Kieler Woche mit den Augen einer Mutter

Wir haben schon viele tolle Dinge über die traditionelle Kieler Woche (18.-26.6.) gehört, wohl die größte Regatta seiner Klasse. Und jetzt haben wir es persönlich gesehen. Was für ein Erlebnis!
In diesem Jahr ist das schon das vierte Mal, dass wir in Kiel waren, ein Kooperationstraining (Trainingslager aller Landes-Kader), dann die YES-Regatta, danach ein Trainingslager für die KiWo. So kann man sagen, dass wir das Revier ein wenig kennengelernt haben. Letzte Woche haben wir mitbegleitet, wie schnell im Hafen alles für das größte Segelevent aufgebaut wird…
Alles super organisiert, trotz 2.000 Segler war der „Check-in“ in einer halben Stunde erledigt, mit allen Drum und Dran, und das Boot stand auch blitzschnell vorbereitet für den ersten Regattatag. In der ersten Woche gehen die nicht olympische Bootsklassen in den Wettkampf und danach die olympischen Bootsklassen. Bei uns sind es 12 Bootsklassen, bei den 470ern war es die die Junioren- Weltmeisterschaft und bei den J/70ern die Europameisterschaft.
Im Laser Radial Open gab es 142 Anmeldungen aus 18 Ländern (u. A. aus Ungarn :-), Hong Kong, Indonesien, Indien, Israel, Oman, Russland, etc.) Es wurde in 3 Gruppen gesegelt.
9:30 Steuermannsbesprechung
13:00 Start 1. Lauf
Kielerwoche 2016Die Aussteller und Bühnen waren immer gut besucht, auf dem ganzen Hafen­gelände war ständig was los, z. B. jeden Morgen um 8 Uhr war Wetter­vorhersage, ganz pro­fessionell, aber auch für Rookies verständlich erklärt, was auf dem Wasser zu erwarten ist.
Am ersten Tag waren die Wind­verhältnisse optimal: 14 Knoten, mit Böen bis zu 21 Knoten. Für diesen Tag waren 3 Wettfahrten geplant, die auch zügig durchgezogen worden sind. Der erste Lauf lief richtig gut, Christoph ist 7.! geworden, im zweiten und dritten Lauf konnte er diese Position leider nicht halten.
Kieler Woch 2016 Laserfeld Zum 2. Segeltag bekam Chris vom Kader-Trainer die Aufgabe zu versuchen in die „Gold-Fleet“ zu kommen (d.h. am Ende des 2. Tages müsste er mindestens 40. sein.) Morgens war er noch auf Platz 41, er hat alles versucht, aber es war nicht sein Tag. Es hat nichts geklappt, er hat zweimal den 29. Platz und einmal 27. Belegt. Damit war am Ende des Tages klar: er kommt in die silberne Gruppe! Das war sein Ziel vor der Regatta, also hat er trotz schlechtem Tag versucht, sich zusammenzureißen und auf die nächste Läufe zu konzentrieren.
Der dritte Regattatag fing ähnlich an wie die ersten beiden, es waren super Windverhältnisse (vielleicht ein bisschen zu viel für seine knapp 60 kg) Allerdings hatte er schon die ersten beiden Tagen in seinem Körper gespürt: 2 Tage jeweils 6-7 Stunden auf dem Wasser, bei 4 Beaufort reichen eigentlich schon…
Kieler Woche Laser An dem Tag hatte er einen tollen Lauf gehabt, wo er an der…. Tonne noch Fünfter war, leider aber gekentert ist… Und das Feld war so dicht, dass er mit diesem Fehler gleich 9 Plätze verloren hat. Damit ist er im Gesamtergebnis einen Platz nach hinten gerutscht, auf Platz 63. Da für den letzten Tag deutlich weniger Wind vorhergesagt wurde, war es nicht überraschend, dass es nur ein Lauf zu Ende gesegelt werden konnte. Allerdings sind von 40 aus seiner Gruppe insgesamt 26 Segler wegen BFD disqualifiziert worden… Darunter leider auch Christoph…
So ging nicht mit den besten Erlebnissen seine erste Teilnahme an der Kieler Woche zu Ende.
10 Läufe, mit Seglern aus 16 Nationen – 120 Segler wurden letztendlich gewertet aus den 142 Anmeldungen, Christoph wurde 66. Knapp am Anfang der zweiten Hälfte.
Einerseits ist es erfreulich, dass er in seiner Altersklasse von 18 Startern den 4. Platz belegte. (Jahrgang 2001 war sowieso der jüngste, der überhaupt gemeldet werden konnte), andererseits war ja die Chance auf die goldene Gruppe so nah, dass er sich geärgert hat, dass es nicht geklappt hat, da reinzukommen…
Auf Wiedersehen, nächstes Jahr in Kiel!
Wir kommen wieder 🙂 (Emese M.)

Kieler Woche 2012

Kielerwoche 2012Vom SHM nahm in diesem Jahr offenbar nur Leonard aktiv an der Kieler Woche teil. Da diesmal die Mutter von Nils als Supportfrau an der Reihe war, verfolgten wir das Kieler Geschehen von Münster aus vor allem auf der Homepage, denn die telefonischen Kontakte waren spärlich und kurz. Offenbar herrschten am ersten Tag der Internationalen Klassen traumhafte Segelbedingungen, viel Sonne, Wind und Welle. Die 420er starteten in 3 Gruppen, 143 Boote, 82 davon Deutsche, ansonsten war das Feld mit Seglern aus insgesamt 14 Nationen sehr international aufgestellt. Der Wind kam aus Ost mit anfangs 4 Bft., später bis zu 5 Bft.. Die meisten Klassen konnten 3 Wettfahrten segeln. Abends ein Anruf von Leo, er ist recht zufrieden, der erste Lauf lief noch nicht so gut, Platz 19, mit zunehmendem Wind lief es dann besser, Plätze 8 und 6 ergaben insgesamt Platz 18, damit ist er an diesem Abend 8. Deutscher, ein super Ergebnis. Auch am zweiten Tag ist er ganz zufrieden, Plätze 16, 26 und 4 führten zu einer Gesamtplatzierung auf Platz 25. Damit kam das Team souverän in die „Goldfleet“, in der die besten 48 Segler der Gesamtliste an den letzten beiden Tagen gegeneinander antraten. Dort lief es dann leider nicht mehr so rund. Böige Winde um 4 von Land mit vielen Drehern waren unberechenbar, Kommunikationsprobleme an Bord erschwerten die Situation und das Pech einer Kenterung sowie ein zerrissener Spinnaker waren wohl mit die Ursache, um die beiden deutlich nach hinten zu werfen – In der Goldfleet verzeiht die Konkurrenz keinen Fehler! Mit den zusätzlichen Platzierungen 41, 24, 30, 25 und 46 bei nur einem Streicher endete die Kieler Woche mit dem 37. Platz in der Gesamtwertung, damit sind sie 16. Deutsches Team von 143 teilnehmenden Booten. (Katrin)