Segelfreizeit in Friesland im Mai 2024

Am Freitag, den 27. Mai 2024, war es wieder soweit: 48 Mitglieder unseres Segelvereins machten sich auf den Weg nach Koudum /NL, um an der 27. Segelfreizeit am Heegermeer teilzunehmen. Dort angekommen, bezogen wir nach herzlicher Begrüßung unsere sechs Ferienhäuser und einige erkundeten bereits im Anschluss die Umgebung und den Ort. Die Lage der Häuser im Ferienpark De Kuilart ist sehr schön. Von dort aus hatten wir nicht nur einen wunderbaren Blick in Richtung Hafen, sondern auch einen recht kurzen Weg zum Anleger.

Bereits am frühen Nachmittag standen fünf der zwölf gebuchten Polyvalken für uns zur Verfügung und die ersten Segler*innen konnten es kaum erwarten, in See zu stechen. Der Wind war anfangs noch schwach, frischte jedoch am späten Nachmittag auf. So ließen es sich einige Seglerinnen und Segler unserer Gruppe nicht nehmen, auch nach dem Abendessen noch einen Törn zu wagen.

Das Abendessen (so wie auch das Frühstück) wurde von jeweils zwei Häusern gemeinsam eingenommen. Es gab leckere Gyros- und Spargelsuppe zur Auswahl. Der Appetit war riesig und die Töpfe anschließend leer. Den Abend ließen wir gemütlich bei Bier, Wein und anregenden Gesprächen ausklingen.

Am nächsten Morgen begann der Tag mit einem Segelausflug von Koudum aus nordwestlich in Richtung Heeg. Unsere Gruppe segelte an einer Plattbodenschiff-Regatta vorbei und legte zum Mittag auf der Insel Nieuwe Kruispolle an. Dort genossen wir die beim Frühstück geschmierten Butterbrote. Nach dieser Pause teilte sich die Gruppe: Einige Boote segelten weiter in Richtung Heeg, während andere nach Elahuizen fuhren. Bei sonnigem Wetter und gutem Wind kehrten wir schließlich gegen Abend in den Heimathafen zurück.

Am Abend wurde gemeinsam gegrillt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereiteten köstliche Salate zu, und auf dem Grill brutzelten das Fleisch sowie vegetarische Leckereien. Der Abend endete wieder spät in einer fröhlichen Runde, in der die Erlebnisse des Tages ausgiebig besprochen wurden.

Auf Grund der nicht ganz idealen Wetterbedingungen begann unser Segeltörn am Sonntag erst um 11 Uhr und auch der Ausblick auf das Wetter am Nachmittag ließ nichts Gutes erahnen. Es gab für den Nachmittag eine Sturm- und Gewitterwarnung. Nachdem sich alle Boote im Hafenbecken gesammelt hatten, fuhren wir gemeinsam nach Elahuizen, wo die Gruppe einen Mittagsstopp einlegte. Während wir uns mit Appeltaart und Carrot Cake versorgten, verkündete Klaus Veelker, dass er im nächsten Jahr leider nicht an der Freizeit teilnehmen könne. Er stellte Oliver Koen vor, der die Planungen der Touren für die nächste Freizeit übernimmt.

Am Nachmittag änderte sich das Wetter wie angekündigt. Alle Boote nahmen den direkten Weg zum heimischen Anleger. Rechtzeitig vor dem einsetzenden Gewitter lagen unsere Boote wieder sicher vertäut im Hafen.

Aufgrund dieser Wetterbedingungen fiel das geplante Segeln zur Pizzeria in Stavoren aus. Nachdem wir uns alle wieder etwas aufgehübscht hatten, ging es in Fahrgemeinschaften mit dem Auto nach Stavoren. Einige nutzten die Gelegenheit, den Ort zu erkunden oder am Hafen ein Kaltgetränk einzunehmen. Das anschließende Abendessen in der Pizzeria De Kruitmolen war ein sehr schöner Abschluss des Tages und auch der Freizeit. Wir dankten noch einmal herzlich Hedwig Hörbelt-Grantzow für die perfekte Organisation und auch Klaus Veelker für die hervorragende Planung der Segeltouren.

Anschließend fuhren bereits einige Teilnehmer wieder Richtung Münsterland und die Verbliebenen machten sich noch einen letzten gemütlichen Abend in der Unterkunft.

Für uns war es die erste Segelfreizeit und es hat sehr viel Spaß gemacht. Wir haben eine sehr sympathische Seglergemeinschaft kennengelernt und sind beim nächsten Mal gern wieder mit dabei.

Frauke und Ralf

Segelfreizeit in Koudum 2023 – bestes Segelwetter und tolle Stimmung

Vom 2. bis zum 5. Juni 2023 ging es für fünfzig SHM-Mitglieder nach Koudum in die jährliche Segelfreizeit am Heegermeer. Viele von uns waren bereits mehrfach dabei, für mich sollte es die erste Segelelfreizeit sein.

