Helgoländer Opti Wochen ’16 mit Internationaler Deutscher Jüngstenmeisterschaft
So lange dauerte das sommerliche Optievent auf Helgoland noch nie: vom 23.7. – 6.8.!
Früher war die „inoffizielle deutsche Hochseemeisterschaft für Optis“, der „Störtebeker Cup“, eher etwas für eingeschworene Insider.
Dieses Mal kamen im Rahmen der „Helgoländer Opti Wochen“ (HOW) auch die offizielle „Internationale Deutsche Jüngstenmeisterschaft“ sowie die Langstreckenregatta um die Düne hinzu, an denen unser Ole Kuphal teilnahm!
Beim Störtebeker Cup waren 115, bei der „Cassen Eils Rund Düne“ Regatta 84 und bei der IDJüM 186 Optimisten am Start. Der nächste „Störtebeckercup“ findet im August 2017 vor Helgoland statt.
Bericht von Ralf:
Nachdem Ekkes uns immer wieder so begeistert von der Opti-Regatta vor Helgoland vorgeschwärmt hatte, war die Teilnahme am Störtebeker – Cup ein Event auf der „to sail-Liste“.
Zunächst fanden wir keine regionalen Mitstreiter, aber mit der Qualifikation für die Internationale Deutsche Jüngstenmeisterschaft war für Ole klar, dieses Jahr fahren wir nach Helgoland!
Vom 23. Juli bis zum 6. August 2016 wurden dieses Jahr die Helgoländer Opti Wochen mit dem Störtebeker Opti Cup, der Langstreckenregatta Rund Düne und der Internationalen Deutschen Jüngstenmeisterschaft vor Helgoland ausgerichtet. Der Störtebeker Opti Cup wird seit 2003 organisiert. In diesem Jahr wurde erstmals die IDJüM auf Helgoland ausgetragen und auch eine Langstreckenregatta um die Düne geplant.
Mit dem Erreichen der nötigen Qualifikationspunktzahl in der letzten Segelsaison war die Freude groß, aber auch die Organisation für dieses Event musste erfolgen. Wenn es schon nach Helgoland geht, sollte sich der Aufwand auch lohnen und Ole wollte an allen Regatten gerne teilnehmen. So mussten Urlaube entsprechend geplant werden. Da Betreuung und Trainer für die Veranstaltung nicht feststanden, war Elterninitiative gefragt. Ekkes wurde nach seinen Erfahrungen befragt, das rote Vereins-Motorboot wurde auf den Doppelstocktrailer geladen, der kurz zuvor noch vom TÜV überprüft wurde, ein Funkgerät von Klaus geliehen, Ausrüstung mit Anker usw. zusammengesucht und schließlich konnten neben Oles Opti noch weitere Boote aus der Trainingsgruppe geladen werden.
Buchungen für Unterkunft, Fähre, Trailertransport, Verpflegung und natürlich Regattameldungen waren erfolgt und so konnten Vater und Sohn mit dem Gespann zunächst nach Cuxhaven aufbrechen, von wo aus die weitere Schiffspassage erfolgen sollte.
Der Trailer mit den Booten wurde im Hafen von Cuxhaven registriert und in die Obhut des Verlade-Teams übergeben. Da in Cuxhaven ausgerechnet Stadtfest und großes Rockkonzert stattfanden, waren keine Stellplätze für unseren Campingbus zu finden. Schließlich ließ sich aber doch noch ein kleines Wiesenstück finden und die erste Etappe nach Helgoland war geschafft.
Am nächsten Morgen mussten am Fährterminal das Gepäck in Container verladen, die Tickets abgeholt und der Bus in einer Parkgarage abgegeben werden. Bei Sonnenschein ging es auf der neuen voll besetzten Fähre Richtung Helgoland an der Kugelbarke vorbei auf die Nordsee. Helgoland versteckte sich im Nebel und konnte erst kurz vor Ankunft gesichtet werden.
Die Trailer waren mit dem Frachter schon angekommen und mussten mit dem Kran entladen werden. Da alles bestens organisiert war, gab es für die Abläufe entsprechende Zeitpläne. Für den Ankunftstag gab es drei mögliche Varianten, befolgt wurde Plan C , wonach direkt nach Ankunft zunächst entweder die Zelte aufgebaut oder die Registrierung in den Hotels und Pensionen erfolgen sollten. Also bezogen wir zunächst unser Apartment im Oberland. Mit dem Gepäck haben wir einmal den Fahrstuhl, sonst die Treppe genutzt und das gesparte Fahrstuhl-Geld für ein Extraeis eingeplant.
Nach der Registrierung im Raceoffice erfolgte das Löschen des Frachters. Während des Kranens der Schlauchboote mussten die Trailer zur Promenade geschoben, die Optis abgeladen und die leeren Trailer wieder zurück in den Südhafen geschoben werden. Das klingt anstrengend und das war anstrengend. Nachdem das rote Motorboot gut im Nordseewasser gelandet war, der Motor prompt ansprang, ging er kurz vor der Ausfahrt aus dem Hafen wieder aus. Wie sich später herausstellte gab es nur ein leicht zu lösendes Problem mit dem Benzinschlauch, aber zunächst musste abgeschleppt und im Nebel etwas abenteuerlich die Einfahrt in den Nord-Osthafen gesucht werden, wo die Trainerboote ihre Liegeplätze finden konnten.
Im Veranstaltungszelt gab es Abendessen mit Grillfleisch. Auch hier wurde deutlich, dass wir auf einer Insel waren, denn die Verpflegungspakete mussten im Voraus gebucht werden, denn alles musste vom Festland transportiert und entsprechend langfristig vorgeplant werden.
