Optis und ILCAs 2024 wieder auf dem IJsselmeer unterwegs

Wir stehen auf der Mole vom Yachthafen Andijk. Laut ertönt vom Wasser her ein Pfiff aus einer Trillerpfeife. Gute 10 bis 15 Sekunden später ein weiterer. Und noch einer. Bei einem Blick raus auf das aufgeschäumte IJsselmeer tanzen die Optis und ILCAs durch Wind und Welle und fahren bei jedem Pfiff zeitgleich eine Wende. Es sieht fast so aus, als folgten sie einer Choreografie. Tatsächlich trainieren die jungen Seglerinnen und Segler im Optimisten und ILCA, die Übung heißt „Wenden auf Pfiff“.

Ungewöhnlich, zu dieser Jahreszeit 45 Boote auf dem Wasser zu sehen. Wir werden gefragt, was hier los ist: hier findet bereits zum vierten Mal in Folge das zweitägige Training für Optis und ILCAs in Andijk vom Landesstützpunkt Münster statt, dieses Mal zeitgleich mit dem Training der Landesgruppe aus NRW und Niedersachsen (Team West). Die 25 Seglerinnen und Segler vom Landesstützpunkt und weitere 15 vom Team West werden von fünf Trainern in fünf Motorbooten begleitet.

Der erste Tag des Trainings gibt bereits einen guten Vorgeschmack: Es ist mit knapp 8 Grad recht kalt, es weht ein konstanter, kalter Wind um gut 4 Beaufort. Alle meistern gut die Durchfahrt aus der engen Hafenausfahrt. Bei nur geringer Welle stimmen sich alle Seglerinnen und Segler unter der Anleitung der erfahrenen Trainerinnen und Trainer Paul Beumker, George Blaschkiewitz, Sönke Hermann, Judith Maucher und Chris Möhring ein. Nach der verdienten und stärkenden Mittagspause kehren die Boote erst in der Dämmerung wieder in den Hafen zurück und freuen sich auf ein warmes Abendessen.

Am zweiten Tag des Trainings weht der Wind mit gut 17 Knoten aus Ost. Die durchziehenden Böen von bis zu 27 Knoten fordern die Segler*innen zu Konzentration, Achtsamkeit und der ständigen Bereitschaft, das Boot voll auszureiten. Die wiederum fünf Trainingsgruppen (2x ILCA und 3x Opti) schließen sich bei den herausfordernden Bedingungen zum Teil für gemeinsame Trainingseinheiten und Läufe zusammen und können so auch die hin und wieder gekenterten Boote ausreichend unterstützen.

Am Nachmittag kehren alle wieder wohlbehalten in den Hafen zurück. Nun gilt es, alles wieder zu verladen und alle 45 Boote, die 40 Seglerinnen und Segler, die fünf Trainerinnen und Trainer sowie die begleitenden und betreuenden Eltern wieder nach Hause zu bringen.

Das Fazit der Seglerinnen und Segler nach den beiden Tagen: ein anstrengendes und anspruchsvolles Training, bei dem alle wieder viel lernen konnten. Auch Trainer*innen und Organisator*innen zeigten sich zufrieden. Dank des Stützpunktkonzeptes kann ein hochwertiges, vereinsübergreifendes Training mit 25 Segler*innen angeboten werden, dieses Mal mit Mitgliedern vom RSCZ, SCM, SCE, SCSI, SCV, SKBue, YCBL und vom SHM. Das nächste Andijk-Training wird voraussichtlich im November 2024 stattfinden.

Mischka S. (Landesstützpunkt Segeln am Aasee / Segelclub Hansa Münster e.V.)