Die ersten Teilnehmer trafen bereits Freitagmittag im Vakantiepark De Kuilart ein und konnten mit den ersten fünf Polyvalken das Segelrevier erkunden. Der Ferienpark liegt in einer wunderschönen Umgebung, die besonders zum Wassersport geeignet ist, also für uns Segler optimal. Die geräumigen Ferienhäuser waren perfekt, so dass in jedem Haus acht Personen untergebracht werden konnten. Es fehlte uns an nichts und Dank der großartigen Organisation von Hedwig waren alle Kühlschränke und Schubladen gut gefüllt. Kontakte in den Hausgemeinschaften und der gesamten Gruppe wurden sehr schnell geknüpft und alle fühlten sich innerhalb kurzer Zeit sehr wohl und freuten sich auf das gemeinsame Segelwochenende. In gemütlicher Runde wurde gemeinsam gegessen, und zu vorgerückter Stunde probierten wir dann auch unsere Gesangskünste aus. Wir bildeten einen großen Stuhlkreis und sangen mit musikalischer Begleitung von Dagmar Shanty-Lieder, das erinnerte einige von uns an frühere Jugendfreizeiten. Einfach toll!

Der Plan für Samstag: 8 Uhr aufstehen – 9 Uhr frühstücken – 10 Uhr losfahren. Nach dem ausgiebigen Frühstück auf unseren sonnigen Terrassen standen zwölf Polyvalken für uns bereit. Noch vor der Abfahrt wurden die Boote überprüft und das Mastlegen geübt, welches sich im Laufe des Tages als sehr wichtig herausstellen sollte. Gut gelaunt und bei bestem Segelwetter mit 3-4 Beaufort ging es für uns jeweils zu viert auf einem Boot zum ersten Treffpunkt, der Nieuwe Kruispolle. Schön anzusehen waren unterwegs die vielen Segelboote und die typisch niederländischen Plattbodenschiffe. Ein Boot von uns benötigte allerdings etwas Unterstützung durch die Vereinskollegen, da es ein Motorproblem hatte. Hier wurde sehr deutlich, was eine tolle Gemeinschaft ausmacht, und so konnte auch das letzte Boot sicher anlegen.

Nach einer kurzen Rast mit belegten Broten und diversen Getränken ging es für uns weiter durch die „Swarte Walde“ in Richtung Koudum. Um die Brücken entlang der Koudumer Far zu passieren, musste nun der Mast gelegt werden, das hatten wir ja gut geübt. Im Hafen von Koudum legten wir uns mit unseren Booten ins Päckchen, um den idyllischen, kleinen Ort zu erkunden und eine Mittagspause in der Cafetaria de King einzulegen. Anschließend ging es für einige von uns zurück in den Heimathafen, andere nutzten das gute Wetter zu einem weiteren Segelausflug. Das gemeinsame Grillen stand abends auf dem Programm. An einer langen Tafel wurde geklönt, gefachsimpelt und von diversen Segelabenteuern berichtet.

Am Sonntag konnten wir eine Stunde länger schlafen, so war der Plan. Es stellte sich jedoch heraus, dass einige Frühaufsteher unter uns waren. Bei dem Geruch von Kaffee und Rührei saßen wir alle schnell wieder gemeinsam auf den Terrassen. Bei frühsommerlichen Temperaturen waren wir um 11 Uhr startklar an unseren Segelbooten, jede Bootsbesatzung legte ihr Ziel selbst fest, und für uns ging es zum ersten Ziel – Elahuizen. Hier sollte es ein hervorragendes Appelgebak geben, und so war es dann auch. Allerdings hatte das „Cafe De Fluessen“ nicht mit einer so großen Anzahl an Gästen gerechnet und das Appelgebak war sehr schnell ausverkauft.

Danach hieß es dann schon für mehrere Teilnehmer Abschied zu nehmen, für die übrigen stand der Nachmittag zur freien Verfügung – segeln, schwimmen oder aber auch chillen und sich auf das Abendprogramm vorbereiten. Es ging mit den Booten nach Stavoren in das Restaurant De Kruitmolen, auch hier mussten wir zuvor wieder mit gelegten Masten eine Brücke passieren. Ein weiterer gemütlicher Abend bei hervorragendem Essen und gut gelaunten Segelfreunden stand auf dem Progamm. Es galt aber auch Danke zu sagen – Hedwig hat wieder dafür gesorgt, dass sich alle auf die nächste Segelfreizeit freuen.

Für den großen Rest von uns hieß es am Montag die Häuser zu räumen und besenrein zu hinterlassen. Es war ein tolles Wochenende mit vielen netten Leuten, einer hervorragenden Organisation und bei allerbestem Segelwetter. Ich bin im nächsten Jahr gern wieder dabei!

Text: Sylvia
Fotos: Teilnehmer*innen

Jugendtörn 2021

Freitag: Heeg bis Galamadammen

Das Wochenende begann am Freitag Morgen am Hansa. Kurz nach 7 Uhr waren tatsächlich alle da und wir brachen eine gute Stunde später Richtung Friesland auf. Mit vier Fahrgemeinschaften kamen Kinder und Teamer bis zum späte Vormittag problemlos in dem kleinen Ort Heeg in der Gemeinde Súdwest-Fryslân an. Die gecharterten Boote – vier Fox 22 – lagen dort bereits.

