Zu der oben genannten Regatta gibt es zwei Berichte, die hier untereinander veröffentlicht werden.
Windiges Eichhörnchen und Oceanrace-Renner 2023
„Falls Ihr es vom Hafen aus nicht sehen könnt, hier ist Survival angesagt. Wer am wenigsten kentert oder vollläuft ist vorne!“ Das war die erste Nachricht, welche vom Trainerboot am ersten Tag an Land ging. Richtig viel Wind und zum Teil 1,5 m Welle war für uns Binnenländer eine ganz neue Erfahrung.
Aber der Reihe nach: Am Mittwoch sind wir – Carl-Anton und Niklas Stollner, Marleen Vogel und ich – nach Eckernförde aufgebrochen, um am „Eckernförder Eichhörnchen“ teilzunehmen. Da es für uns ein ungewohntes Revier auf der Ostsee ist, haben wir vorher sogar zwei Tage Vortraining beim veranstaltenden Segelclub Eckernförde geplant. Ich wollte mich schon mal mit den Bedingungen – vor allem der Welle – vertraut machen. Also Mittwoch angereist, Optis abgeladen und am nächsten Morgen schnell aufs Wasser. Nur leider fehlte der erwartete starke Wind und vor allem die Welle. Es war also nichts mit „Wellengewöhnung“.
Dafür haben wir am Freitag dann ein ganz besonderes Event mitgenommen: den „Fly-By der Oceanrace Imoca‘s in Kiel“. Dazu sind wir mit dem dem Tornado bis zum Leuchtturm Kiel rausgefahren, haben dort auf die Imocas gewartet, Boris Hermann zugewinkt (und er auch zurück) und ihn ein Stück begleitet. Gut – das haben sehr viele andere auch gemacht und war eine richtig coole Aktion. Danach noch etwas SUP fahren und den Abend genießen.
Pünktlich zur Regatta kam dann der Wind. Satte 23 kn Wind aus NO und viel Welle in der Förde. Am ersten Tag war es ein Ausscheidungsrennen. Mehr als die Hälfte der OptiseglerInnen hat von drei Wettfahrten nur eine oder noch häufiger sogar keine Wettfahrt durchgehalten. Von uns hat es Carl-Anton geschafft, alle Wettfahrten durchzufahren und lag schon deshalb in der Gesamtwertung zurecht und mit großem Respekt der anderen im vorderen Drittel. Nachdem mein Opti ein paar Mal vollgelaufen und ich mehrfach gekentert war, bin ich am ersten Tag während der zweiten Wettfahrt rein gefahren. Auch für Niklas und Marleen waren die Bedingungen nicht gut.
Am zweiten Tag wusste ich etwas besser, was auf mich zukommt und bin entsprechend etwas besser klar gekommen. So konnte ich alle Wettfahrten durchsegeln und mich noch im Mittelfeld eines 75 Starter starken Feldes platzieren, obwohl der Wind ähnlich stark wie am Vortag, aber aus einer etwas anderen Richtung kam. Damit waren die Wellen etwas weniger und es war ein anstrengender, aber richtig cooler Segeltag.
Am Ende war es dann ein richtig starker Platz 28 für Carl-Anton, 58 für Niklas, 66 für Marleen und 44 für mich.
Mattis
Eckernförder Eichhörnchen mit Vortraining 2023
Am 7.6.23 machten wir uns (Mattis, Marleen, Carl-Anton und Niklas) mit Eltern und Geschwistern auf den Weg an die schöne Ostsee zum Eckernförder Eichhörnchen. Fronleichnam und den Freitag danach als Brückentag konnten wir mit unserem Trainer Paul Beumker hervorragend als Vortraining nutzen. Es war mega spannend, die Ostsee mit ihren Wellen kennenzulernen. Die meisten von uns haben beim SCE gecampt. Direkter Blick vom Platz auf die Förde war garantiert!
Außerdem war direkt neben dem SCE ein Marinestützpunkt, an dem auch ein U-Boot stationiert ist. Auf der Förde lernten wir beim Training auch die Bedeutung eines kurzen Tons „Wende nach Steuerbord“ durch ein Marineschiff kennen….
Finn Petzold kam noch als Trainerunterstützung am Freitag dazu. Das war auch gut so, denn bei den gemeldeten Windverhältnissen waren vier Hände und Augen auf dem Mobo besser als zwei…
Freitag spätnachmittags hatten wir auch noch das Glück, die „Malizia“ mit Boris Hermann in Kiel beim fly-by zu sehen. Das Schiff flog im wahrsten Sinne des Wortes vorbei, Wahnsinn!
Samstag und Sonntag war genau passend zur Regatta richtig viel Wind angesagt, mehr als bei den Vortrainings. Der Grundwind lag bei gut 20 Knoten und wehte in Böen mit bis zu 7 Beaufort.
Neben Opti B waren auch Opti A sowie Europe, 420er und 29er vertreten. Es war am Hafen richtig voll, auf dem Wasser in der Bucht entzerrte es sich aber zum Glück. Doch das Startfeld in Opti B war auch schon beeindruckend – insgesamt befanden sich 73 Optis an der Startlinie.
Wie wir später hörten, gab es auch kurz die Überlegung der Regattaleitung, am Samstag keine Starts in Opti B zu unternehmen. Letztlich fand aber alles wie geplant statt. Es gab Samstag und Sonntag jeweils drei Läufe.
Auf dem Wasser hieß es nur: Überleben und im Rennen bleiben! Wer am wenigsten vollläuft und am wenigstens kentert, behält die Nase vorn…
Vertreten waren viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Norden. Wir als Hansa Kids vom Aasee waren einige der wenigen aus NRW und wir haben uns super geschlagen! Es hat sehr viel Spaß gemacht, und wir haben bei Bedingungen, die wir bisher so nicht kannten, viel gelernt.
Von 73 StarterInnen endete Carl-Anton auf Platz 28, Mattis auf 45, Niklas auf 58 und Marleen – die mit ihren unter 30 Kilogramm am meisten zu kämpfen hatte – auf Platz 66!
Alle Eltern waren erleichtert und stolz, als wir wieder im Hafen waren. Es war ein mega Erlebnis. Wir freuen uns schon auf die nächsten großen Wellen!
Niklas Stollner
PS: Danke an Finn für die tollen Fotos, die er vom Mobo aus geschossen hat!