Kielboottraining Balk 13.-15.10.2023

Die Vorhersagen waren mies …

… aber zum Glück haben wir nicht drauf gehört. Die Vorhersage war „anhaltende 5-7 Bft mit Starkwind, dazu kräftige Böen, Dauerregen und ein Temperatursturz“. Die Ostseeküste begann schon langsam vollzulaufen und die Nordseeküste wurde immer trockener. Trotzdem fanden sich letztlich sechs Hanseat*innen, die Interesse am Kielbootraining hatten. Die Erwartungen waren aber niedrig; zur Sicherheit wurde schon mal geschaut, ob die Unterkunft auch einen gemütlichen Kaminplatz hat und ein Fässchen Bier mit eingepackt, um die Sturmtage überstehen zu können.

Vielleicht war es Zufall, vielleicht trug aber auch Optimismus dazu bei, denn trotz der Vorhersagen setzte man sich am ersten Abend zusammen und ging Erklärungen zum Gennakersegeln anhand von Bildern, Diagrammen und Segelbootmodellen durch. Da die Unterkunft auch eine Segelschule beherbergt, war alles da, was man zum theoretisieren, erörtern und … ach egal; sehr schöner Abend jedenfalls.

Am nächsten Morgen gab es eine vorsichtige Wetteraufklärung vom Segellehrer, umherfliegende Äste wurden ignoriert, der Gennakersack allerdings gegen Trapezhosen eingetauscht. Dann wurde einige Zeit im Hafen investiert, um die Boote kennenzulernen, das laufende Gut zu kontrollieren und Abläufe besonders zum Einziehen der beiden Reffs zu üben. Beide Boote waren mit Elektromotoren ausgestattet.

Statt Gennakern standen am ersten Vormittag optimierter neutraler Trimm bei unterschiedlicher Segelkonfiguration, sicheres Halsen und schnelle Raumschotskurse, 8en-Segeln und Trapezeinsatz auf dem Programm.

Zu Mittag hat sich ein tolles Kulturprogramm selbstorganisiert, da es einer der wenigen Tage war, an dem die noch vollständig erhaltene Sägemühle in Woudsend in Betrieb war. Bei dem Wind lief die Mühle auch ganz ohne Tuch in den Mühlenflügeln ordentlich.

Danach wurde entschieden, eine größere Runde über die Kanäle zu segeln, die unter üblichen Windverhältnissen bis zur Dämmerung kaum zu schaffen wäre. Die Crews übten sich am Austarieren bei schnellen Vorwindkursen, sowie vor allem immer wieder am Ein-/Ausreffen und Setzen/Bergen auch bei engen Manövern im Kanal. Auf kurzen kreuzbaren Abschnitten wurden sofort wieder Segel gesetzt. Und als sich zeigte, dass die Elektromotoren die kurzen Abschnitte direkt gegenan tatsächlich schafften, dachten alle, dass die Runde machbar ist. Zweifel kamen jedoch nochmals auf, als Wind und Wellen beim Queren des Slotermeeres den kleinen Booten klare Grenzen aufzeigten. Aber wir hatten ja Platz. Es war sonst keiner da. Unter Landabdeckung ließ sich dann nochmal fein üben. So war es am Ende ein „rasanter Ritt über Kanäle und Seen“, wie ein Teilnehmer kommentierte.

Auch der zweite Tag bot abwechslungsreiche Segelmöglichkeiten bei Sonne, Regenbögen und ganz wenig Regen – zumindest direkt über den Booten. Es konnte sogar einmal ausgerefft werden. Nach einer kurzen Pause beiliegend bei wenig Wind wurde in wieder aufziehenden heftig-deftigen Böen zurückgesegelt. Alle waren konzentriert und aufmerksam an den Schoten und beim Raushängen, so dass die Boote mit schnellen flüssigen Manövern sicher zurückgebracht werden konnten. Das abschließende Segelbergen ging dann schneller als der Wind schauen konnte. Letztlich tolles Segeln, bei meistens super Wetter, viel Sonne und viel Spaß. Vorhersagen – pffft.

