Kielboottraining Balk 13.-15.10.2023

Die Vorhersagen waren mies …

… aber zum Glück haben wir nicht drauf gehört. Die Vorhersage war „anhaltende 5-7 Bft mit Starkwind, dazu kräftige Böen, Dauerregen und ein Temperatursturz“. Die Ostseeküste begann schon langsam vollzulaufen und die Nordseeküste wurde immer trockener. Trotzdem fanden sich letztlich sechs Hanseat*innen, die Interesse am Kielbootraining hatten. Die Erwartungen waren aber niedrig; zur Sicherheit wurde schon mal geschaut, ob die Unterkunft auch einen gemütlichen Kaminplatz hat und ein Fässchen Bier mit eingepackt, um die Sturmtage überstehen zu können.

Vielleicht war es Zufall, vielleicht trug aber auch Optimismus dazu bei, denn trotz der Vorhersagen setzte man sich am ersten Abend zusammen und ging Erklärungen zum Gennakersegeln anhand von Bildern, Diagrammen und Segelbootmodellen durch. Da die Unterkunft auch eine Segelschule beherbergt, war alles da, was man zum theoretisieren, erörtern und … ach egal; sehr schöner Abend jedenfalls.

Am nächsten Morgen gab es eine vorsichtige Wetteraufklärung vom Segellehrer, umherfliegende Äste wurden ignoriert, der Gennakersack allerdings gegen Trapezhosen eingetauscht. Dann wurde einige Zeit im Hafen investiert, um die Boote kennenzulernen, das laufende Gut zu kontrollieren und Abläufe besonders zum Einziehen der beiden Reffs zu üben. Beide Boote waren mit Elektromotoren ausgestattet.

Statt Gennakern standen am ersten Vormittag optimierter neutraler Trimm bei unterschiedlicher Segelkonfiguration, sicheres Halsen und schnelle Raumschotskurse, 8en-Segeln und Trapezeinsatz auf dem Programm.

Zu Mittag hat sich ein tolles Kulturprogramm selbstorganisiert, da es einer der wenigen Tage war, an dem die noch vollständig erhaltene Sägemühle in Woudsend in Betrieb war. Bei dem Wind lief die Mühle auch ganz ohne Tuch in den Mühlenflügeln ordentlich.

Danach wurde entschieden, eine größere Runde über die Kanäle zu segeln, die unter üblichen Windverhältnissen bis zur Dämmerung kaum zu schaffen wäre. Die Crews übten sich am Austarieren bei schnellen Vorwindkursen, sowie vor allem immer wieder am Ein-/Ausreffen und Setzen/Bergen auch bei engen Manövern im Kanal. Auf kurzen kreuzbaren Abschnitten wurden sofort wieder Segel gesetzt. Und als sich zeigte, dass die Elektromotoren die kurzen Abschnitte direkt gegenan tatsächlich schafften, dachten alle, dass die Runde machbar ist. Zweifel kamen jedoch nochmals auf, als Wind und Wellen beim Queren des Slotermeeres den kleinen Booten klare Grenzen aufzeigten. Aber wir hatten ja Platz. Es war sonst keiner da. Unter Landabdeckung ließ sich dann nochmal fein üben. So war es am Ende ein „rasanter Ritt über Kanäle und Seen“, wie ein Teilnehmer kommentierte.

Auch der zweite Tag bot abwechslungsreiche Segelmöglichkeiten bei Sonne, Regenbögen und ganz wenig Regen – zumindest direkt über den Booten. Es konnte sogar einmal ausgerefft werden. Nach einer kurzen Pause beiliegend bei wenig Wind wurde in wieder aufziehenden heftig-deftigen Böen zurückgesegelt. Alle waren konzentriert und aufmerksam an den Schoten und beim Raushängen, so dass die Boote mit schnellen flüssigen Manövern sicher zurückgebracht werden konnten. Das abschließende Segelbergen ging dann schneller als der Wind schauen konnte. Letztlich tolles Segeln, bei meistens super Wetter, viel Sonne und viel Spaß. Vorhersagen – pffft.