„Jugendtörn 2021“ weiterlesen

24. Segelfreizeit in Heeg

14.06. – 17.06.2019

Am verlängerten Wochenende nach Pfingsten fand auch in diesem Jahr die Segelfreizeit am Heegermeer vom 14.06. bis 19.06.2019 statt. Diesmal hatten sich mehr als 45 aktive Sportler für die Teilnahme angemeldet. Neben bekannten alten Hasen waren diesmal auch eine Reihe Erstteilnehmer mit von der Partie. Wieder einmal gelang es Hedwig Hörbelt-Grantzow, die herausfordernde Organisation des Wochenendes hervorragend zu meistern. Alle Teilnehmer wurden in Komfort-Ferienwohnungen der Ferienanlage Pharshoeke untergebracht. Aus ehemaligen Holzhütten sind inzwischen komfortable Ferienhäuser mit Küchenzeilen bestehend aus Spülmaschinen und kombinierten Herd/Mikrowellenkombinationen geworden. Die Boote, allesamt Polyvalken mit kleinem Heckmotor, wurden von den Skippern bereits an die Anlegestellen vor den Häusern festgemacht.

Die Anreise und der Einzug in die Unterkünfte erfolgte wie geplant, sodass bereits am Freitag zeitig der erste kleine Törn zur nahe gelegenen Insel erfolgen konnte. Nachdem alle ihre Betten bezogen und sich in den Häusern eingerichtet hatten konnte auch schon das gemeinsame Abendessen im Garten eingenommen werden. Zum frühen Abend sind dann alle in die Boote und zur dem Heimathafen vorgelagerten kleinen Insel im Heegermeer gesegelt. Unter Motor wurden zunächst die Liegestellen der Boote verlassen und die Segel auf dem Wasser gesetzt. Eine durchaus schauklige Angelegenheit bei den Windstärken von 3 – 4 Bft. Die Insel war bereits von anderen Seglern gut besucht, so dass wir unsere Boote in Päckchen am Steg vertäuen mussten. Alsbald brannte das Lagerfeuer mit dem mitgebrachten Holz und alle hatten viel Vergnügen an den gemeinsam gesungen Shantys, die Hubertus Deuerling auf der Gitarre gekonnt begleitete. Eine Gruppe niederländischer Studenten bereiteten sich auf die Übernachtung in ihren Polyvalken vor. Wir hingegen bevorzugten es, die Insel bei Vollmond zu umsegeln um in der Nacht wohlbehalten den heimatlichen Anlieger zu erreichen.

Der Samstag überraschte zunächst mit Regenwetter. Die Skipperbesprechung nach dem Frühstück endete mit dem Ergebnis, die Schlechtwetterfront abzuwarten, um dann aber gegen 13:00 Uhr zu starten. Zeit genug für einen Sparziergang in die schöne Altstadt von Heeg. Der Regen hatte noch nicht ganz aufgehört, da bestiegen die Ersten bereits die Boote. Die große Frage, was soll ich anziehen wurde mit Segelhose und Segeljacke beantwortet. Der Wind war noch kräftig. Die erfahrenen Skipper entschieden die Großsegel zu reffen. Alle Vollmatrosen legten gegen 13:30 in Richtung Elahuizen ab. Der Regen verzog sich schnell, die Sonne kam zum Vorschein und ließ eine kräftige Briese die kleinen Boote vorantreiben. Die an den Spitzen der Gaffeln in den Vereinsfarben Gelb und Rot angebrachten Wimpel verteilten sich bald auf dem großen Meer und waren manchmal kaum noch zu erkennen. Der Wind ließ Wellen kräftig gegen den Bug der Schiffe peitschen. Für den, der vorne am Mast des Bootes platzgenommen hatte, machte sich die dicke Segelkleidung jetzt bezahlt. Wenn mehr als 40 Gäste ein kleines Hafencafe aufsuchen, muss das gesamte Personal Höchstleistungen erbringen. Appelgebak mit Slagroom war der Renner auf der Karte und die heimliche Leibspeise unseres Vereinsvorsitzenden Klaus Mechler. Der von manchen mit Heißhunger erwartete Burger entpuppte sich hingegen als Flopp, da ohne Frittjes serviert und scheinbar das teuerste Gericht auf der Karte. Die Rückfahrt gestaltete sich ebenso aufregend, wie die Hinfahrt, so dass nach einem geselligen Abend viele bereits frühzeitig die Kojen zum Schlafen aufsuchten. Bei guten Gesprächen ist man übereingekommen, dass graue Campinggasflaschen gegenüber roten die bessere Wahl seien.

