[Im Februar 2025 berichteten wir über die Verabschiedung der beiden Clubmitglieder zu ihrer Ostseeumrundung; in unregelmäßigen Abständen werden sie von ihren Reiseerlebnissen berichten.]
Teil 1: Die Überführung unserer „STINA“ vom Yachthafen Fuestrup in Gelmer bis nach Bremerhaven
16.02.2025
Nachdem uns die Verabschiedungsdelegation des SC Hansa am sonnigen Sonntag, verabschiedet hatten, legten wir um 10:05 Uhr ab. Die Fahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse, außer dass es saukalt war. Die Nacht verbrachten wir in der Marina Recke am Mittellandkanal.

17.02.2025
Nachdem uns die Wasserschutzpolizei (auf Geheiß des Hafenmeisters) den Hafen eisfrei gefahren hatte, konnten wir die gastliche Marina verlassen. Da wir dadurch später, 11:15Uhr, ablegen konnten, erreichten wir den MYC Lübbecke in der Dunkelheit. Heike stand auf dem Bug und leuchtete die Hafeneinfahrt und den Steg aus. Das war schon aufregend.

18.02.2025
Hafentag in Lübbecke. Der Ausflug in die Stadt hat sich aber nicht gelohnt. Viel in der Kälte gelaufen, und der Ort hat uns auch nicht umgehauen.
19.02.2025
Das Ablegemanöver gestaltete sich ein wenig schwierig, da wir rückwärts durch das Eis fahren mussten (wegen Tiefgang). Auch die anschließende Tour ging auf dem Kanal immer wieder durch Eisfelder. In der Weserschleuse bei Minden wurde es spannend. Die Schleuse hat einen Hub von 13,30 m. Gott sei Dank war sie mit Schwimmpollern ausgerüstet, wie die Schleuse in Münster.
Aus der Schleuse heraus mussten wir den Eisbrecher spielen, da sich vor uns eine geschlossene Eisdecke auftat. Aber es ging gut. Um 16:00 Uhr belegten wir die Leinen im Ruderclub Stolzenau. Hafen gut, aber keine sanitären Anlagen. Der Ort ging so. Vielleicht lag es auch an der Jahreszeit, dass das alles so trist aussah.
20.02.2025
Zu unserer üblichen Zeit, so um 10:00 Uhr ging es weiter. Ich hatte mir in Hoya, unserem nächsten Ziel, Stege ausgesucht, welche längs in der Weser lagen. Aber ach du Schreck, die Stege waren weg… Was nun? War ja eigentlich auch klar: Winterzeit. Wir kamen, dank der netten Leute des Wasser- und Schifffahrtsamtes ein paar Meter weiter in ihrem Hafen unter. Waren aber total eingezäunt und wurden nur bis maximal 08:30 Uhr geduldet.

21.02.2025
Da wir ja eine nette Mannschaft sind, legten wir schon um 08:15 Uhr ab. Die weitere Fahrt zur Marina Bremen Wieltsee verlief problemlos. Hier fanden wir eine gute und sehr große Marina vor.
22.02.2025
Hafentag. Die Marina Bremen Wieltsee liegt in der Nähe von Bremen. Daher fuhren wir mit unseren Bordrädern los, um uns Bremen anzusehen. Gewundert haben wir uns über die vielen Gruppen, die mit ihren Bollerwagen unterwegs waren, ja, natürlich auch mit Alkohol. Das waren sogenannte Kohlfahrten, welche um diese Jahreszeit stattfinden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehen bis 18 Uhr und kehren dann in die verschiedenen Lokalitäten ein. Bremen lohnt sich.

23.02.2025
Da wir nun die vorerst letzte Schleuse der Weser vor uns hatten, und danach die Tidengewässer der Weser, begann schon morgens früh die große Rechnerei, wann der beste Zeitpunkt zum Ablegen gekommen ist. Das Ergebnis war 11:30 Uhr.

Da unser nächstes Ziel der Museumshafen in Bremen-Vegesack war, und die Drehbrücke vor dem Hafen nicht funktionierte, mussten wir mindestens eine Stunde nach Hochwasser dort ankommen. Durchfahrtshöhe Brücke = 2,50 m bei Hochwasser. Unsere STINA ist mit gelegtem Mast 3,50 m hoch…. Aber es klappte alles so, wie berechnet. Im Museumshafen legten wir um 15:30 Uhr an (16:12 Uhr = Niedrigwasser).

24.02.2025
Hafentag. Bremen-Vegesack hat zwar einen schlechten Ruf in Bezug auf Kriminalität usw., aber wir bekamen davon nichts mit. Die Weserpromenade mit den höher gelegenen Kapitäns- und Reederhäusern waren sehr schön anzusehen.
25.02.2025
Das Warten an der defekten Brücke auf das ablaufende Wasser machte uns verrückt. Die Zeit saß uns im Nacken, da wir pünktlich zum Niedrigwasser an der Doppelschleuse in Bremerhaven sein mussten. Nachdem wir ein Lot von der Brücke gehängt hatten, und das mit der Höhe der STINA verglichen, konnten wir endlich ablegen (das Heike ihre Idee.)

Nach einer problemlosen Fahrt und der Schleusung in Bremerhaven waren unsere Leinen an der Werft Inselmann unter dem Mastenkran um 17:30 Uhr fest. Absicht: Aufstellung des Segelmastes und Fortsetzung der Reise Richtung Ostsee.
Fazit:
Zurückgelegte Seemeilen = 183 sm. Im Schnitt pro Tag = 25 sm.
Fahrtdauer pro Tag = im Schnitt 5 Stunden.
Das Wetter war durchweg super. Nachts ein paar Tropfen Regen. Aber Temperaturen von -5 bis +10 Grad.
Wir würden solch eine Überführung jederzeit wieder durchführen. Es hat alles, ja, auch die Schleusungen, super funktioniert.
Bis demnächst
Herzlichst Eure Heike und Klaus