Meisterlicher Unterricht 2023

Wie ist es, wenn Dir jemand Erklärungen gibt, der über viele Jahre immer ganz vorn gefahren ist? Am Montag konnten Schwertzugvogelsegler diese Erfahrung mitnehmen. Die Klassenvereinigung der Schwertzugvogelsegler e.V. hatte am SHM zu einem Training eingeladen. Der Einladung gefolgt waren 14 Segler und Seglerinnen, die meisten vom SHM plus einige Gäste, die eine Anfahrt sogar aus Berlin dafür in Kauf nahmen. Der SHM stellte einen Grill (und noch ein paar Boote), die beiden Trainer ihr Wissen zur Verfügung. Und los ging’s.

Mit Heinz und Florian Lenz hatte die Klassenvereinigung zwei Trainer gefunden, die unzählige Ranglistenpunkte aus mehreren Jahrzehnten aufweisen können. Heinz hat nicht nur zwei Handvoll Meistertitel bei Schwertzugvogel-Meisterschaften, sondern kann auch Geschichten aus der Zeit erzählen, als sie mit Entwicklern von North Sails unterwegs waren, um den Segelschnitt für die SZV-Segel immer weiter zu verbessern.


Die Mastbiegung passt zur Vorliekskurve: wie von North Sails empfohlen läuft die am Schattenwurf gut erkennbare maximale Profiltiefe bei 40 – 45 % der Sehnenlänge (d.h. etwas vor der Mitte) von oben nach unten durchs ganze Profil

Am ersten Nachmittag und Abend wurde unter Anleitung von Heinz und Florian an den Booten geschraubt. Heinz Lenz öffnete seine sichtlich alte und oft gebrauchte Trimmfibel und ein Boot nach dem anderen wurde Schritt für Schritt durchgeschaut, ausgemessen, justiert, beurteilt, die eine oder andere Umbaumaßnahme für den Winter empfohlen und schließlich die Segel zur Kontrolle des Ergebnisses hochgezogen.


Noch immer unermüdlich: Heinz Lenz korrigiert den Trimm, aufmerksam beobachtet von SZV-Segler*innen, solange das Tageslicht ausreichte

Als die Dunkelheit einsetzte, der Tau fiel und der Grill schon in Höchstform war, zeigte sich wahre Leidenschaft: „Saling passt nicht“ – die kurze Ansage von Heinz bedeutete mal eben Mast legen, schauen ob man den Edelstahlbeschlag neu bohren muss, nachjustieren und den Mast wieder neu setzen bis Würstchen und Himmel schon sehr dunkel waren. Aber das Ergebnis zählt!


Böen parieren mit Traveller, Trimm, Anluven und Gewicht

Am zweiten Tag ging es auf dem Wasser weiter, obwohl starker und böiger Wind erstmal keine gute Prognose abgaben. Auf drei Booten wurden kurze Rennen auf einem Up-Down Kurs mit Gate gefahren. Dabei wurde ein Boot nach dem anderen vom Trainer Rib verfolgt und permanent mit Hinweisen zum Trimm, zur (Wind-)strategie, zur Taktik, zu Manövern und zum Bootshandling unterstützt.


Erst Anluven? Erst Traveller? Und Gewicht? – Die Crews wählten durchaus unterschiedliche Wege

Angesichts weiterer Wetterverschlechterung wurde das Training nachmittags in den Clubraum verlegt. Nach einer Nachbesprechung bei Nudeln und Pizzen aus dem Moro112 standen Florian Lenz und Heinz noch drei Stunden für Fragen und Erläuterungen zur Verfügung. Eine Wiederholung dürfte von allen Seiten gern gesehen werden.

Markus