Kleinigkeiten, wie ein Getriebeschaden auf der Anfahrt und eine Rückfahrt im zweiten und vierten Gang braucht man nicht erzählen. Leider gibt es keine Bilder vom Vereinsvorsitzenden im Trapez hängend. 🙂

Markus

Auf zum Ijsselmeer! Es ruft die Pinta Opti Trophy 2022

Schon am Montag vor der Regatta machte sich unter uns Seglern Vorfreude breit. Nach dem Training wurde für die Landesjüngstenmeisterschaft NRW für Opti A und B gepackt. Allerdings gestaltete es sich schwieriger als gedacht. Die acht Optis auf die Trailer zu verladen, ging noch leicht, aber alles Zubehör in die Kisten zu bekommen, war zwar etwas schwierig, aber möglich. Lediglich drei Slipwagenräder mussten die gut 290 km lange Reise im Kofferraum antreten.

Damit wir mit Paul schon am Freitag ein Vortraining vor Ort machen konnten, haben wir – Finn, Niklas, Carl-Anton, Johannes, Max, Lia und ich – uns schon am Donnerstag auf den Weg nach Medemblik am IJsselmeer gemacht. Vor Ort angekommen, wurden noch am Donnerstag die Boote abgeladen und das Mobo zu Wasser gelassen.

Dann hieß es: Morgen 10 Uhr segelfertig an der Sliprampe zur Vorbesprechung. Bei sehr gutem Wind und Schauern auf dem Wasser haben wir dann gemeinsam mit Paul das Revier erobert. Der ungewohnt starke Wind, die Welle und ab und zu starke Schauer machten das Training anstrengend, aber auch richtig cool. Während der Mittagspause haben wir uns u.a. mit einer heißen Chocomel mit Sahne wieder aufgewärmt und sind dann zu einer weiteren Trainingseinheit aufs Wasser gegangen.

Am nächsten Tag ging’s dann zur Regatta aufs Wasser. Bei zunehmendem Wind und stärker werdender Welle haben wir gleich am ersten Tag vier der angesagten sechs Wettfahrten geschafft. Auch wenn das für fast alle die bisher größte Regatta gewesen ist (94 gestartete Optis in A und B) und für manche sogar die erste Optiregatta überhaupt, ist keiner von uns Letzter geworden. Am Ende des Tages lagen Max auf Platz 4, Johannes auf 12, ich auf 19, Carl-Anton auf 23, Finn 25 und Lia auf Platz 30. Benita, die am Samstag zu uns kam und in A gestartet ist, landete auf Platz 47. Sie war damit die beste Umsteigerin in A in diesem Jahr.

Leider fand bei traumhafter Sonne, aber null Wind am Sonntag kein Lauf mehr statt. Stattdessen haben wir an der Regattabahn auf dem Wasser am Mobo gelegen und sind sogar schwimmen gegangen. Um 12 Uhr hatte die Wettfahrtleitung nach drei Stunden auf dem Wasser ohne Lauf ein Einsehen und beendete die Regatta vorzeitig.

Es waren drei ganz tolle Tage mit vielen netten Seglern, einem tollen Revier und super Wind. Vielen Dank an Paul für die Betreuung auf dem Wasser und auch an die Eltern, welche uns nach Medemblik gefahren und uns vor Ort unterstützt haben.

Mattis

Laser-Wochenende in Oudega 2022

Endlich einmal Auslauf! Endlich einmal richtig „abhängen“!

Ende Juni kam die Idee auf, für ein Wochenende mit den Lasern in die Niederlande nach Oudega auf- und auszubrechen. Schnell waren einige Begeisterte (insgesamt 18, inklusive Trainerteam) gefunden, und so stieg die Vorfreude. Am Freitag, den 26.08. sollte es dann also so weit sein. Aber natürlich nicht ohne Boote, weshalb das Ü-20-Lasertraining am Donnerstag kurzerhand zum Packtraining umfunktioniert wurde. Ein, zwei…vielleicht auch mehr Leute hatten theoretisch einen Plan, in der Praxis brach trotzdem das unvermeidbare Chaos aus. Viele Leute, noch mehr Hände, drei Boots-Trailer, acht Boote und ein Wetter, bei dem einem schon vom planlos Herumstehen der Schweiß über die Stirn rann – kurz gesagt: Es dauerte trotz sorgfältig geführter Packlisten – ein ganz großes Danke an dieser Stelle an Kerstin, Alex und Olivier, die hierbei Ruhe und Überblick behielten – ungefähr so lange, wie befürchtet. Mit einem erschöpften und dennoch freudigen „Bis morgen“ wurde nun der nächste Tag erwartet.