Kleinigkeiten, wie ein Getriebeschaden auf der Anfahrt und eine Rückfahrt im zweiten und vierten Gang braucht man nicht erzählen. Leider gibt es keine Bilder vom Vereinsvorsitzenden im Trapez hängend. 🙂

Markus

Erstes Leistungstraining auf dem Wasser 2022

Der Blick in den grauen Himmel ist zur Zeit vielleicht schwer zu ertragen. Um so mehr haben sich die Spaziergänger am Aasee dieses Wochenende über die Abwechslung der Seglergruppen auf dem Aasee freuen können. 10 Optimisten, 6 Nachwuchssegler im Laser 4.7 und 10 erfahrenere Segler*innen im Laser Radial und Standard haben sich zu den ersten Trainingseinheiten des Landesstützpunktes Segeln am Aasee im Neuen Jahr angemeldet.

Den aktuellen Vorgaben folgend, wurden die Übungseinheiten bei den Wasserstunden und bei den Trainings an Land verteilt durchgeführt. Ergänzend zu den regelmäßigen wöchentlichen Athletiktrainings und theoretischen Einheiten, sind intensive Wochenenden auf dem Wasser auch im Winter eine wichtige Vorbereitung für die kommende Wettbewerbssaison.

Kälte und sehr schwache bis wegbleibende Winde sind für Segler immer schwere Bedingungen. Dennoch konnte man sehen, dass die angepassten Trainingseinheiten, der Spaß in der Gruppe, endlich wieder Zeit auf dem Wasser und der Ausblick auf die kommende Saison die jungen und jüngsten Segeltalente das graue Wetter vergessen ließen. Und auch für die Spaziergänger war der Schauwert bis hin zum Abtransport der Boote offensichtlich beträchtlich – selbst das rote Motorboot zu streicheln schien vielen Flaneuren ein Bedürfnis.

Winter + Covid = vielfältiges Clubleben 2020

Klönabende, Themenabende und offenes Theorietraining

Themenplan Offenes Theorietraining

Der donnerstägliche Klön- und Themenabend war für viele Clubmitglieder im Winter eine regelmäßige Anlaufstelle, um sich über die letzte Saison auszutauschen, Pläne zu schmieden, Neues zu erfahren, Geschichten zu hören und Geschichten zu erzählen. Auch in diesem Winter findet er statt! Nachdem bei den ersten Abenden noch der eine oder andere mit technischen Problemen beschäftigt war, hat er sich mittlerweile als lockere Videogesprächsrunde etabliert, bei der auch mal spontan ein Video oder ein kurzer Diavortrag eingebunden wird. Nur sein Bier muss jeder selbst mitbringen. Informationen zu den Videokonferenzen werden über den vereinsinternen e-Hanseaten verteilt oder können jederzeit bei Vorstand oder Trainer/innen erfragt werden.

Auch das offene Jollentraining findet wie gewohnt freitags per Videoübertragung statt. Schwerpunkt im Winter sind wie jedes Jahr Segel- und Regattatheorie. Mitmachen kann jeder, der sich etwas intensiver mit dem Segeln auseinandersetzen möchte.

Workshops

Material für Reparaturen steht bereit

Workshops können dieses Jahr leider nicht als große Gruppenveranstaltungen stattfinden. Aber die Reparaturen an den Clubbooten gehen dennoch großartig voran. Einige Schwertzugvögel sind in Arbeit, teilweise sogar schon fertig und in der Bootshalle hinten eingeparkt. Piraten wurden geschliffen und gereinigt. Material und Werkzeug wird von den Obleuten besorgt und bereit gestellt, so dass auch alleine an den Booten gewerkelt werden kann. An der einen oder anderen Stelle hilft auch mal ein längeres Telefongespräch oder sogar eine Videoschaltung, um technische Probleme zu besprechen oder Anleitungen zu geben.

Vereinstrainings und Trainings im Landesleistungsstützpunkt

Von den Trainer/innen schon im Frühjahr eingeführt:
virtuelles Athletiktraining

Aufgaben, Videos, Trainingspläne und -anleitung kursieren, um sich individuell theoretisch oder athletisch auf die nächste Saison vorzubereiten. Man mag es kaum glauben, aber praktisch jeden Nachmittag finden auch Trainingstreffen statt. Optikids treffen sich per Videokonferenz, um gemeinsam einige Übungen zu machen oder Theorieunterricht zu erhalten.

Auch die älteren Jugendlichen treffen sich wie im Frühjahr virtuell, um Übungsprogramme unter Traineranleitung zu machen. Für taktisches und strategisches Training wird ab und zu eine virtuelle Regatta gesegelt. In einer parallel laufenden Videokonferenz erfolgen Nachbesprechungen zu den Regatten und die TrainerIinnen können Tipps und Hinweise besonders für knifflige taktische Situationen geben.