Am Sonntag standen auf dem Zeitplan um 7:30 Uhr Frühstück, um 8:30 Uhr Steuermannsbesprechung und um 9:00 Uhr Sicherheitsbesprechung für die Team- und Trainerboote. Alles lief nach Plan und die Optis waren startklar an der Promenade aufgeriggt. Aber das Wetter spielte nicht mit. Die Sicht war so schlecht, dass Startverschiebungen angekündigt wurden und auch am ganzen Tag die erste Wettfahrt des Störtebeker Cups nicht erfolgen konnte. So blieb Zeit, die Insel zu erkunden. Die Vogelfelsen und die Lange Anna waren schnell gefunden, verlaufen kann man sich auf Helgoland nicht wirklich.
Am Montag war die Sicht ausreichend und die Regatta konnte starten.
Die Sicherheitsbesprechung (Teilnahme verpflichtend) war schon um 7:45 Uhr, Steuermanns -Besprechung um 8:00 Uhr und vorher ! Frühstück.
Die Sicherheit wurde großgeschrieben, jedes Kind hatte einen Teilnehmerausweis mit Foto, der bei der Sicherheitskontrolle an der Sliprampe zum Strand nach erfolgter Bootskontrolle abgegeben werden und direkt nach Rückkehr vom Wasser wieder persönlich abgeholt werden musste. Die Optis mussten vom Strand im Hafen warten und wurden in Schleppverbänden in das Regattafeld gebracht und nach den Wettfahrten wurde umgekehrt genauso verfahren. Begleitboote hatten sich beim Sicherheitskoordinator an- und abzumelden.
Das rote Vereins- Motorboot bewährte sich im neuen Revier gut und auch der neue Ersatz -Trainer gab sein Bestes. Bei mittlerem Wind war es gut, sich an die Weite der Nordsee und die Strömung zu gewöhnen. Auch der nächste Wettfahrttag verlief ähnlich und leider konnten wegen der ausgefallenen Wettfahrten keine Medal Races gefahren werden und Ole war traurig, dass es für ihn somit keine Gold Fleed -Teilnahme gab. Mit dem Ergebnis konnte Ole zufrieden sein, zumal ihm Erfahrung auf einem solchen Revier und wirkliche gute Unterstützung durch einen versierten Trainer vor Ort fehlten. Am Abend gab es die Siegerehrung mit Preisverlosung, wobei die Preise dieses Jahr recht bescheiden waren.
Am Mittwoch reisten die B Segler und die nicht für die IDJüM Qualifizierten ab und die restlichen Qualifizierten für die IDJüM kamen mit der Fähre und mussten Packen und Kranen. Wir konnten den Tag ohne Training zur Fahrt auf die Düne nutzen und die Seehunde am Strand besuchen.
Am Donnerstag wurde die erstmalig organisierte Regatta rund um die Düne geplant. Ein tolles Event, wenn der Wind stärker als die Strömung wäre. So gab es lange Startverschiebungen und bei knapp fünf Knoten Wind wurde die Regatta am späten Nachmittag gestartet. Das Segeln war mehr als mühsam, das Schiedsgericht drückte teilweise alle Augen zu und nach der kurzen Startkreuz gab es beim Runden der Tonne einen starken Kampf gegen die Strömung und ziemliches Durcheinander. Auf dem weiteren Kurs gab es zwischen den Sperrgebieten kaum Möglichkeiten die Position zu verbessern.
Das Segeln mit den Robben um die Düne war ein tolles Erlebnis.
An den nächsten Tagen konnte trainiert werden, wobei der Frühsport im Schwimmbad schon vor dem Frühstück der erste Programmpunkt war.
Die Vermessung der Boote und Ausrüstungsgegenstände ist vor einer solchen Meisterschaft die erste Hürde, die genommen werden muss.
Vor dem Start der Wettfahrten war am Sonntag an der Tankstelle für die Motorboote kein Benzin mehr zu bekommen, erst am Dienstag sollte das Tankschiff kommen. Die Planung war suboptimal. Mit herbeibeschafften Kanistern und Training am vor Anker liegenden Motorboot konnte improvisiert werden und alle Trainer konnten ihre Schützlinge beim Start der Wettfahrten begleiten. Der Wind briste auf und damit entstand entsprechende Dünung.
Nach guten ersten Wettfahrttagen musste bei Böen über 30 Knoten und über 2 m hohen Wellen nach wiederholten Startverschiebungen ein Wettfahrttag pausiert werden. Das Segeln bei diesen Bedingungen war eine tolle Herausforderung und wird in Erinnerung bleiben.
Es wurde auf hohem Niveau gesegelt. Ole hat sich im ersten Opti A-Jahr wacker geschlagen. In der obersten Leistungsspitze wird hoher Aufwand betrieben mit vielen Wassertagen und viel Trainer-Einsatz. Nach der letzten Wettfahrt mussten direkt die Boote verladen und das Motorboot aus dem Wasser gekramt werden.
Der Frachter, der sonst Airbus-Teile transportiert, war gerade ausreichend, die Trailer nach Cuxhaven zu bringen. Nach getaner Arbeit erfolgte die Siegerehrung mit anschließender Party mit Live-Band.
Am letzten Tag auf Helgoland blieb noch Zeit, um sich mit dem nachgereisten Fanclub der Familie auf der Düne von den Robben zu verabschieden und eine Runde Minigolf zu spielen.
Am Nachmittag ging die Fähre zurück nach Cuxhaven. So gingen bei noch einmal sonnigem schönen Wetter die Helgoländer Opti Wochen zu Ende. Es war ein tolles Erlebnis. (Ralf) K.