Mit eigenen Autos, in Fahrgemeinschaften oder allein, trudelten am Freitag nach und nach Leute und Boote auf dem Campingplatz in Oudega ein. Hier war es deutlich kühler und windiger als am Vortag am Aasee und manch einer überlegte schon, ob es so klug war, sich beim Packen der eigenen Tasche am hochsommerlichen Wetter in Münster orientiert zu haben. Die ersten Boote wurden abgeladen, die fünf Wanderhütten, die uns als Unterkunft dienten, bezogen, der dazugehörige Campingplatz und Hafen inspiziert und die Aufteilung der Trainingsgruppen und vor allem die Trainigszeiten besprochen. Samstag, pünktlich um 8:30 Uhr sollten alle Boote aufgebaut werden, damit die erste Gruppe um Punkt neun Uhr auf dem Wasser sein konnte.

Während die frühen Vögel sich beim Frühstück etwas zu viel Zeit ließen, die späten Vögel eifrig um und durch die Hütten wuselten, um Zeit aufzuholen, sah das Trainer-team – ein mindestens genauso großes Danke an Judith und Paul, die uns sicher und geduldig durch dieses Abenteuer führten – der Verzögerung des Trainingsstarts gelassen entgegen. Wie erwartet war Pünktlichkeit nicht die Stärke der Chaos-Crew. Noch während die Boote aufgebaut wurden, nahmen Wind und Böen stetig zu. Die wenigsten Anwesenden saßen jemals bei mehr als zwei bis drei Windstärken auf einem Laser, und hier zeigten sämtliche Wetter- und Wind-Apps Windstärken von mindestens vier, in Böen fünf bis sechs an. Zu der Vorfreude gesellten sich immer mehr weiche Knie, aber auch hier fanden Judith und Paul beruhigende Worte: „Wenn ihr kentert, dann kentert ihr eben… heute wird wahrscheinlich jeder mal kentern.“

Sie sollten Recht behalten. Schnell wurden alle Boote zu Wasser gelassen und Olivier erbarmte sich, hüfthoch im Wasser stehend, einem nach dem anderen aufs Boot zu helfen, bevor er selbst Gruppe 1 vervollständigte. Diese sollte nun zwei Stunden segeln, bevor Gruppe 2 die folgenden zwei Stunden an der Reihe war; dasselbe war für den Nachmittag angesetzt. Es ist sicher nicht zu viel verraten, dass auch vor Ablauf der zwei Stunden immer mal wieder jemand vom großen roten Wassertaxi (das Motorboot, von dem aus Judith und Paul uns bewachten) an Land gebracht wurde und so manches Mitglied der zweiten Gruppe schon früher zum Segelglück kam.

Es war herrlich. Ein wenig respekteinflößend und um ein Vielfaches anstrengender als auf dem Aasee, aber für die meisten das erste Mal die große Freiheit auf dem Laser. Nun war endlich klar, wozu der Laser einen Ausreitgurt hat und wie man ihn richtig nutzt. Man konnte nicht nur endlich einmal für längere Zeit ausreiten, man musste es sogar, um auf der Kreuz die Tonne nicht vollends zu verfehlen. Oft wurde beim Training am Aasee Kentertraining vorgeschlagen, um vor allem das Aufrichten und Einsteigen zu üben; jetzt wissen alle, wie das geht. Aber nicht nur das: Schon bei der zweiten Trainingseinheit am Nachmittag kam man sehr viel besser mit den Windverhältnissen und dem Boot zurecht und konnte die Manöver deutlich sicherer fahren.