Videokonferenz auf dem Smartphone für den Austausch und Trainerkommentare während parallel auf dem Computer virtuell gesegelt wird

Kielboottraining 2020

konzentriertes Steuern und Schoten

Corona war dagegen, dass im Juni das Kielboottraining in großer Gruppe auf sechs J80 vor Glücksburg stattfinden konnte. Nachdem Segeln in kleinen Gruppen als nicht riskant eingestuft wurde, nahm eine kleine Gruppe das Vereinsboot „Jovel“ an den Haken, um mit zwei zusätzlichen J80 Trainingsrunden in Holland zu drehen. Die bewährte Kombination aus einem großen Campingplatz , dem riesigen Vereinszelt für die gemeinsame Tafel und viel frischer Luft machte es möglich.

ständiges Arbeiten mit dem Traveller, um das Boot in gleicher Lage zu halten

Angesichts der Windvorhersage von durchgehend 15 bis 25 Knoten rechneten die Organisatoren allerdings eher mit ausgedehntem Frühstück und nahtlosem Übergang in den Abend. Aber es kam zum Glück anders. Am ersten Tag bereitete noch das Segelsetzen unter den Windbedingungen Schwierigkeiten. Da die Boote nur mit Hilfsmotoren ausgestattet sind, musste mit mehrfachem Anlaufen das Groß schrittweise hochgezogen werden.

Steuern nach Fäden

Die Trainingsinhalte wurden angepasst: statt Gennakern stand erstmal segeln nach Fäden, Steuern in der Welle, Eintrimmen, Traveller, schnelle und sichere Crewmanöver und Kommunikation auf dem Programm. Die Leidenschaft fürs Segeln erwachte. Als die Vorhersage für den zweiten Tag noch mehr Wind verhieß, klingelten die Wecker in den Zelten um 6.00 Uhr, um die ruhigeren Morgenstunden nutzen zu können. Am letzten Tag konnten die dann schon eingespielten Crews doch noch den Gennaker setzen. Einfach mal explodierende 60mm Blöcke wiesen nochmal auf die herausfordernden Bedingungen hin. Die Crews zeigten aber auch in solchen Situationen schnelle und sichere Manöver.

Wunderbare Abende und Sonnenuntergänge beim abendlichen Grillen

Der ursprüngliche Plan, mehrere kleine Trainingswochenenden durchzuführen, wurde dann leider wieder durch Corona vereitelt. Eine besonderen Dank an Hermann S., der das Vereinsboot letztlich alleine wieder zurückholte.

Beer Can Racing 2020

Tja, wir können leider nicht behaupten, es erfunden zu haben: beer can racing. Vermutlich waren es Neuseeländer oder auch Amerikaner, die zuerst auf die Idee gekommen sind, statt langer schwerer offshore Regatten kurze Rennen in Küstennähe oder sogar im Hafenbecken um die Tonnen zu veranstalten (daher auch „round the cans“).

Kurze Rennen in geschützten Gewässern, an denen kleine und große Boote, Rennyachten und Familiencruiser gleichermaßen teilnehmen können. Das unterschiedliche Geschwindigkeitspotential der Boote wird über einen Verechnungsfaktor ausgeglichen.

Um die Arbeitswoche erträglich zu machen, finden diese oft in der Mitte der Woche statt als Mittwochsregatta (wednesday night races). Am Aasee ist die Wochenmitte allerdings am Sonntag. Eine andere berühmte Mittwochsregatta hingegen ist am Donnerstag vor Newport Beach. Berühmt auch deshalb, weil die örtliche Harbor Patrol regelmäßig dem halben Regattafeld Strafzettel wegen Geschwindigkeitsübertretung im Hafenbereich gab, bis man einen Kompromiss fand: die Segler nutzten die Hafeneinfahrt der Harbor Patrol nicht mehr als Zielmarke und die Polizisten lernten segeln.

Europe, Laser, SZV, Conger, Fam und 470er am Sonntag bei der Mittwochsregatta; alle rechtzeitig an die Startlinie

Ein großes Segelmagazin hat einmal zehn wichtige „Gebote“ für die Mittwochsregatta aufgestellt. (Latitude 38: 10 Commandmends of Beercan Racing, http://www.latitude38.com/misc/10Command-opt.pdf). Am Sonntag segelten 12 Boote im Geist dieser Mittwochsregatten: ernsthaft und ambitioniert auf dem Wasser, intensiv jeden übersehenen Winddreher oder taktischen Fehler im Nachhinein diskutierend, zugleich aber mit Spaß, guter Laune und immer offen für neue Segler und Kontakte im Verein. Also wer möchte, einfach anmelden unter -> Regatten -> Yardstick und mitmachen.