Der Sonntag begrüßte uns mit Sonnenstrahlen. Nach kräftigem Frühstück war für heute als erstes Ziel die Kleinstadt Balk am Slotermeer angepeilt. Über kleine vom Heegermeer abzweigende Kanäle segelten wir zunächst nach Woudsend. Der Wind blies stetig, dennoch legte sich ein besonderes Gefühl der Ruhe über dass Boot, wenn es durch die Kanäle glitt. Gelegentlich kamen Freizeitkapitäne auf ihren schicken Motorbooten entgegen und grüßten freundlich. Die Zufahrt zum Slotermeer wird in Woudsend durch eine Zugbrücke versperrt. Wir haben kurzerhand den Baum gelegt und konnten mit Motorkraft ungehindert die Brücke passieren. Am Ende des Kanals öffnet sich vor uns das Slotermeer und blies kräftigen Wind in die Segel. Das Ziel selbst war mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Die Skipper segelten einige lange Schläge in die grobe Richtung, bis endlich unser Ziel immer deutlicher hervortrat. Einige besichtigten nach einer Stärkung im Hafencafe den Ort Balk, andere segelten direkt zurück, weil sie bereits frühzeitige die Rückreise nach Münster antreten mussten. Vier Bootsbesatzungen nutzten die Zeit für einen weiteren Abstecher und segelten mit Raumschots- und Vorwindkursen nach Sloten. Sloten ist die kleinste Stadt der Niederlande. Nach einem Rundgang durch den idyllische Ort und einer großen Portion Frietjes met Mayo ging es auch für uns an die Rückfahrt nach Heeg. Der späte Nachmittag brachte bei sonnigem Wetter noch einmal Wind in die Segel der Polyvalken und wir ließen so manche blitzende Motoryacht in unserem Kielwasser zurück.

Der Sonntagabend ist stets für ein gemeinsames Essen in einer mit unseren Booten erreichbaren Gaststätte vorgesehen. Diesmal hatte Hedwig für uns das Kerk-Restaurant `t Ponkje reserviert. Die Gaststätte befindet sich in einer kleinen profanisierten Kirche in Woudsend. Die Betreiber hatten für uns in einem Raum oberhalb des Kirchenschiffes eingedeckt, der nur durch eine steile Stiege erreichbar war. Bei leckeren Fisch- und Fleischgerichten konnten die in den Tagen zuvor aufgebrauchten Energiespeicher wieder gefüllt und die Erlebnisse noch einmal verarbeitet werden. Die Rückfahrt zu den Unterkünften im Lichtschein des Mondes läutete gleichsam auch das Ende dieser Segelfreizeit ein. Die Boote wurden noch am Abend an den Verpächter für neue Abenteuer zurückgegeben. Nach dem morgendlichen Frühstück und dem Großreinemachen verließen alle die Anlage in Richtung Heimat oder setzten ihren Urlaub an der See an anderer Stelle fort. Diejenigen, die noch mehr von den Niederlanden sehen wollten verbrachten auf der Rückfahrt eine Weile in der alten Hansestadt Hattem, eine Gemeinde in der niederländischen Provinz Gelderland, und ließen so die gelungene Segelfreizeit gemeinsam ausklingen.

Tot siens Heeg bis zum nächsten Jahr am ersten Wochenende nach Pfingsten.

(Leo und Petra)