Die Pausen wurden größtenteils genutzt, um die restlichen Vorbereitungen für das gemeinsame Grillen am Abend zu treffen. Für die vom Segeln ganz Hungrigen war das genau das Richtige für den Abend. Eine große, sehr gesellige Runde mit regen Gesprächen über das tagsüber Erlebte wurde später noch von zwei Laser-Segelbegeisterten aus Stuttgart erweitert, die zufällig zur selben Zeit auf dem kleinen Campingplatz Segelurlaub machten und das Motorboot dank Stander und Aufschrift gleich dem Segelclub Hansa-Münster zuordnen konnten.

Der Sonntagmorgen begann ähnlich wie der vorherige Morgen, abgesehen davon, dass zum Boote-Aufbauen noch das Packen des eigenen Hab und Guts hinzukam. Trotzdem klappte der Trainingsbeginn routinierter als am Vortag, sodass die letzte Trainingseinheit beginnen konnte. Da der Wind zugenommen hatte und sich diesem nicht mehr jeder stellen wollte, blieb ein Boot gleich an Land. Weitere folgten im Laufe des Trainings, da einigen noch der Wind von Samstag in den Knochen saß. Dies hatte den großen Vorteil, dass schon während des Trainings einige Boote abgebaut und verladen werden konnten.

Nachmittags, als alles wieder gepackt und verladen war, fuhren alle mit ordentlichem Muskelkater, mehr oder weniger ramponiert und mit reichlich „Lerngeschenken“ im Gepäck wieder nach Münster. Das Abladen am Aasee ging relativ schnell, sodass sich am Abend alle erschöpft, aber schon voller Hoffnung auf ein weiteres Laser-Wochenende im kommenden Jahr nach Hause verabschiedeten.

Mit dem herzlichsten Dank an Kerstin, Olivier, Judith, Paul, Thomas und Wolfgang fürs Organisieren, Trainieren und Boote-Herumkutschieren.

Mareike

Hafenmanöver-Flottillentraining 2022

Von Hosenträgern, Schokoladenseiten und Tellern

Die Mahlzeiten und die richtige Bekleidung spielen bei Flottillentörns und -trainings immer eine gewichtige Rolle. So auch vom 18. bis zum 20. März 2022 in Lemmer/NL. Aber dazu später mehr.

Vorbereitung

Nach der COVID-bedingten Unterbrechung im Vorjahr fanden sich wieder rund 25 Vereinsmitglieder mit sechs SHM-Skippern zum Training von Hafenmanövern ein.

Die perfekte Organisation durch Beate und die Skipper sowie obligatorische Themenabende zur Theorieauffrischung sollten die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg werden lassen. Unter 200 € pro Nase (inkl. Charter, Versicherung, Pkw-Spritkosten, Mahlzeiten, Organisation) und maximaler Lernerfolg versprachen ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Die Anreise erfolgte in Privatwagen bei strahlendem Sonnenschein, Wind (ENE, 4-5, in Böen 6), aber wenig frühlingshaften Temperaturen. Bis Sonntagmittag änderte sich am Wetter nichts grundsätzlich, bevor ein angekündigtes, aber überflüssiges Regenband durchzog und die letzten nimmersatten Besatzungen und alle Pkw-Belader einweichte.

Boote, Besatzungen und Bibbern

Die Boote wurden bei Enjoy Sailing gechartert. Es handelte sich um bestens ausgestattete 37er Bavarias, die wir in gutem Zustand vorfanden; es war ja auch der erste Einsatz der Boote in der beginnenden Saison.

Dank Bordheizungen und Heizlüftern wurden die Boote samt Besatzungen schnell warm; heißes Abendessen und das eine oder andere alkoholische Getränk führten flugs zu einer heimeligen Bordatmosphäre.

Nicht nur an Bord „meines“ Bootes Annika mit Ekkes als mit allen Wassern gewaschenem Skipper rückten die Alltagsgedanken, unterstützt durch bekannte Gesichter, großes Hallo und teils tiefgründige Gespräche über Gott und die Welt, schnell in den Hintergrund.