Das zweite „Gebot“ der Mittwochsregatten erlebbar gemacht: „Du sollst die Regattaregeln ehren, wenn Du sie denn kennst.“

Vom Aasee zu Hochseeregatten 2020

Vielen dürfte Anika als begeisternde Trainerin bei Optitrainings, Regattabegleitungen, vom Sommercamp oder als Organisatorin des Jugendtörns bekannt sein. Hier berichtet sie in einem Brief an den Verein von einer ganz anderen Seite ihres Segelns, Hochseeregatten auf dem Atlantik, und das auch noch sehr erfolgreich! Der HVS (Hamburgischer Verein Seefahrt e.V.) ermöglicht Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Mitglied in einem DSV-Verein sind, zusätzlich die Teilnahme an Hochseeregatten. Aber lest selbst…

Moin Ihr!

Im Januar dieses Jahres fand, wie alle drei Jahre, die Regatta Cape2Rio statt. Das traditionsreiche Rennen wird seit 1971 vom Royal Cape Yacht Club ausgerichtet. Auch in diesem Jahr war mit uns wieder ein deutsches Team am Start. Zusammen mit 11 weiteren Seglern durfte ich dieses Abenteuer mit der Haspa Hamburg bestreiten.

Aktuell hat der HVS zwei ca. 50ft. Schiffe, meist irgendwo in der Ost- oder Nordsee. Regelmäßig finden dann größere Regatten und Touren statt, wie Transatlantik oder auch mal die Southern Ocean Challenge auf den Pazifik. Ziel ist es, intern Wissen über mehrere Generationen weiterzugeben, junge Skipper auszubilden sowie Verantwortung und Teamgeist zu schulen. Die Schiffe werden jeden Winter durch die Segler wieder fit gemacht, sodass auch technisches Wissen bei allen vorhanden ist und Kosten für Werftarbeiten gespart werden. So wird das Mitsegeln für jeden auch finanziell ermöglicht und in Notsituationen oder bei technischen Problemen, weiß jeder was zu tun ist.  

Die Vorbereitungen haben bereits 1,5 Jahre vor dem Start begonnen und nachdem im Februar 2019 die Crew feststand, ging die Arbeit richtig los. Ein Qualifier von 500 Meilen wurde im Juni absolviert und ab August stand das Schiff für die anstehenden Arbeiten in der Werft. Im November wurde das Schiff auf einem Frachter nach Kapstadt verladen, wo zwei Teamkollegen und ich es dann Anfang Dezember empfangen haben. Der Dezember war dann geprägt durch das Aufbauen und Stellen des 30 m hohen Mastes sowie weiteren Schiffsarbeiten. Kurz vor Silvester kam der Rest der Crew an. Ab dann startete das Training in den Wachen und mit den neuen Segeln, sodass wir gut vorbereitet in das Rennen starten konnten.

Am 11. Januar 2020 sind wir dann endlich hochmotiviert nach Rio gestartet und hatten ein sehr angenehmes Rennen mit hauptsächlich achterlichen Winden, sodass wir meist unter Gennaker Richtung Westen segeln konnten. Mit der Zeit wurde es immer wärmer, der Wind blieb meist konstant zwischen 10 und 20 Knoten und wir machten ordentlich Strecke. Kurz vor Brasilien erwartete uns das erste und einzige Tief mit bis zu 42 Knoten Wind, das wir nach längerer Beobachtung und einer internen Absprache als südlichstes Schiff mitgenommen haben. Ganz zu unserem Vorteil, sodass wir am Ende weniger lang in der Flaute hingen und gewannen die Line Honors als schnellster Monohull. Am 28. Januar nach knapp 17 Tagen kamen wir sicher und überglücklich in Rio an. Mit dem Erfolg hatten wir nicht gerechnet. Nach der Berechnung sind wir am Ende mit einem guten 4. Platz auf der Siegerehrung begrüßt worden.

David, unser Mediabeauftragter, aber auch sehr guter Segler aus dem Team, hat die Regatta in einem Film mit Interviews von uns zusammengeschnitten. Anbei findet ihr den Link zum Youtube – Video. Auf dem Kanal sind auch noch weitere Filme aus der Vorbereitungszeit und von anderen Regatten zu sehen.