Segelfreizeit Heeg ’17

Die Segelfreizeitleute„Alle Jahre wieder“ könnte auch das Motto der traditionellen Segelfreizeit des SHM nach Heeg sein, die immer am Wochenende nach Pfingsten stattfindet. So machten sich auch dieses Jahr vom 9.-12. Juni wieder etwa 30 Frauen und Männer sowie ein paar Jugendliche auf den Weg ins niederländische Friesland, um gemeinsam die Gewässer um Heeg mit Polyvalken unsicher zu machen.
Eine gute Mischung zwischen langjährigen TeilnehmerInnen und Neulingen machten auch diese Freizeit zu einem angenehmen Ereignis. Wie immer war auch diesmal alles von Hedwig Hörbelt-Grantzow perfekt vorbereitet und organisiert, inklusive des Wetters. War die Anreise der meisten TeilnehmerInnen am Freitag noch von starkem Regen begleitet, öffnete sich am Nachmittag der Himmel und lud die ersten Ungeduldigen zum Segeln ein.
Nach dem gemeinsamen Abendessen mit der mittlerweile ebenfalls traditionellen kräftigen Suppe gab es dann einen Ausflug auf die Rakkenpolle, Hubertus an dem Klapfeder kleinen Heeg vorgelagerten Insel, die zuvor von den Crews mehrmals umrundet wurde. Nach und nach fanden sich die Boote dann in dem kleinen Inselhafen ein und einige SeglerInnen machten sich daran ein Lagerfeuer zu errichteten. Als letztes traf dann auch noch das Proviantboot ein. Hubertus Deuerling hatte seine Gitarre und Liedertexte im Handgepäck, so dass der Versuch gestartet wurde gemeinsam zu singen. Mit gewissem Erfolg wurden dann mit Klassikern wie „Kaperfahrt“ und „Bolle“ gegen eine Motorbootcrew angesungen, die die Insel mit Lautsprechermusik akustisch zumüllte.
Mit Einbruch der Dunkelheit ging es dann unter Segeln und mit einigen weiteren Inselumrundungen zurück zu den Unterkünften, wo der Abend einen gemütlichen Ausklang fand.
Für den Samstag hatte Klaus Veelker dann wieder eine Tour vorbereitet – ebenfalls wie immer perfekt vorbereitet –, die bei Traumwetter und gutem Wind von 3-4 Beaufort erfolgte. Dabei ging es zuerst über das Heeg"Kanalfahrt"er Meer in den Woudsenderrakken, wo kreuzen im Kanal angesagt war. Einige Crews nutzten dabei die Gelegenheit „Schilfmanöver“ zu üben. Vor Woudsend mussten dann die Masten gelegt werden, um die Brücke des Städtchens zu passieren. Nach dem Durchfahren der Brücke und Wiederaufrichten der Masten ging es dann noch eine kurze Strecke unter Motor durch den Kanal, bevor im Sloter Meer wieder die Segel gesetzt werden konnten. Dort ging es unter kräftigen 4 Beaufort nach Balk. Ein herrlicher Segelspaß! Im Hafen mussten dann wieder die Masten gelegt werden, denn nun stand eine längere Kanalfahrt an. Um direkt nach Balk hereinzufahren, waren zunächst einige sehr niedrige Brücken zu passieren. Hierbei waren die Boote mit großem „Crewgewicht“ klar im Vorteil, denn sie konnten wegen des größeren Tiefganges den Mast auf der Maststütze belassen. Nach geringen Schwierigkeiten vor allem der „leichten Crews“ bei der Brückendurchfahrt wurde dann im dem kleinen Städtchen Rast gemacht, wo sich die Crews mit „Kibbeling“ und anderen Köstlichkeiten der niederländischen Küche stärkten. Nun folgte eine lange Kanalfahrt unter Motor, die durch offene Felder und Wälder und gelegentlich an Straßen vorbei führte und zum gemütlichen Entspannen oder auch einem Nickerchen einlud. Die GrillmanschaftVor Galamadammen ging es dann in die kleinen Gewässer der „Alde Karre“, „De Holken“ und „De Oarden“. Dort wurden die Masten gesetzt und der Rückweg nach Heeg unter Segeln angetreten, der von raumen Wind mit etwa 3 Beaufort und viel Sonne begleitet wurde. Nach Durchfahren einer Engstelle ging es dann in das große Gewässer des „Fluessen“, wo sich die Boote allmählich trennten. Einige Crews packte dabei das Rennfieber und es wurde versucht alles aus den Polyvalken heraus zu holen. Andere segelten noch in der Gegend herum und einige machten noch einen Stopp in Elahuizen, um sich an kühlen Getränken zu erfreuen. Nachdem nach und nach alle Boote wieder an den Stegen direkt vor der Unterkunft angekommen waren, ging der Abend in das traditionelle gemütliche Grillen über.
Für den Sonntag war vormittags ein Ausflug nach Elahuizen angesagt. Dabei ging es auf der Kreuz an einer mehr als eindrucksvollen Plattbodenschiffregatta vorbei, die bereits am Tag zuvor begonnen hatte. Die „Rennboote“ konnten wir schon seit Freitag bewundern, da sie direkt gegenüber von unserem Quartier im Pulk lagen. Am Sonntag offenbarte sich aber erst das ganze Spektakel, da nun recht nahe an dem Regattakurs vorbei gesegelt werde konnte. Gegenüber den Segelkünsten der Crews auf diesen Schiffen kam man sich dann auf den Polyvalken sehr klein und bescheiden vor. Gegen Mittag trafen sich die Crews dann in dem kleinen Hafen von Elahuizen, um sich dort in „De Nieuwe Melkfabriek“ mit Kaffee und „appeltaart“ oder auch einer Leeze zu stärken. Danach wurde die Boote neu verteilt und die TeilnehmerInnen, die sich am Nachmittag wieder auf die Heimreise nach Münster begeben wollten bzw. mussten, segelten zurück nach Heeg. SegelnDer Rest tobte sich noch bei herrlichem Segelwetter auf dem Flüssen aus. Abends gab es für die verbliebenen TeilnehmerInnen dann noch einen Ausflug zum gemeinsamen Abendessen nach Woudsend in das „Café Restaurant de Watersport“. Nach üppigem und gutem Mahl erfolgte die letzte Segelfahrt zurück nach Heeg. Dabei stand zunächst eine Fahrt durch den Kanal unter schwierigen, im Windchatten der Bäume, teils flauten haften Windverhältnissen an. Bei einigen Booten brach dann plötzlich das Regattavirus wieder aus und es wurden sich aufregende Rennen im Kanal geliefert. Interessanterweise wurden auch hierbei wieder von einigen Crews spontane „Schilfmanöver“ ausgeführt. Auf dem Heeger Meer ging es dann weiter, wobei aufkommende heftige Regenböen das Ende der Segelfreizeit ankündigten. Wegen Meinungsverschiedenheiten bezüglich des Siegers der spontanen Wettfahrten bleibt dieser Punkt hier ausgespart und wird zur weiteren Diskussion an den Heimatsteg verschoben.
Am Montag erfolgte dann das Aufräumen und die Abreise. Dieses Jahr haben einige Crews intensiv „Schilfmanöver“ geübt und den Erfahrungshorizont erweitert. Darüber hinaus gab es noch einige schmerzhafte Begegnungen mit den Bäumen der Polyvalken, die aber zum Glück keine ernsteren Verletzungen zur Folge hatten. So kehrten schließlich alle wohlbehalten und zufrieden nach Münster an unserem geliebten kleinen Aasee (seufz!) zurück und freuen sich sicherlich schon auf die nächste Segelfreizeit in Heeg und auf dem Heeger Meer. (Dirk Paul M.)
Die Red: Legerwall ist das Ufer auf der Leeseite des Bootes. „Schilfmanöver“ = das Manöver sich vom Legerwall freizuhalten bzw. wieder freizukommen.