Nach einer kalten Nacht klingelten um 7 Uhr die Wecker. Fix aufgestanden, Katzenwäsche an Bord oder ausführlich in den Hafenanlagen, Heizlüfter für Wärme und Kondenswasserentsorgung an, Kaffee-/Teewasser aufgesetzt, üppiges Frühstück vorbereitet und eingenommen: die zwei Stunden bis zum Ablegen vergingen wie im Fluge. Schnell die mehrlagige, warme Kleidung samt Windschutz angezogen und die erste Manövervorsprechung konnte beginnen.

Üben, üben, üben

Die Annika lag quer zum Wind in einer Box, Heck zum Ufer. Ein Williger für den ersten Ableger fand sich schnell. Aber wie machen? Zig Möglichkeiten, ebenso viele Fettnäpfe, über 20 weitere übende Boote und fehlende Praxis… Nach einer halben Stunde überlegen ging es los – geschafft, wir waren raus und reihten uns zwischen den anderen Booten ein. Segel wurden aber nicht gesetzt.

Nun wurde fleißig geübt. „Essen“ und „Bekleidung“ kamen endlich auch ins Spiel, in Form von Manövern:

  • Drehen auf dem Teller
  • Rückwärts fahren
  • Gezieltes Aufstoppen
  • Längseits anlegen über Achterleine und Vorspring
  • Drehen an der luvwärtigen Achterleine
  • Boxentraining mit Rückwärts-Hosenträger bei Querwind und vorwärts mit eindampfen in die Achterleine
  • Ein- und ausparken in enge Boxen mit sehr engem Fahrwasser
  • Leinen werfen aus jeder Position
  • Fast alles mit und gegen den Wind bzw. mit Seitenwind
Einhand Anlegen mit EIndampfen in die Achterleine

Überhaupt Leinen: was alles bei der Leinenarbeit falsch gemacht werden kann, stellten wir bei fast jedem Manöver erneut fest. Die Meckerei „Unter der Reling durch!“ war nur eine von vielen…

Aus der Übungs-Gurkerei ergaben sich in den Routenaufzeichnungsprogrammen wunderschöne Wollknäuel. Apropos Wollknäuel: das Programm legte jede Besatzung natürlich selbst fest.

Für die vollständige Aufzeichnng auch zum Reinzoomen lohnt ein Klick auf das Bild

Wenig überraschend hörten die Rudergänger als Manöverchefs und die Besatzungen reichlich „Meckereien“ unserer Skipper: Wieder Ruder losgelassen. Mehr Gas, weniger Gas. Ruder rum. Nicht so… Nein, Leine anders. Bootshaken unklar. Leine schneller einholen. Und so weiter. Es stellte sich im Nachhinein die Frage, wer sich eigentlich von wem erholen müsse: wir vom Skipper oder anders herum?

Auch die Schokolade kam nicht zu kurz, nach dem Abendessen, aber vor allem während der Fahrt durch die Kanäle. Sahen wir doch vom Boot aus und anders als üblich die Schokoladenseiten der Häuser mit ihren Anlegern vor den Gärten und Panoramafenstern. Noch ein Satz zu LEMMER: die ersten OsterLÄMMER tobten völlig unbeeindruckt von uns neben den Kanälen im frischen Grün herum (Määh).

Sowohl die weniger Erfahrenen als auch die Routiniers unter uns lernten extrem viel in kurzer Zeit. Wir waren uns einig: Übung lässt ich nur durch Übung ersetzen, und daraus erwächst die nötige Erfahrung.

Fazit

Hut ab vor den Organisatoren! Der Autor hat bei der Vorbereitung der Backschaft mitbekommen, wie viel Zeit allein diese Teilaufgabe verschlang. Für wenig Geld haben wir viel gelernt bzw. aufgefrischt, ohne Standardprogrammabwicklung. Tolle Leute an Bord, klasse Stimmung, gutes Wetter. Die Zeit verging wie immer viel zu schnell und Gott sei Dank gab es bis auf kleine Rempler keine Unfälle.