Viele Liebe Grüße von Anika

Segeln, Segeln, Segeln 2020

Leere Boxen am Steg, weil die Vereinsboote zum Abendsegeln und Training auf dem Aasee sind

Lange Zeit hat auch der Segelclub Hansa-Münster e.V. den Vereinsbetrieb eingestellt, um die Kontakte so weit als möglich einzuschränken. Seit einigen Wochen ist nun mit Auflagen und Regeln zur Hygiene der Trainings- und Segelbetrieb wieder möglich. Segeln hat hier den großen Vorteil, dass es als Sportart an der frischen Luft und im freien Gelände besonders geeignet ist, um sich auch in Corona-Zeiten Bewegung, Spaß und Sport zu gönnen.

Die Bootsnutzung ist daher auch schnell angestiegen – an der Stelle herzlichen Dank an alle, die beim Fertigmachen der Boote und des Hafens als Familien oder Zweierteams enorme Arbeit geleistet haben. Die großen Termine wie Workshops und Boote ins Wasser mit sonst bis zu 80 fleißigen Helfern konnten ja nicht stattfinden. Großartig ist auch, dass die Vereinssegler von sich aus darauf achten, Abstand zu halten und auch mal am Vor- und Nachmittag zum Segeln kommen. Immer häufiger sieht man aber auch leeren Boxen, weil alle Vereinsboote zum Freizeitsegeln oder für Trainings auf dem See sind. Der Aasee dürfte dieses Jahr für viele einen Urlaub ersetzen.

Training der Fördergruppe SVNRW vor Kiel, Juni 2020

Ebenso wie die olympischen Wettbewerbe wurden WM und EM, Landesmeisterschaften und Ranglistenregatten abgesagt, auf den späten Herbst oder in das nächste Jahr verschoben. Für die LeistungsseglerInnen des Vereins bedeutet das leider, dass sie ihre hervorragenden Platzierungen und fleißigen Trainings im Winter erstmal nicht für Auftritte in großen Wettbewerben nutzen können. Für viele der jüngeren SeglerIinnen ist damit auch verbunden, dass sie ein Jahr früher als sonst üblich versuchen, in die nächste Boots- oder Altersklasse umzusteigen, also beispielsweise vom Optimist in den Laser. Eltern, Verein und Landesverband bemühen sich hier hinter den Kulissen mit Trainingsorganisation und Bootsmaterial so gut wie möglich zu unterstützen. Für alle ist diese Situation aber eine Herausforderung.

Kraft- und Stabilisationstraining per Videokonferenz

Während der strikten Kontaktbeschränkungen in den letzten Wochen wurden vom Landesleistungsstützpunkt wochenweise Trainingspläne an die SeglerIinnen herausgegeben. Um die Motivation zu steigern haben die Trainer per Videokonferenz zusammen mit den SeglerInnen trainiert oder auch mal eine Runde Taktiktraining per VirtualRegatta am Computer angeboten. Das Segeln auf dem Wasser kann dieses Training aber nicht ersetzen und daher sind alle froh, dass mit der gebotenen Vorsicht nun wieder erste Vereinstrainings der Piraten, Laser und Optis angeboten werden. Auch die überregionalen Trainings des Landesleistungsstützpunktes finden wieder auf dem Wasser statt und die SeglerIinnen in den Landesgruppen oder in der Nationalmannschaft können wieder weitere Trainingseinheiten in Warnemünde oder am Bundesstützpunkt in Kiel durchführen.

Winterzeit – Segelzeit

Wintertraining im Landesleistungsstützpunkt Aasee

Seit einigen Jahren bietet der Landesleistungsstützpunkt Segeln am Aasee für die sportlichen leistungsorientierten Segler/innen der Region vereinsübergreifend ein umfassendes Theorie-, Athletik- und Wassertraining an. Im Sommer werden viele Stunden auf dem Wasser am Aasee, bei Regatten in ganz Deutschland oder bei Trainingstagen auf wichtigen Regattarevieren bspw. vor Medemblick oder Kiel verbracht. Im Winter werden mit zwei bis drei Trainingseinheiten in der Woche athletische Grundlagen für die nächste Saison gelegt sowie das theoretische Wissen um Strömung, Wind, Trimm, Ernährung, Regattaregeln, Zweikampftechniken oder Kompassegeln erweitert. Zusätzlich findet gelegentlich auch bei eisigen Temperaturen Training auf dem Wasser statt, um bei den ersten Regatten Ende März schon mit einem guten Bootsgefühl antreten zu können. Selbst die kleinsten Segler/innen im Optimist B trauen sich dazu aufs Wasser und werden oft – wie auf dem Foto – mit fantastischem Segeln im Winter belohnt.