Segelfreizeit Heeg

Auch in diesem Jahr machten sich wieder mehr als 30 Frauen und Männer sowie ein paar Jugendliche auf den Weg in die friesischen Gewässer um Heeg.
Zu diesem Event gibt es drei Berichte von Dirk, Martin und Christian
:

Segel- und Kenterfreizeit Heeg 2016

Auch in diesem Jahr machten sich wieder mehr als 30 Frauen und Männer sowie ein paar Jugendliche auf den Weg in die friesischen Gewässer um Heeg. Die tollen Unterkünfte direkt am Wasser mit eigenen Bootstegen und den obligatorischen Polyvalken waren wie immer perfekt von Hedwig organisiert.
Am Freitag, den 20. April reisten die meisten TeilnehmerInnen gegen Nachmittag an. Einige Leidenschaftliche nutzen die Gelegenheit für einen ersten Ausflug mit den Polyvalken auf dem Heeger Meer. Am Abend gab es dann erst einmal ein gemeinsames Abendessen und danach konnten dann fast alle bei 3-4 Beaufort noch einmal aussegeln und einen schönen Sonnenuntergang genießen.
Für den Samstag war ein gemeinsamer Ausflug in die kleine Ortschaft Oudega geplant. Die schöne und interessante Strecke führte über einige, durch Kanäle verbundene kleinere Seen, wie das Gaastmeer, das Sanmeer, das Flakke – und das Aldegeaster Brekken. Heftiger Wind mit 5-6 Beaufort sorgte jedoch dafür, dass die Strecke über das offenen Heeger Meer, die gegen den Wind gesegelt werden musste, für die Crews mit viel Spritzwasser verbunden war. Mit Reff bereitete dies den meisten aber auch viel Spaß. Danach wurde es zwar etwas ruhiger, doch war durch ständige starke Böen stets Vorsicht geboten.
Gegen Mittag trafen sich dann alle im Hafen von Oudega und gingen zum gemeinsamen Essen in das nette Örtchen. Nach der Stärkung wurde bei nun sonnigem Wetter, aber immer noch starkem Wind der Rückweg angetreten.
Auf dem Flakke Brekken gab es aber dann ein unerwartetes Zusatz­programm, denn einer der Valken ist dort Opfer unglücklicher Umstände sowie der heftigen Böen geworden und gekentert
(Details s. Bericht von Christian F.).
Die Crew konnten von unseren und holländischen Booten vergleichsweise schnell geborgen werden, doch stellte sich die Aufrichtung des Polyvalken als schwierig heraus, da er schon sehr viel Wasser geladen hatte. Schließlich gelang dies nach hartnäckigen Aktionen und das Boot wurde dann vom zu Hilfe gerufenen Vercharterer nach Heeg geschleppt.
Insgesamt war dies eine sehr lehrreiche Aktion, die mahnt eine Kenterung mit einem Polyvalken nicht zu unterschätzen. Nach diesem abenteuerlichen Intermezzo stand am Abend dann das gemeinsame Grillen an. Es gab neben vielen Leckereien nach diesem Tag natürlich auch viel zu erzählen, so dass der Abend schnell herumging. Nur das Pokalfinale sorgte bei den mehrheitlich vorhandenen BVB-Sympathisanten für etwas Verstimmung.
Am Sonntag war dann schlechtes Wetter mit reichlich Regen angesagt. Doch hielt sich der Vormittag vergleichsweise gut mit wenig Regen und gutem Wind. Einige Boote segelten nach Woudsend andere nach Elahuizen und einige nur auf dem Heeger Meer bzw. Fluessen. Gegen Mittag flaute der Wind dann stark ab und ab Nachmittag setzte schließlich starker Regen ein.
Nun machten sich auch die meisten TeilnehmerInnen wieder auf den Nachhauseweg. Einige blieben jedoch noch und fuhren mit den verbliebenen Booten zum Abendessen aus.
Am Montag, den 23. April reisten dann auch die letzten HanseatInnen zurück. Auch diese Heegfreizeit war wieder sehr schön und vor allem ereignisreich, so dass bestimmt noch lange darüber gesprochen wird.
(Dirk Paul)


