Im Herbst dieses Jahres hatten zwei SCM-Mitglieder eine regelrechte Schnapsidee. Bei einem Kaltgetränk dachten die beiden sich: Lass uns doch ein altes Segelformat wiederbeleben, welches in der Form auf dem Aasee einmalig ist. Die Rede ist vom 8h-Rennen, ein Start in der Früh und Segeln bis zum Sonnenuntergang. Wenn das Ende der Saison naht und der Entzug von Wind und Wasser droht, kann man sich einmal noch die volle Dröhnung geben. Das ganze fand während Allerheiligen statt, und zur positiven Überraschung des Veranstalters folgten insgesamt 37 Seglerinnen und Segler auf drei Piraten und acht c55 diesem Aufruf.
Vom SC Hansa waren ein Pirat und zwei c55 dabei: Simply more (c55) war mit Team Hawaii unterwegs. Die Crew (Hanna B., Henry F., Arash E. und Fritz N.) hatte keine gemeinsame Segelerfahrung auf der c55, und das Spi-Setzen wurde zuvor an zwei Trainingstagen eingespielt. Am Tag der Regatta, mit Musik, Obst, Riegel und etwas zu trinken bestückt, ging es mit der gesamten Crew an die Startlinie. Später sind aus Gewichtsgründen nur drei gesegelt. Auf der Simply more gab es im Laufe des Rennens für Crew-Wechsel fünf schnelle Jump In & Outs am Steg. Das Rennen konnte die Crew souverän mit 30 Runden auf den dritten Platz über die gesamte Zeit verteidigen. Bei der Simply red (Dirk M., Susann W., Thomas N., Olivier K., Karl-Heinz K. und als Gast Julia W.) stand vor allem der gemeinsame Segelspaß im Vordergrund, wodurch der hintere Platz keine Rolle spielte. Der SHM-Pirat mit Carl G., Josh K., Luca W. ersegelte einen mittleren Platz.
Aber jetzt nochmal ganz von vorn: Während der Steuermannsbesprechung gab es noch kühlen Dauerregen, welcher sich aber pünktlich zum Start verabschiedete und einem Wechsel aus Sonne und Wolken (ohne Regen!) mit kräftigen Böen Platz machte. Und so galt es für die Crews, Sitzfleisch zu beweisen, die Konzentration zu wahren, um nicht unangenehm von den Böen überrascht zu werden und trotzdem die Manöver sauber auszuführen. Denn der anfängliche Gedanke, dass man acht Stunden entspanntes Freizeitsegeln vor sich hatte, wich bei einigen Crews einem erbitterten Kampfgeist. Und so kamen und gingen die Bahnmarken in Luv und Lee, Stunde um Stunde. An Land wurden währenddessen Häppchen gereicht und Getränke ausgeschenkt, um die Crews bei Kraft und Laune zu halten.
Obwohl die beiden angetretenen Bootsklassen Pirat und c55 mit dem gleichen Yardstick-Faktor belegt sind, zeichnete sich relativ zügig ab, dass die Bedingungen auf dem Aasee für die wendigeren und leichteren Pirat-Jollen besser waren. Die Vielzahl der Tonnenrundungen sorgte dafür, dass die Boote sich immer wieder sehr nah kamen, und bei einer Lee-Tonnenrundung musste um Haaresbreite Joshs Ruderanlage in „Frührente“ gehen. Doch trotz zunehmender Erschöpfung und immer wiederkehrender intensiver Böen gingen alle Crews und Boote unbeschadet durchs Ziel und in Richtung Winterruhe.
Nach acht Stunden Wettkampfsegeln kamen einige interessante Zahlen zum Vorschein: Die Cap-Sized Piratencrew mit Josh K. hat – als kleinen Zeitvertreib – etwa 225 Wenden gezählt, die in 35 Runden zustande kamen. Damit landete die Piratencrew mit Josh K. auf Platz 2 hinter dem SCM-Piraten, der hauptsächlich von Charlotte M. gesteuert wurde und insgesamt fast eine ganze Runde mehr absolvierte. Auf einer der acht c55 lief das GPS mit und zählte in 31 Runden knapp 26,6 Seemeilen/49,2km!
Somit war der Tag ein würdiges Ende für diese Regattasaison! Danke an den SCM für die Ausrichtung des speziellen Events und die Einladung! Und als kleine Vorankündigung ist zu erwähnen, dass einige Organisatoren mit Josh K. „am Planen dran sind“, um das winterliche Warten mit einer weiteren Sonderveranstaltung etwas zu verkürzen. Weitere Infos folgen…
Josh et al.