte unsere Freude, endlich wieder bei mehr als zwei Windstärken zu segeln, nicht trüben.
Aber der Reihe nach: Die Hansa-Flotte fuhr dieses Mal mit ein paar weniger Segler*innen. Zunächst geplant war nur die 4398 mit mir, Melina, und meinem Bruder vom Aachener Boots Club, Sebastian. Erfreulicherweise fand Josh doch noch Zeit und mit Henrik vom SCM auch ein Boot samt Steuermann (seines hatte ich ja in Beschlag genommen).
Auf der Hinfahrt durften wir uns durch etliche Autos, Staus und Baustellen quetschen – Ferienbeginn lässt grüßen. Zum Glück waren wir bereits am Freitag mit massig Zeit los gefahren. Vor Ort also Zelt aufgebaut, Reis kochen und das Timing der Gasflasche feiern, die just in dem Moment leer wurde, als der Reis fertig war.
Der Samstag brach an mit gutem Wetter, ausreichend Wind und vielen Freunden, die inzwischen eingetroffen waren. Geplant waren samstags drei und sonntags zwei Läufe. Auf dem Wasser stellten wir zügig fest, dass der Wasserstand mal wieder selbst für Piraten nicht ganz ausreichte und man mit ganz herunter gelassenem Schwert entweder ab und an Steine fand oder über Kies schrabbte. Zum Glück lernten wir recht schnell, wo auf der Bahn das Schwert besser ein Stück oben sein musste und wo es endlich tief genug wurde.
Die Läufe am Samstag verliefen recht unspektakulär. Fynn und Henny (SVB und ABC) gewannen beide souverän, wir segelten zufrieden auf Platz 6 und 7. Im zweiten Lauf nahm der Wind leider ab, und nach dem Zieldurchgang war allen Beteiligten klar, dass es das für den Tag gewesen sein sollte und trieben langsam Richtung Hafen. Ein Windfeld sorgte nochmal kurz für Aufsehen und Sorge, ob doch noch ein Flautenrennen an- (und ab-)geschossen werden sollte, doch die Wettfahrtleitung war gnädig und entließ uns mit den Congern und Vaurien in den Feierabend.
Abends gab es ein leckeres Buffet und das Versprechen auf Windfinder von ordentlich Wind am nächsten Tag. Dieser kam zwar leider nicht direkt am Sonntagmorgen, doch hatten wir genug Wind für zwei schöne Wettfahrten, bevor in der dritten Wettfahrt die versprochenen Böen kamen. An diesem Tag wurde es nochmal spannend – vor allem an den vorderen Platzierungen. Fynn und Henny, die am Vortag so stark vorgelegt hatten, kamen im ersten Lauf weniger gut zurecht und segelten einen 5. Platz. Wir hatten indes arg Probleme mit einem verdrehten Spi (8 im Segel) und wurden nach einer grandiosen Startkreuz vom ca. 3. Platz auf etwa den 15. durchgereicht. Doch traurig sein half nicht, im schlimmsten Fall wär das der Streicher. Mit der Einstellung, ein bisschen Glück und gutem Teamwork schafften wir es doch noch auf der nächsten Kreuz gefühlt das halbe Feld zu überholen und erreichten das Ziel schließlich (wie fast immer bei dieser Regatta) auf einem erfreulichen 7. Platz.
Zum Start des nächsten Laufs knallte den gestrigen Favoriten noch das Dreieck der Großschot aus dem Traveller. So mussten sie noch zwei Minuten vorm Start anfangen Ersatz zu basteln, da so Kreuzen nicht möglich war. Ca. eine Minute nach allen anderen überquerten sie also doch noch die Startlinie und segelten souverän einfach an fast allen noch vorbei auf den 5. Platz.
Der letzte Lauf wurde für ihren Sieg somit mehr als spannend. Letztlich schafften sie einen weiteren ersten Platz und sicherten sich so den Sieg punktgleich vor Nick und Tobi (ABC) und mit einem Punkt Abstand vor Franz und Yoram (SVWS und BSC). Wir durften uns über unseren 6. Platz freuen. Josh und Henrik (SHM und SCM) ersegelten den 16. Platz.
Insgesamt war es ein sehr schönes Wochenende mit gutem Wind und spannenden Läufen. Vielen Dank an die Veranstalter der SVH. Inzwischen gibt es auch eine Lösung für das Wasserproblem: ab 2025 soll das Dümmer Finale an Pfingsten ausgerichtet werden (ob es dann wohl umbenannt wird?).
Melina