SHM auch auf dem Störtebeker Opti Cup 2008, der „Inoffiziellen Deutsche Jüngsten-Meisterschaft im Hochseesegeln für Optimisten“ auf Helgoland


Weshalb fährt man für 2 Tage Segeln einige hundert Kilometer bis nach Helgoland? Weil dort vom 16.-19. August Deutschlands einzige Hochseeregatta der Optimisten stattfand, der 6. „Störtebeker Opti Cup„, eine wirklich großartige Veranstaltung, die man nicht so schnell vergisst. Keine 20 Minuten nach Anmeldebeginn im November ’07 war sie bereits ausgebucht, und es nahmen diesmal insgesamt 158 Segler im Alter von 9 bis 15 Jahren aus ganz Deutschland daran teil, darunter auch Christian Baumgart und Leonard Krüger vom Segelclub Hansa Münster, die in der Klasse Opti A starteten. Allerdings war von den Seglern, deren Eltern und den Veranstaltern, die eine logistisch wirklich hervorragende Leistung vollbrachten, voller Einsatz gefordert.
Bereits am Freitagabend ab 21:30 Uhr begann in Cuxhaven das Einschiffen der 158 Optimistenjollen, der ca. 30 Begleitboote und des Gepäcks, was mit insgesamt 2 Frachtern „Helgoland“ und „Björn M“ nach Helgoland transportiert wurde. Eltern und Segler folgten dann am Samstag früh mit der regulären Fähre „Atlantis“. Mit dem Eintreffen der Frachter begann der erste Großeinsatz aller Beteiligten bis alle Optis und Motorboote entladen bzw. zu Wasser gebracht waren, das Gepäck zur Wiese am Yachthafen geschafft und die Zelte dort aufgebaut waren.
Der nächste Morgen belohnte alle mit strahlendem Sonnenschein und moderaten 2-3 Windstärken, so dass sich alle Opti A und B Segler auf die Nordsee südlich der Insel „Düne“ wagten. Auch die Wellen waren unproblematisch, nur die doch recht ungewohnte Tidenströmung machte bei dem geringen Wind insbesondere bei den Starts unseren Hansa-Seglern zu schaffen, so dass sie sich nur im hinteren Drittel platzieren konnten. Dafür war es für die begleitenden Eltern auf dem Motorboot um so schöner. Es gab nicht zu viel zu tun und ab und zu tauchte ein Seehundkopf neben den Booten auf und schaute erstaunt, was denn heute in seinem Revier eigentlich los war.
Das änderte sich jedoch schlagartig am nächsten Tag. Schon in der Nacht wurde es sehr windig und die Zelte flatterten heftig. Morgens stand eine Welle von 2 m vor der Ausfahrt des Südhafens. Das Regattafeld wurde zwar in den etwas ruhigeren Bereich zwischen Helgoland und Düne verlegt, aber trotzdem ging es dort bei 6 Windstärken noch recht unruhig zu. Bereits die Ausfahrt war nicht ganz unproblematisch und die Sicherungsboote begleiteten einen Schwung Optis noch vor dem Start wieder zurück ans Ufer. Die anderen kämpften bei Wind und Welle – der Gezeitenstrom machte ihnen diesmal nicht so stark zu schaffen – um gute Plätze und schlugen sich tapfer. Es herrschte wirklich ordentlich viel Wind und es war schon sehr beeindruckend, wie gut die Segler ihre Boote trotz Wind gegen Strom im Griff hatten. Leonard und Christian konnten sich diesmal gut im ersten Drittel platzieren und kamen entsprechend stolz zurück. Im Motorboot war es diesmal nicht so gemütlich wie am Vortag. So manche Welle platschte über den Bootsrand, es wackelte gut und bald waren alle ziemlich nass. Von der Regatta selbst bekamen wir diesmal nicht so viel mit, da immer wieder ein gekenterter Segler beobachtet und begleitet oder – wenn es ganz schlimm kam – zurück in den sicheren Binnenhafen geschleppt werden musste.
Unmittelbar nach der Regatta begann dann schon wieder der Verpackungsmarathon, da alle Optis und Motorboote schon in die Frachter zu verladen waren. Nur das Gepäck hatte noch Zeit bis zum nächsten Morgen 7:30 Uhr. Bei der anschließenden Siegerehrung gab es für alle Kinder attraktive Sachpreise und für einige Kinder, z.B. die ersten Segler, die keinen Pokal mehr bekommen hatte, noch tollere Sonderpreise. Christian lag in der Gesamtwertung auf Platz 43 und Leonard auf Platz 48 von insgesamt 90 A-Seglern.
Obwohl wir alle nach diesem anstrengenden Segeltag ziemlich geschafft waren, ließen wir es uns doch nicht nehmen, an der abendlichen Abschlussparty mit Musik und Tanz und bester Laune teilzunehmen – teilweise zu lange und mit zu vielen „Caipirinhas“, denn am nächsten Morgen hieß es um 6 Uhr aufstehen und die Zelte abbauen. Danach war dann viel Zeit bis zur Abfahrt der Fähre um 16 Uhr, die für eine Helgoland-Rally der Segler genutzt wurde. Auch hier gab es dank der großzügigen Sponsoren für das Gewinnerteam überaus attraktive Preise, z.B. eine Wii, i-pods, Playstation, Handys und vieles mehr. Leider wurde es dann noch ziemlich spät bis Optis, Motorboot und Gepäck wieder im Trailer und in den Autos verstaut waren und die Rückfahrt zog sich ewig in die Länge, um 1 Uhr nachts kamen wir endlich wieder in Münster an. Aber alle waren sich einig – es hat sich gelohnt und im nächsten Jahr wollen wir wieder nach Helgoland – einem Event das seines Gleichen sucht. (Katrin)