Segelfreizeit am Heeger Meer 2016

Die Wimple sind zu hissen
Die Segelfreizeit am Heeger Meer findet traditionell am Wochenende nach Pfingsten statt. Der Berichterstatter nahm zum 3. Mal daran teil und hatte beim letzten Mal erlebt, dass einige Teilnehmer schon für 20-jährige Teilnehme vom Vorstand geehrt wurden. Also eine eingefahrene Freizeit mit eingespielten Abläufen, die Hedwig Hörbelt-Grantzow für das leibliche Wohl und Klaus Veelker für den seglerischen Part hervorragend organisiert haben.
Dazu gehört nach individueller Anreise am Freitag und Verteilung auf 5 Ferienhäuser, die gemeinsame Einnahme einer kräftigen Suppe, mit der man gestärkt in die anregenden Gespräche bei einem Glas Bier oder Wein gehen konnte. Es gibt nichts, was sich nicht noch verbessern ließe, so hat der Vorsitzende Klaus erstmals angesichts mehrerer neuer teilnehmenden Mitglieder nicht nur die Verteilung von Namensschildern vorgeschlagen, sondern auch persönlich übernommen. Neu war auch die Verteilung der max. 5 Crewmitglieder auf die 8 Polyvalken, deren Skipper Heiner Wieder, Anette Ernst, Klaus Veelker, Bernhard Wuth, Christian Fehr u.a. waren, durch Eintragen in vorbereitete Listen.
Damit war man auch schon vorbereitet auf den Samstag mit der gemeinsamen Segeltour. Diese hatte Klaus V. nach Oudega vorgesehen. Dazu hieß es erstmal Reff setzen, einige entschieden sich für 1, andere für 2-, denn wir wollten erstmal bei bedecktem Himmel und 4-5 bft bei westlichen Winden über das Heeger Meer den Inthiema Slot finden. Nachdem man unter Motor die freie Wasserfläche erreicht hatte, war das Segelsetzen schon eine Herausforderung, die man unterschiedlich bewältigte, so dass sich die Flotilie schon über das Heeger Meer verstreute, als der Letzt loskam. Es galt hart am Wind auch noch ein Regattafeld zu umsegeln und auch durch Backhalten der Fock gelang nicht jede Wende im ersten Ansatz. Durch den Wellengang kam auch schon mal Wasser über, so dass es sogar dem Vorsitzenden in den Kragen ging, wie aus zuverlässiger Quelle berichtet wurde.
Das Anlegen an einer kleinen Insel vor dem Inthiema Slot brachte erstmal ein bisschen Verschnaufen, Sammeln und Durchzählen. Dann ging es mit etwas ruhigerem Wasser, aber nach wie vor gleicher Windstärke durch Kanäle, teilweise mit dem Motor, in den Oudegaasterbrekken. Hier lag man vor dem Wind und bekam auch den Schmetterling hin. Dann war auch schon Oudega erreicht und nach und nach trudelte die Flottille ein und fand ausreichend Platz zum Anlegen. Jetzt war es aber auch Zeit und Gelegenheit für eine kleine Stärkung bei Appelgeback oder Süppchen und einen kleinen Gang durch das Örtchen.
Da der Wind kaum nachgelassen hatte, wurde für die Rückfaht von Klaus V. das 2. Reff für alle vorgegeben. So ging es in der Kreuz erstmal wieder über den Oudegaasterbrekken. Diesmal war die Flottillie näher beisammen, so konnte auch beobachtet werden, wie sich ein Polyvalk im Halbwind langsam, aber doch unaufhaltsam auf die Seite legte und dann vollständig kenterte und an dem Hansawimpel eindeutig zu erkennen war, dass es einige von uns waren, die da im Wasser schwammen. Über die außergewöhnlichen Besonderheiten und Umstände dieses Kentern wird separat berichtet werden.
Wir über­nahmen dann zwei der Gekenterten und konnten noch mit etwas warmer Kleidung aushelfen. So ging es dann durch die Kanäle mit heftigen Diskussionen über das Erlebte, wobei alle auch langsam wieder herunterkamen. Zurück über das Heeger Meer zeigte sich dann versöhnlich auch noch die Sonne.
Den Tag beschloss ein gemeinsames Grillen mit gemeinsamen Gesprächen, mit oder ohne Fernseher in dem das Pokalendspiel übertragen wurde. Generell konnte jeder seine Teamfähigkeit im Boot auf die Ferienhäuser übertragen und sich im Helfen beim Vor- und Nachbereiten der Malzeiten und Boote erproben.
Mit dieser Einstellung hatte jeder am nächsten Sonntagmorgen sein passendes Frühstück als auch Boot parat und konnte gestärkt den zweiten Segeltag angehen. Dieser stellte sich deutlich geruhsamer dar, bei schwachem Wind, aber deutlich mehr Sonne ging es nach Woudsend, wobei der Motor doch mehrmals aushelfen konnte. Zurück auf dem Heeger Meer gelangen dann doch noch einige Schläge und Vorwindkurse. Dann hieß es für einige zurück in die Arbeitswoche, sie durchfuhren den sich dunkel ankündigenden Starkregen , kamen aber wohlbehalten zuhause an. Für die Montagsheimkehrer gab es noch eine Abendfahrt nach Woudsend zu einem Fischlokal, die aber unter Motor zurückgelegt wurde. Am Montag wurde in den Häusern „klar Schiff“ gemacht und es beginnt das Abwarten auf die nächste Pfingstwoche, wenn es wieder heißt: Heeger Segelfreizeit kommt. (Martin W.)


