Wind und Welle – Wintertraining 2023 in Andijk am IJsselmeer

Nach der Saison ist vor der Saison – das dachten sich insgesamt 32 Opti- und ILCA-Segler*innen aus NRW und Niedersachsen und folgten vom 17. bis zum 19. November dem Winter-Trainingsangebot des Landesstützpunkts Aasee nach Andijk ans IJsselmeer.

Dort fanden sie beste Bedingungen vor. Viel Wind sowie eine ordentliche Welle, und das gleich an beiden Trainingstagen! Los ging es schon am Freitagabend, ein ganzer Tross von Autos und Hängern bevölkerte den bereits winterfesten Jachthaven Andijk. Nach und nach nahmen die Optis und ILCAs (früher: Laser) sämtliche Lücken zwischen den Wintertrailern der Yachten ein und bereiteten ihre Boote für den Trainingsstart am Samstag vor. Geschlafen wurde im nahegelegenen Ferienpark IJsselhof, dort gab es auch abends ein erstes gemeinsames Abendessen und ein „Get together“ der drei verschiedenen Trainingsgruppen.

Der erste Trainingstag begann für die jungen Segler*innen mit einer Dusche von oben. In strömendem Regen und bei üsseligen 5 Grad Lufttemperatur ging es zur ersten Einheit aufs Wasser. Dort blies es mit 22 Knoten im Mittel schon ordentlich. Tapfer kämpften sich die Schützlinge von Opti-Trainer Paul Beumker, Opti-Trainerin Lena Voigt und ILCA-Coach Christoph Möhring durch Startübungen, Läufe sowie Wellentraining auf Kreuz und Vorwind. Nachmittags frischte es noch weiter auf, bis zu 35 Knoten erreichte der Wind. Das sorgte dafür, dass vor allem die leichteren und jüngeren Optikids Theorieprogramm absolvierten, während sich die Größeren und die ILCAs in einer kurzen Wassereinheit nochmal Wind und Welle stellten.

Am zweiten Trainingstag wurden die 32 jungen Segler*innen von der Sonne begrüßt, der Wind hatte sich allerdings noch nicht verabschiedet – im Gegenteil! Zunächst wartete das Trainerteam noch ab, die morgendlichen 36 Knoten sollten sich noch ein wenig auf 27 bis 30 Knoten abschwächen. An Land wurde nochmals Material gecheckt und wild getrimmt, in der Gewissheit, dass der Wind draußen keine Gnade kennen wird.

Und das schon im Hafen, wie sich herausstellte. Bei 30 Knoten ging es raus. Einige Optis schafften nicht mal die knackige Kreuz durch das schmale Hafenbecken, die den jüngsten Segler*innen einen schnellen Wechsel von Wenden und Ausreiten auf engstem Raum abverlangte. Die, die es bis vor die Mole schafften, hörte man dann nur noch laut jauchzen und kreischen – vor Freude! Paul Beumker und Lena Voigt legten ein Dreieck aus, das ihre Schützlinge absolvieren sollten. Die probierten sich bei diesen harten Bedingungen aus und flogen regelrecht über das IJsselmeer. Auch die 13 ILCA-Segler*innen jubelten und nutzen den Wind für ein effektives Windtraining und eine sehenswerte Fotosession.

Nach 2,5 Stunden hatten dann auch die Letzten ihre Kräfte aufgebraucht und kamen abgekämpft, aber sehr happy in den Hafen: „Der Wind war einfach der Knaller. Das hat so einen Spaß gemacht, wir sind echt abgehoben auf dem Wasser.“, resümierten Carl-Anton Stollner (SHM) und Leichtgewicht Marleen Vogel (SHM), die mit ihren 27 Kilo nur so über die Wellen flog: „Ich liebe den Wind da draußen! Ich hätte nie gedacht, dass ich das durchhalte. Aber ich glaub‘, ich kann an den nächsten Tagen nicht so gut laufen. Ich hab‘ jetzt schon Muskelkater.“

Der besondere Dank des Landesstützpunkts Aasee gilt – neben dem Trainerteam Christoph Möhring, Paul Beumker und Lena Voigt – den betreuenden und unterstützenden Eltern vor Ort sowie dem SVNRW, der uns für das Training eines seiner Motorboote zur Verfügung gestellt hat. Ohne die Hilfe, die Leihgabe und die Unterstützung von Mobo-Koordinator Christoph Vogelsang wäre es nicht möglich gewesen, ein qualifiziertes Training für so viele junge Nachwuchssegler*innen anzubieten. Herzlichen Dank!

Alexandra Vogel
Landesstützpunkt Segeln am Aasee

Über 200 Teilnehmer*innen bei der YES 2023

Am Pfingstwochenende war es mal wieder soweit, und zwar fand in Kiel die Young Europeans Sailing (YES) Regatta statt. Es sind sechzehn Mitglieder vom Landesstützpunkt SHM angetreten, welcher somit gut vertreten war.

Am Samstag haben die Teilnehmer*innen aus sieben Ländern, aufgeteilt in drei Bootsklassen ILCA 4, ILCA 6 und ILCA 7, drei Wettfahrten bei schwachem Wind und Wellengang absolviert. Durch die immer mal wieder auftretenden Startverschiebungen haben sich die Segler*innen auch gut amüsieren können. Dazu haben die schöne Gemeinschaft des Segelclubs Hansa Münster und das gute Wetter vor Ort entschieden beigetragen.

Am zweiten Tag mussten die Segler*innen mentale Stärke beweisen. Da es kaum Wind gab, durfte man sich im Boot nicht bewegen, um die Geschwindigkeit nicht zu verlieren.  Aus diesem Grund wurden am selben Tag auch nur zwei Wettfahrten gesegelt.

Auch am letzten Tag der Regatta sind wir nur noch zwei Läufe gesegelt, da es am frühen Morgen kein/ wenig Wind gab, so dass der Start um zwei Stunden verschoben wurde.

Nach der Regatta wurde den Segeln vom SHM die Möglichkeit gegeben, noch einen Tag länger an der Ostsee zu trainieren, um die Techniken zu perfektionieren und um aus Fehlern zu lernen, damit man für´s nächste Mal noch besser vorbereitet ist.

Insgesamt waren wir 206 Laser-Teilnehmer und -Teilnehmerinnen, die alle Spaß und Freude am Ende der Regatta hatten, was, wie ich finde, das Wichtigste ist!

Michael (Text)
Lars (Fotos)