Das Hafenmanövertraining ist ein heißer Tipp für jeden aktiven SHM-Hanseaten! Wir sehen uns, spätestens beim nächsten Hafenmanövertrainung…

Text: Hans-Christoph T. (hc)
Fotos: div. Teilnehmer

(Hafen) Manövertraining 2019

Zwanzig Hanseaten machten sich auf nach Lemmer kurz nachdem die Sturmtiefs Eberhard, Franz, Heinz und Igor vorüber waren, die zuvor die Wetterberichte dominierten.
Die Segler bezogen noch am Freitag 22.3. vier Yachten in der 36″ Klasse um die beiden Folgetage für ausgiebiges Manövertraining überwiegen im Hafen zu nutzen.
Während die Woche zuvor die Charterfirma anderen Seglern wegen der zu kräftigen Winde absagen mussten, fanden die Hanseaten ideale Bedingungen vor.

Aus der Sicht unseres jüngsten Teilnehmers klingt das dann so:

Am Freitag dem 22. März war es endlich soweit, dass dritte Manövertraining des SHM begann.
Zwanzig Hanseaten machten sich auf den Weg zum Rundhafen nach Lemmer.
Dort angekommen wurde von einem Teil der Crew das Schiff übernommen, während die anderen vom nahegelegenem Supermarkt Proviant holten.
Trotz der Arbeitsteilung verstrich die Zeit und die Schiffe blieben am Freitag noch in der Box.
Bei dem selbstgekochtem Gulasch von Ekkes besprachen wir die anstehenden Manöver der nächsten Tage und ließen den Tag gemütlich ausklingen.

Am Samstag ging es früh aus den Federn und es fiel auf, dass die Hanseaten nicht die Einzigen waren, die an diesem Wochende ein Manövertraining angesetzt hatten.
Neben unseren vier Schiffen waren noch mindestens 15 andere „Trainingsschiffe“ in dem Hafengebiet unterwegs.
Das machte viele Manöver schwieriger hatte aber auch einen gewissen Trainingseffekt.
Nach diversen Aufstob-„Ein-Leinen-und An-und Ablege“ Manöver konnten wir acht Seemeilen am Ende des Tages verzeichnen.
Der erfolgreiche Trainingstag wurde von einem leckeren Essen im Hafeneigenen Restaurant gekrönt.

Am Sonntag war es anfangs bewölkt und deutlich kälter als am Vortag, doch zu unserem Glück dauerte es nicht lange bis der Himmel aufbrach und die Sonne sich zeigte.
Zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns in der Schleuse „Prinzessin Margrietsluis“ mit dem Blick aufs IJsselmeer.
Nach dem Schleusenmanöver machten wir uns auf zur „Stelle Bank“ um dort noch Anker- und Bojenmanöver zu trainieren.
Zu guter letzt sind wir sogar noch ein bisschen gesegelt und ganz gemächlich Richtung Hafen geschippert.

Alle(s) geschafft …

Dort angekommen wurde noch ein Anlegebier getrunken, die restliche Verpflegung aufgeteilt und die Sachen in den Autos verstaut.
Nach dem obligatorischen Gruppenfoto ging es dann wieder Richtung Heimat.
Zum Abschluss möchte ich mich nochmal im Namen aller bei Beate für die Organisation von diesem tollen und lehrreichen Wochenende bedanken.
(Marius)

Grevelinger Meer 2014 mit Lena

Während die Piraten auf der Elbe sich über jede Böe gefreut hätten, gab es für die 10 Kinder und Jugendlichen in Holland auf dem Grevelinger Meer (10.-16.8.) genug Wind für alle.
Laser_grev Spaß !
Optis und Laser nahmen gemeinsam mit Lena an der SVNRW Maßnahme teil und kamen voll auf ihre Kosten. In erster Linie wurde Bootsbeherrschung geübt, weil bei 5-6 Bft musste einiges Können aufgebracht werden. Eine tolle Woche mit viel Rahmenprogramm die allen Spaß gemacht hat. (Thomas)