Segefreizeit Heeg 2016

Sind Polyvalken kentersicher?

Heeg, Samstagmorgen, Törnbesprechung, Oudega ist das Ziel, und ein Reff im Groß scheint den Verhältnissen zu entsprechen. Alle sind bester Laune und freuen sich auf einen schönen Segeltag.
Dass die Hinfahrt ein wenig feuchter und auch ruppiger wird, zeigt sich erst, als wir auf dem Heeger Meer „freien Raum“ vor uns haben, und die Valk auf der Kreuz in den kurzen Wellen immer wieder unsanft eintaucht. (…)
Da wir nach dem Besuch von Oudega alle eine trockenere Rückreise wollten, wurden überall zwei Reff s eingebunden, und so ging es bei leicht böigem Wind auf die „Heimreise“. Kurz vor der ersten Wende im Flakke Brekken passierte es: Unsere Valk legte sich, wie von einer unsichtbaren Hand erfasst, innerhalb von Sekundenbruchteilen auf die Backe, und wir uns ins Wasser. Der Ruf „alle Schoten los“ konnte es nicht mehr verhindern. Glücklich wurden alle Mitsegler von niederländischen Sportseglern, die zu Hilfe gekommen waren, unversehrt geborgen und auf unsere übrigen Boote übergeben. Von der Maststütze bis zur Sitzbank konnte ebenfalls alles geborgen und auch alle Schoten gelöst werden. Der zweimalige Versuch das Boot, ähnlich wie eine leichte Jolle, aufzurichten, scheiterte wohl an den geschätzten 600-800 Litern Wasser in der Plicht, denen ich nichts entgegensetzen konnte – so schnell wie der Mast oben war,versank er auf der anderen Seite wieder im Wasser und im Schlick. (…)
Schließlich wurde ein Hilferuf an den Vercharterer abgesetzt. Die meisten Helfer setzten ihre Reise fort, bis auf zwei unserer Boote. Ich ließ mich von der gut organisierten und gut ausgestatteten (Ersatzkleidung etc.) Crew von Boot 18 nun abbergen, und nach kurzem „Kriegsrat“ versuchten wir noch einmal die Gekenterte aufzurichten: Zuerst nahmen wir zu zweit das Vorstag am Decksbeschlag auf, und hangelten uns langsam zum Masttop vor. Dann drehten wir das Boot langsam in den Wind.
Anschließend zogen wir das Boot wieder zu zweit an der Want, die noch unter Wasser war, langsam zu uns hin und richteten den Mast immer weiter auf. Dabei war bemerkenswert, dass, obwohl der Masttop sich fast 1,5 m über dem Wasser befand, das Boot sich nicht von selbst aufrichtete. Es war doch schon zu viel Wasser drin. So wurde unter Zuhilfenahme des Stakens der Mast von einem weiteren Helfer weiter nach oben gedrückt, während der Steuermann mit Pinne und Motor beide Boote im Wind hielt. Die völlig instabile Valk hielten wir weiter mühsam in der Waage, der Helfer, der vorher den Staken bediente, ging an Bord der „schwangeren“ Valk, barg die Segel und lenzte mit einem Behälter von dem zweiten beiliegenden Boot in einer affenartigen Geschwindigkeit den Rumpf fast leer, während der Steuermann das „Gespann“ weiter im Wind und auf Kurs hielt. Die angeforderte Hilfe rauschte in diesem Moment heran und nahm die noch nicht vollständig gelenzte Valk ins Schepp.
Auf Nachfragen und Analyse des Geschehens vor der Kenterung stellten wir fest, dass mehrere Fehler zu der Kenterung führten: Dem Skipper fehlten Information über Können und Erfahrung der Crewmitglieder und setzte sie falsch ein bzw. instruierte sie unzureichend. Alle Schoten waren in Curry-Klemmen fest, die Schoten jedoch nicht für den Notfall in der Hand zum schnellen Loswerfen. Ob die nicht-gereffte Fock entscheidend zum Geschehen beitrug, sei dahingestellt.
Ich danke noch einmal allen Beteiligten, die dazu beigetragen haben, dass alle „Schiffbrüchigen“ unbeschadet geborgen und „trockengelegt“ wurden, besonders dem großartigen Einsatz der niederländischen Segelkollegen, die mit zwei Booten ohne Rücksicht auf ihr Material immer ganz nah am eigentlichen Geschehen waren und uns tatkräftig geholfen haben. Es war auch für alle Beteiligten eine wichtige Erfahrung, was bei einer Kenterung zu tun ist und wie man eigentlich relativ einfach einen vollgelaufenen Valken wieder aufrichtet.
(Christian)