Aber auch alle anderen Segler/innen im Verein brauchen nicht alleine vor ihrem Keksteller zu sitzen. Themenabende, Vereinstrainings zu Stabilisierung und Gleichgewicht oder Theorie für Einsteiger bieten viele Möglichkeiten, sich auch im Winter intensiv auf das Segeln im nächsten Frühjahr vorzubereiten. Ab Januar wird es dann auch regelmäßig Workshops zu verschiedenen Themen der Bootstechnik und zum Reparieren und Tunen der verschiedenen Bootsklassen (Polyvalken, C55, SZV, Pirat, Laser) im Verein geben. Also bringt die Kekse doch einfach mit!

Workshop Gelcoat Reparieren im Werkraum der Bootshalle

30th International Palamós Optimist Trophy 2019

530 Segler aus ganz Europa und Übersee segelten am vergangenen Wochenende vor Palamos/Spanien die erste grosse europäische Regatta der Optimistenbootsklasse aus. Es war ein Stelldichein aus  mehr als 20 Nationen und die gesamte europäische Spitze war vor Ort anwesend, darunter mehr als 80 Segler aus Deutschland.

Zunächst wurden sechs Qualifikationsrennen in jeweils neu gemischten fünf Gruppen gesegelt und dann in Gold-, Silber-, Bronze-Gruppe sowie die grüne und weisse Gruppe aufgeteilt. Max Stiff vom Segelclub Hansa Münster segelte in den Qualifikationsrennen die Plätze 23, 31, 56 der gestrichen werden konnte und 9, 39 sowie 44. Er qualifizierte sich damit für das Silber Rennen in dem dann noch zwei Läufe gesegelt wurden. Den ersten der beiden Läufe gewann er souverän und im zweiten ersegelte er sich knapp hinter dem ersten einen 2. Platz, womit er, da die Ergebnisse der Vorrennen mitgerechnet wurden, 4. im sog. Silberfleet war und  13. Deutscher von über 80 deutschen Teilnehmern.

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Harald Weichert, der Stiff als Trainer betreute, sprach von „einem riesen Leistungssprung“ seines münsteraner Schützlings, der nun Anfang Mai in Warnemünde zu den Quailifikations- und Ausscheidungsregatten zur Ermittlung der deutschen WM- und EM-Teilnehmer zugelassen ist und daran teilnehmen wird.

Gewonnen wurde die Regatta vom Litauer Martin Attila, zweite wurde die Israelin Maayan Shemesh und dritter Sebastian Kempe von den Bermudas. Weitere Ergebnisse unter http://www.palamosoptimisttrophy.org

(Manuel)

Themenabende eröffnen das neue Segeljahr

Es wird noch so weit kommen, dass man sehr früh da sein muss, um noch eine Sitzplatz beim Themenabend zu bekommen. Für diese Abende fragt Ekkes K. die Clubmitglieder im Herbst nach Themen, zu denen es im Winter einen Vortrag geben sollte. Dann sucht er mit viel Engagement nach Referenten aus dem Club oder auch extern, die dazu einen Beitrag liefern können.

Fast 50 Hanseaten sind am Donnerstagabend erschienen, um sich vom neuen Ausbildungsorganisator Volker B. über Quellen, Darstellung und Interpretation von Seewetterberichten informieren zu lassen. In einem sehr pointierten Vortrag berichtete er über Rechenmodelle zu Wetterprognosen, erklärte die Inhalte klassischer Berichte aus dem Navtex und zeigte die sehr vielfältigen Informationen von guten Internetseiten oder Wetterapps. Bei aller Faszination für die tollen Prognosemodelle machte er aber auch immer wieder mit eindrucksvollen Geschichten aus der eigenen Seglervita deutlich, wie wichtig der wache Blick auf See und Himmel ist, besonders wenn man als Skipper bei privaten Törns oder Vereinstrainings Verantwortung für die Törnplanung übernimmt.

Weitere Infos und Termine auf der Themenabend-Seite